08.07.2020
Ostsee: Fischerei auf Hering und Sprotte erhält MSC-Zertifikat
Die transnationale Herings- und Sprottenfischerei in der zentralen und östlichen Ostsee wurde am 2. Juli als nachhaltig und gut gemanaged mit dem Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) ausgezeichnet, meldet der MSC. Die Fischerei ist ein Verbund aus den vier Fischereinationen Deutschland, Schweden, Dänemark und Estland. Das Gros der Fänge wird in dänischen Häfen angelandet. Der deutsche Teil der zertifizierten Fischerei wird von der Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer betrieben, die bereits 2008 als erste deutsche Fischerei für ihren Seelachsfang in der Nordsee das MSC-Zertifikat erhalten hatte. Die zertifizierte deutsche Flotte fing 2018 sechs Prozent der deutschen Heringsfänge und 50 Prozent der deutschen Sprottenfänge in der Ostsee. Das entspricht etwa 3.950 t Hering und 9.387 t Sprotten.
"Es fühlt sich gut an, endlich das MSC-Zertifikat in der Hand zu halten", kommentierte Benjamin Schmöde, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer, die Zertifizierung: "Wir haben einen langen und strengen Bewertungsprozess durchlaufen, in dem wir auf Leib und Nieren geprüft wurden und mit wissenschaftlichen Daten und Fakten zeigen konnten, dass unsere Herings- und Sprottenfischerei nachhaltig ist." Die zertifizierte Herings- und Sprottenfischerei verwendet pelagische Schleppnetze und Ringwaden, die keinen Bodenkontakt und nur minimale Beifänge haben. Im Rahmen jährlicher Kontrollen muss die Fischerei auch in Zukunft nachweisen, dass sie keine Schweinswale mitfängt, deren Population in der Ostsee stark gefährdet ist.
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