16.10.2019

Ostseefischerei: Umweltschützer fordern Fangstopp für Hering und Dorsch

Während Fischereiverbände nach den angekündigten Quotenkürzungen für die Ostsee mit zahlreichen Betriebsaufgaben rechnen, äußern sich Umweltschützer "weitgehend enttäuscht", schreibt Greenpeace. So halte die Umweltorganisation WWF die Kürzung der Heringsfangmenge 2020 um 65% und die für den Dorsch um 60% für nicht hinreichend. Die wesentlichen Fischbestände in der Ostsee würden stärker befischt als wissenschaftlich empfohlen. Deshalb sei beim Hering ein Fangstopp notwendig und beim westlichen Dorsch fordert der WWF eine Kürzung der Quote um 68%. Für den Dorsch in der östlichen Ostsee verlangt die Meeresschutzorganisation Oceana sogar ein Fangverbot. Die Fischereiverbände sehen sich derweil schwer getroffen. Benjamin Schmöde, stellvertretender Landesvorsitzender des Fischereiverbands Schleswig-Holstein, befürchte, dass die neuen Quoten bis zu 20 Fischereibetriebe zum Aufgeben zwingen könnten. Der Landesverband der Kutter- und Küstenfischer Mecklenburg-Vorpommern schätzt, dass bereits 2020 zehn bis 15 Betriebe die Fischerei einstellen werden. Die verbliebenen Betriebe werden u.a. mit Maßnahmen der Diversifizierung um ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen.

Lesen Sie zur Ostseefischerei auch im FischMagazin-Archiv:
15.10.2019   Ostseefischerei: Quotenkürzung bis zu 92 Prozent
04.09.2019   Ostseefischerei: "Drastische Auswirkungen" durch gekürzte Quoten 2020
24.07.2019   Dorschfangverbot: Scharfe Kritik aus Politik und Verbänden
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
Stichworte
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag