10.01.2019
Ostseefischer starten erfolgreich in die neue Heringssaison
Am vergangenen Samstag starteten die ersten deutschen Ostseefischer in die neue Heringssaison, meldet der Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer. Nachdem bereits am Freitag, den 4. Januar, eine dänische Tuckpartie - das sind zwei Kutter im Gespann - die ersten 165 Tonnen Ostseehering bei Euro-Baltic in Sassnitz/Rügen angeliefert hatte, landete am Samstag eine deutsche Tuckpartie die ersten 67 Tonnen Hering bei dem Fischverarbeitungswerk an. Bereits die Herbstfischerei war erfolgreich verlaufen: im November und Dezember hatten Fischer aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt über 1.100 Tonnen Hering bei der Euro-Baltic angeliefert.
Da die Heringsfangquote für dieses Jahr um 48 Prozent gesenkt wurde, sei davon auszugehen, dass die Frühjahrssaison der Schleppnetzfischer bereits Mitte bis Ende Februar zu Ende gehen könnte. Bleibt die Ostsee eisfrei, werden die Stellnetzfischer wohl bereits Anfang Februar mit der Versuchsfischerei auf Hering beginnen. Für die Betriebe der Stellnetzfischerei ist wichtig, dass die Heringe laichreif sind, da deren Rogen separat gewonnen wird und sich gut im asiatischen Raum vermarkten lässt. Für diese Heringe wird entsprechend ein höherer Preis erzielt. Im Jahre 2019 müssen die Ostseefischer ihren Hering zunächst ohne MSC-Zertifikat vermarkten. Sollte der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) die Arbeiten zum Regime Shift in der Ostsee, an denen das Thünen-Institut für Ostseeforschung beteiligt ist, wohlwollend zur Kenntnis nehmen, könnten die Ostseefischer im besten Fall das MSC-Siegel zurückerlangen und eventuell sogar die Frühjahrsheringssaison rückwirkend zertifizieren lassen.
Lesen Sie hierzu auch im FischMagazin-Archiv:
20.12.2018
Fangquoten 2019: Empfindliche Kürzungen bei Hering und Kabeljau
16.10.2018
Ostseehering: Kein Fangstopp, aber Halbierung der Fangmenge
24.09.2018
Ostsee: Heringsfischer haben MSC-Zertifikat verlorenDer Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden