13.08.2018
Schottland: Durchbruch bei Lippfisch-Zucht
Lippfische, die in Lachsfarmen zur Bekämpfung von Lachsläusen eingesetzt werden, stammen bislang aus Wildfischerei. Doch jetzt ist den schottischen Lachszüchtern Marine Harvest Scotland und Scottish Sea Farms offenbar erstmals ein geschlossener Reproduktionszyklus bei der Züchtung des Gefleckten Lippfischs (Labrus bergylta) gelungen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Seit mehr als sechs Jahren erbrüten die Züchter gemeinsam mit dem Institut für Aquakultur an der schottischen University of Stirling Gefleckte Lippfische aus den Eiern wildgefangener Fische und ziehen diese bis zum fortpflanzungsfähigen Alter groß. Jetzt haben diese Fische erstmals eigene Eier produziert. Dem Forscherteam sei es außerdem gelungen, die Lippfisch-Larven erfolgreich von Lebendnahrung auf Trockenfutter umzustellen - ein weiterer Meilenstein, um den Farmern mehr Kontrolle über die Gesundheit und die Ernährung der gezüchteten Lippfische zu geben. Denn langfristig will die Branche unabhängig von Wildfischen werden. Kritik kommt jedoch weiterhin von Umweltschützern. Nick Underdown, Sprecher von Open Seas, meint, die Unternehmen würden bei weitem noch nicht genug Lippfische produzieren, um das Lachslausproblem endgültig zu lösen. Bevor es soweit ist, seien die wilden Lippfischbestände ausgelöscht, denn: "Bislang gibt es nur einen freiwilligen Verhaltenskodex, aber keine Bestandsbewertung und keine Wissenschaft."
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