13.06.2018
Ostsee: Managementplan für den Boddenhecht
Der Hechtbestand in den Rügener Boddengewässern ist eventuell überfischt. Deshalb hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus gestern in Schwerin an das Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) einen Förderbescheid für die Erarbeitung eines Managementplans zur nachhaltigen Entwicklung dieses Hechtbestandes übergeben, teilt das Ministerium mit. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Robert Arlinghaus erhält für ihre Forschungen dazu bis 2022 insgesamt rund 1,5 Mio. Euro aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF), darunter 374.000 Euro Landesmittel.
In Anglerkreisen gelten die Bodden um und auf Rügen als hervorragende Hechtreviere. Vor allem wegen der Großhechte kommen zahlreiche Angler auch aus dem Ausland. Gleichzeitig stellt die Küstenfischerei dem nicht quotierten Speisefisch offenbar vermehrt nach oder hat ihn als Beifang in ihren Netzen. Laut IGB werfen die Angler-Medien den Küstenfischern vor, für die rückläufigen Hechtfänge verantwortlich zu sein. Die Berliner Forscher haben jetzt den Auftrag, belastbare Daten sowohl über Bestand, Reproduktion und biologische Wechselwirkungen als auch über die sozioökonomische Bedeutung der fischereilichen und touristischen Nutzung der Hechtbestände zu erheben. Auf dieser Grundlage soll ein Vorschlag erarbeitet werden, wie diese Fischart bewirtschaftet werden müsste, um den Bestand nachhaltig zu sichern.
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