18.05.2018
Berlin: Flusskrebse - die Plage wird zur Delikatesse
Im vergangenen Sommer sorgten Fotos aus dem Berliner Tiergarten bundesweit für Aufsehen: zahlreiche Flusskrebse krabbelten dort über Straßen und Wege. Bei einer Fangaktion gingen fast 4.000 Exemplare des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses (Procambarus clarkii) ins Netz. Damals wurden die Krebse in Biogasanlagen verarbeitet, weil nicht auszuschließen war, dass sie mit Schwermetallen und Schadstoffen belastet sind. Jetzt, so die Süddeutsche Zeitung (SZ), gibt Senatsmitarbeiter Derk Ehlert Entwarnung: "Es wurden keinerlei Grenzwerte überschritten." Ein kleiner Spandauer Fischereibetrieb hat - zunächst bis Ende 2018 - das alleinige Recht, die bis zu 15 cm großen Sumpfkrebse in zwei Seen - dem Neuen See im Tiergarten und dem See im Britzer Garten - zu befischen. Seniorchef Klaus Hidde (63) verkauft sie derzeit an Matthias Engels (54), der einen Fischstand in der Markthalle Neun (Berlin-Kreuzberg) betreibt. Das rötlich-weiße Fleisch der gekocht leuchtend roten Krebse schmeckt angenehm mild. "Wir haben inzwischen mehrere Anfragen von Berliner Köchen", zitiert der Deutschlandfunk den Fischhändler, "wir arbeiten mit dem Philipp Liebisch zusammen, der als Sternekoch in Bautzen arbeitet." Matthias Engels überlegt schon, ob er Konserven produziert - Aufschrift: "Berlin Lobster".
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