22.03.2018
Großbritannien: Brexit-Befürworter kippen Fisch in die Themse
Brexit-Befürworter und Fischer haben gestern vor dem britischen Parlament kistenweise Fisch in die Themse geworfen, um damit gegen eine Übergangslösung in der Fischerei-Politik zu protestieren, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Am Montag hatte die Regierung Theresa May bekanntgegeben, dass Großbritannien auch nach dem Austritt des Landes aus der EU zum 29. März 2019 noch für weitere gut 20 Monate innerhalb der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU (CFP) bleiben werde. Insbesondere schottische Fischer hatten die CFP für eine Politik verantwortlich gemacht, die "zum Bankrott ihrer Industrie" führe. Jetzt warfen der Brexit-Kampagnenführer Nigel Farage und der Gründer von "Fishing for Leave", Aaron Brown, von einem kleinen Fischerboot, geschmückt mit britischen Flaggen, insbesondere Schellfisch in die Themse. "Neun Prozent der Schellfisch-Quote ist alles, was das UK von der EU bekommt", kritisierten sie. Das Entsorgen der Fische sollte auch auf das Discard-Verbot der EU verweisen. Der konservative Politiker Jacob Rees-Mogg kritisierte das symbolische Über-Bord-Werfen der Fische genauso wie die erwähnte Übergangslösung, meinte allerdings auch: "Wenn es zu einem glücklichen Ende führt, können viele Menschen damit, wenn auch zögerlich, leben."
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