31.05.2017

MSC will Fischölproduzenten von nachhaltiger Fischerei überzeugen

Ein Fünftel der Weltfangmenge wird nicht direkt für den menschlichen Verzehr verwendet, sondern geht in die industrielle Produktion von sogenannten Fischnebenprodukten. Während sich in der "Speisefischindustrie" das Bewusstsein für eine nachhaltige Produktion durchgesetzt hat, steckt die Umsetzung anerkannter Nachhaltigkeitskriterien in diesem Segment der Fischerei noch in den Kinderschuhen. Das will der Marine Stewardship Council (MSC) jetzt ändern. Bis zum Jahre 2020 sollen 20 Prozent des Fangs, der in die Fischölproduktion geht, aus MSC-zertifizierten nachhaltigen Fischereien stammen, so das Ziel der Organisation. "Darüber hinaus sollen in den kommenden drei Jahren fünf der Top 10 Fischölproduzenten von einer nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer wichtigsten Ressource überzeugt werden und auf MSC-zertifizierte Rohware setzen", teilt der MSC mit.

Erste Händler und Marken wie z.B. Migros und Merz in der Schweiz hätten Teile ihres Sortiments an Gesundheitsprodukten bereits umgestellt. Erst kürzlich hatte die bedeutende dänische Industriefischerei auf Sprotte, Sandaal und Stintdorsch das MSC-Zertifikat erhalten. Der MSC betont: "Eine Überfischung dieser kleinen Fischarten hat besonders gravierende Auswirkungen auf das Gleichgewicht unter Wasser." Da diese Arten die Nahrungsgrundlage für viele größere Fische, Meeressäuger und Seevögel bilden, müsse der Fischereidruck hier noch niedriger sein, als dies bei "größeren" Arten erlaubt wäre. Auftrag des MSC sei es, jegliche Fischereiaktivitäten - unabhängig von der Fischart und vom Endprodukt - auf eine nachhaltige Basis zu stellen.

Lesen Sie hierzu auch im FischMagazin-Archiv:
28.03.2017   Dänemark: Fischerei auf Sandaal, Sprotte und Franzosendorsch zertifiziert
14.02.2017   Finnland: Große Herings- und Sprottenfischerei startet MSC-Verfahren
23.12.2016   Norwegen: Große Industriefischereien starten MSC-Verfahren
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