02.07.2015
Großbritannien: Einzige Wolfsbarsch-Zucht schließt
Die einzige Wolfsbarsch-Farm in Großbritannien, Anglesey Aquaculture in Wales, stellt ihre Produktion ein, zumindest von Wolfsbarsch, meldet das Portal IntraFish. Als Grund nannte Geschäftsführer John Watters "die schwierige Marktsituation im Wolfsbarsch-Sektor". Anglesey war im Januar 2012 von Linnaeus Capital Partners übernommen worden. Die neuen Eigner hatten seitdem über 14,1 Mio. Euro in die 1.000 t-Anlage investiert, um die Produktivität zu steigern - jedoch ohne hinreichenden Erfolg. Es sei nicht gelungen, für den Anglesey-Wolfsbarsch ein Preispremium gegenüber der Importware aus der Mittelmeerregion, insbesondere Griechenland und der Türkei, zu erhalten, teilte der Produzent in einem Schreiben seinen Kunden im Norden von Wales mit - darunter Waitrose, M&J Seafoods und Sealord.
"Die größten Herausforderungen bestanden darin, dass wir uns als erster und einziger Betreiber einer landgestützten Wolfsbarschzucht nirgendwo Rat holen konnten, außerdem lagen sie in der Situation des Fischbestandes, der Wachstumsrate sowie den Energiemengen und -kosten", heißt es in dem Brief. Die Produktionskosten lagen mit 11,20 Euro/kg rund 4,20 Euro/kg über dem aktuellen Marktpreis für Wolfsbarsch: "Kein Unternehmen verträgt derart hohe Verluste über einen längeren Zeitraum, insbesondere dann nicht, wenn es kein Zeichen für eine Markterholung oder die Möglichkeit erheblicher Optimierungen bei den Produktionskosten gibt." Anita Hamilton, Linnaeus-Gesellschafterin und -Geschäftsführerin, teilte mit, man wolle die Farm nicht verkaufen, sondern denke über die Zucht zweier alternativer Fischarten nach.
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