18.11.2008

Pangasius und Tilapia: Nur eingeschränkt positive Eigenschaften

Die auf dem deutschen Markt vergleichsweise neuen Fischarten Pangasius und Tilapia sind ernährungsphysiologisch offenbar nicht so wertvoll, wie zahlreiche andere verbreitete Spezies. „Einige positive Eigenschaften der wilden Fische oder auch von Lachs und Regenbogenforelle sind bei diesen Fischarten nicht immer gegeben“, erklärte Dr. Hartmut Rehbein vom Max Rubner-Institut (MRI -Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel) gestern auf einer Fortbildungsveranstaltung des Bezirksamtes Hamburg-Altona. Fisch generell gilt als wertvoller Eiweißlieferant, besitzt eine günstige Fettzusammensetzung mit einem hohen Anteil Omega-3 Fettsäuren sowie wichtige Mineralstoffe (Jod, Selen, Tanin) und Vitamine (A, D, B6, B12, Niacin).

Pangasius hat bedingt durch den verbreiteten Zusatz wasserbindender Phosphate einen vergleichsweise geringen Proteingehalt, den zwei wissenschaftliche Untersuchungen mit 13,3 bis 17,4% bzw. 12,7 bis 15,6% angeben. Sein Fettgehalt ist mit 1,1 bis 3,2% ebenfalls niedrig und weist nur sehr wenige langkettige Omega-3 Fettsäuren auf. Auch der Jodhalt ist gering. Bei Tilapia seien die aktuell vorliegenden Informationen sehr widersprüchlich, referierte Dr. Rehbein. Während die deutsche Fischindustrie auf der Internetseite des Fisch-Informationszentrums für Tilapia einen Fettgehalt von 1 ,0 % bei einem Anteil von 90% Omega-3 Fettsäuren angibt, spreche eine in diesem Jahr veröffentlichte US-Studie von einem ungünstigen Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren. Angesichts der Schwankungsbreite untersucht das MRI derzeit die Gehalte von Tilapien, die auf dem deutschen Markt angeboten werden.
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