10.06.2025

USA verhängen "rekordhohe" Zölle gegen Shrimpsexporteure aus Vietnam

Die USA haben gegen vietnamesische Exporteure von Warmwassergarnelen Einfuhrzölle in einer Höhe verhängt, die in Vietnam den Verdacht weckt, es könne sich nur um einen "Datenfehler" handeln, schreibt IntraFish. 23 Shrimpsexporteure aus dem asiatischen Land sollen nun einen Antidumpingzoll von 35,29 Prozent zahlen. Nach Mitteilung des US-Handelsministeriums (DOC) habe eine Untersuchung für den Zeitraum 1. Februar 2023 bis 31. Januar 2024 zu dem vorläufigen Ergebnis geführt, dass ein routinemäßig ausgesuchter Exporteur – Stapimex – des "Dumpings" auf dem US-Markt schuldig sei und deshalb 35,29 % Zoll zahlen müsse. Ein zweiter inspizierter Exporteur – die Thong Thuan Co. – soll hingegen nicht "gedumpt" haben und muss daher keinen Zoll zahlen. Statt die Zollhöhe für andere Exporteure wie üblich aus dem Durchschnitt dieser ermittelten Zölle zu berechnen, verhängte das DOC den Stapimex-Tarif von 35,29 % gegen 22 weitere Exporteure aus Vietnam.

Der Vietnamesische Verband der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) äußerte sich erstaunt, da seit Einführung der Antidumping-Gesetze gegen Shrimps vor 19 Jahren noch kein Unternehmen einem Zollsatz in zweistelliger Höhe unterworfen worden sei. Nun hoffe die VASEP auf eine Korrektur der Entscheidung, die jedoch erst für Dezember 2025 erwartet werde. Nichtsdestotrotz habe die aktuelle Entscheidung negative psychologische Folgen und beeinflusse Einkaufspläne und Exportaufträge von US-Importeuren. Als Beispiel nennt die VASEP die Auswirkungen der im April angekündigten hohen US-Zölle, die, obgleich vorerst auf Eis gelegt, den Seafood-Handel des Landes beeinträchtigt hätten. So habe Vietnam beispielsweise im Mai 17 % weniger Pangasius in die USA, seinen Hauptmarkt für Seafood, verschifft.
USA verhängen "rekordhohe" Zölle gegen Shrimpsexporteure aus Vietnam
Foto/Grafik: VASEP
Einen Antidumpingzoll von mehr als 35 % haben die USA gegen 23 Shrimpsexporteure aus Vietnam verhängt. Der Verband VASEP vermutet einen "Datenfehler", doch vor Dezember 2025 soll der Zoll nicht korrigiert werden.
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