13.03.2014
Fischstäbchen: Preise 2013 gesunken
Die traditionell stark unter Druck stehenden Preise für Fischstäbchen sind im vergangenen Jahr gesunken. Das teilte
Frosta-Geschäftsführer Felix Ahlers in einem kritischen Vortrag auf dem North Atlantic Seafood Forum (NASF) im norwegischen Bergen mit, schreibt das Portal IntraFish. Die Iglo-Gruppe beispielsweise habe die 15 Stück-Packung Fischstäbchen im vergangenen Jahr im Schnitt für 2,16 Euro verkauft und damit 3,7 Prozent billiger als die durchschnittlich 2,24 Euro/Packung im Jahre 2012, zitierte Ahlers Daten des Marktanalysten Nielsen. Auch der Preis für die klassischen Schlemmerfilets Bordelaise habe 2013 mit 2,31 Euro niedriger gelegen als die 2,33 Euro im Jahre 2012. Aldi wiederum verkaufte die 15 Stück-Packung Fischstäbchen für 1,39 Euro. Wer der Preis einmal durchrechne, werde feststellen, dass die Margen für den Produzenten extrem dünn seien, meinte der
Frosta-CEO und zählte die zu berücksichtigenden Kostenfaktoren auf. Nach Abzug von 7 Prozent Mehrwertsteuer reduziere sich der Preis auf 1,29 Euro/Packung bzw. 2,58 Euro/kg. Davon müssten die Verarbeiter die Produktionskosten - Energie, Arbeit, Maschinen, Lagerhaltung - sowie Logistik und Transport bestreiten. Hinzu komme die Marge für Aldi.
Unter den Premium-Marken des Handels würden die Firmenmarken "leiden". Insgesamt, so die Meinung von Felix Ahlers, seien die "Marken nicht gut genug, um sich gegen die Premium-Handelsmarken zu verteidigen." Als Lösung sahen einige NASF-Referenten stärkere Firmenmarken. Felix Ratheb, Geschäftsführer des südafrikanischen Produzenten Sea Harvest, führte als positives Beispiel die eigene Marke an, die auf dem Markt für TK-Fisch in Südafrika einen Anteil von 41 Prozent besitze. Generell wurde die Ansicht vertreten, insbesondere in Europa gebe es im Weißfisch-Bereich zu wenig Marken. Als Grund nannte Harry Hoogendoorn, Geschäftsführer von
Queens, den zu starken Fokus auf die Handelsmarke. Finnbogi Baldvinsson, Geschäftsführer
Pickenpack Europe, bemängelte, dass gegenwärtig keine Marke als treibende Kraft in der Industrie fungiere. Iglo als größter Markenhersteller "investiert leider nicht viel in den Markt", der seit Jahren durch "dieselben vier Standard-Produkte" gekennzeichnet sei. Lobend hob Baldvinsson die von
Frosta im Sommer 2013 präsentierte neue Fisch-Linie unter Marke hervor. Felix Ratheb merkte kritisch an: "In Europa sind Handelsmarken besser als wirkliche Firmenmarken. Wie kann man einen Premiumpreis verlangen, wenn die Qualität schlechter ist?"
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