26.09.2008
Grönland: Garnelen-Bestände brechen offensichtlich weg
Die Tiefseegarnelen-Bestände um Grönland brechen offenbar weg. Damit verliert die zu Dänemark gehörende autonome Region eine wesentliche Quelle ihres Wohlstandes, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Fischerei insgesamt mache noch 90% der grönländischen Exporte aus und davon wiederum erwirtschaften Garnelen mehr als 50% der Ausfuhrerlöse. Doch die Fangmengen gingen von 150.536 t im Jahre 2005 auf 139.500 t im vergangenen Jahr zurück. „Wir konnten unsere Quote nicht ausfischen“, klagt ein Fischer. Die Ursache des Rückgangs sei unklar, sagt Helle Siegstad, Biologe am grönländischen Institut für natürliche Ressourcen (INR). Grund könne eine Kombination aus globaler Erwärmung und der Rückkehr des Kabeljaus in grönländische Gewässer sein. Siegstad empfiehlt eine Senkung der Fangquote auf 110.000 t: „Andernfalls könnten die Bestände in vier bis fünf Jahren auf 40.000 t einbrechen.“ Mancher Grönländer hofft, dass die wachsenden Kabeljaubestände die Einbußen bei der Garnelenfischerei wettmachen können. Doch Außen- und Finanzministerin Aleqa Hammond warnt davor, den Kabeljau schon jetzt intensiv zu befischen. In den kommenden fünf bis zehn Jahren werde es nicht genug Kabeljau geben, um die möglichen Verluste bei der Shrimp-Fischerei zu kompensieren, sagte sie und wandte sich gegen eine Regierungsentscheidung, die Kabeljau-TAC von derzeit null auf 15.000 t zu heben.
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