08.12.2011

Norwegen: MSC-Zertifikat für nordöstlichen Kabeljau und Schellfisch

Die gesamte norwegische Fischerei auf den nordöstlichen Kabeljau und Schellfisch ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Damit dürfen 2012 schätzungsweise 340.000 Tonnen norwegischer Kabeljau und 153.000 Tonnen Schellfisch das blauweiße Label des MSC tragen. Die Fischerei befischt die beiden Arten in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) des Landes etwa von der Mitte der norwegischen Küste in Richtung Norden bis zur Barentssee mit zahlreichen unterschiedlichen Fanggeräten, darunter Schleppnetze, Langleinen, Handleinen, Kiemennetze, Jiggings und dänische Ringwaden. Die Fänge werden weltweit vermarktet, wobei Salzfisch, Klippfisch und Stockfisch in Süd- und Lateinamerika verkauft werden, während Filets sowie frische und gefrorene ganze Fische vor allem auf nordeuropäischen Märkten abgesetzt werden.

Camiel Derichs, stellvertretender Europa-Direktor des MSC, begrüßte die Zertifizierung aus marktökonomischer Sicht, aber auch aus historischer Perspektive. Aufgrund einiger Besonderheiten hatte das Bewertungsverfahren sechs Jahre gedauert. Ein Problem seien Beifänge des Küstenkabeljaus, ein eigener Kabeljau-Bestand mit besonderen Wachstums- und Fortpflanzungsmerkmalen, den norwegische Wissenschaftler als „gefährdet“ einstufen. Für den Küsten-Kabeljau sei jetzt ein Wiederaufbauplan erstellt worden, der den fischereilichen Druck auf diesen Bestand beispielsweise durch Modifikationen am Fanggerät, die Einführung einer hohen Mindestanlandegröße und durch für die Fischerei geschlossene Gebiete verringern soll.
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