26.07.2011

Fischerei: Experten empfehlen Fanghalbierung bei kleinen Arten

Der Fang kleiner Fischarten wie Anchovis, Holzmakrelen oder Sardinen sollte halbiert werden. Das empfiehlt ein zwölfköpfiges internationales Wissenschaftler-Team in der aktuellen Ausgabe des Science Journals. Denn selbst eine vermeindlich nachhaltige Befischung dieser Fischarten auf dem Niveau des sogenannten Maximalen Dauerertrags (Maximum Sustainable Yield - MSY) sei schädlich für die Ökosysteme. Der Grund: kleine Fische beeinflussen entscheidend, wie sich die Bestände ihrer Fressfeinde, darunter auch größere Fischarten, entwickeln. Derzeit entfallen etwa 30 Prozent der weltweiten Fangmengen auf kleine Arten. Ganz überwiegend werden sie zur Produktion von Fischmehl oder Tierfutter gefangen, nur 10 bis 20 Prozent werden für den direkten menschlichen Verzehr gefischt. Am Computer simulierten die Wissenschaftler am Beispiel von fünf ausgewählten Meeresregionen - darunter auch die Nordsee - , wie sich Änderungen der Fangmenge auf die Ökosysteme und die Bestände verschiedener Arten auswirken. Je höher der Anteil der Art an der Biomasse der jeweiligen Region, desto schlimmer die Auswirkungen der Befischung. Die Forscher weisen darauf hin, dass selbst bei Halbierung der gegenwärtigen Fangquoten für die kleineren Arten global noch immer 80 Prozent des maximalen fischereilichen Ertrags erzielt werden. Die Studie war vom Marine Stewardship Council (MSC) initiiert und zu einem großen Teil finanziert worden.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
Stichworte
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag