22.03.2011
Peru: Tsunami-Schäden treiben Scallops-Preise in die Höhe
Der Tsunami, der am 11. März insbesondere Japan schwer getroffen hatte, hat Scallops-Farmen dort und bei anderen Anrainern des Pazifischen Ozeans ernsthaft beschädigt, schreibt das Portal IntraFish. Händler erwarten für die zweite Jahreshälfte 2011 einen Preisanstieg von 15 bis 20 Prozent. Japan ist mit einer Produktionsmenge von jährlich mehr als einer halben Million Tonnen (2009: 565.600 t) der bei weitem größte Scallop-Produzent. Die dortige Produktion hatte schon in diesem Winter unter zu hohen Wassertemperaturen gelitten, die die Mortalität der Muscheln in Aomori und der Funka Bay in die Höhe getrieben hatten. Infolge des Seebebens von vor eineinhalb Wochen könnte Japan 20 bis 30 Prozent seiner Jahresproduktion einbüßen - das wären etwa 110.000 bis 170.000 t.
Der Tsunami hat außerdem Scallop-Produzenten in Peru getroffen. Mit einer Jahresproduktion von zuletzt 8.000 bis 9.000 t (2009 und 2010) liegt das südamerikanische Land zwar weit hinter den japanischen Mengen. Doch Peru exportiert viele Scallops nach Europa, insbesondere nach Frankreich und Belgien. Am 11. März hatte eine starke Strömung - jedoch keine Flutwelle - insbesondere die peruanischen Hängekulturen beschädigt, teilten zwei Produzenten mit. Alfredo Moreno, Direktor des Farmers Sea Protein, rechnet mit einem Preisanstieg für die 30/40er Scallops von 15 bis 20 Prozent: von derzeit 7,60 Euro/kg auf 8,90 Euro/kg bis 9,30 Euro/kg. Für das TK-Muschelfleisch (mit Rogen) aus individuellen, übertragbaren Quoten erwartet Ian Hanschke, Geschäftsführer des Produzenten Sea Corp, einen Preisanstieg auf 10,60 Euro/kg bis 12,70 Euro/kg. Denn Perus Anlandungen lagen 2009/2010 ungewöhnlich hoch, hatten sich gegenüber 4.000 bis 5.000 t im Jahre 2008 nahezu verdoppelt. Wird 2011 ein „normales“ Jahr, werden voraussichtlich nur noch 6.000 bis 8.000 t gefischt. Auch in Argentinien und Chile waren die Anlandungen von Scallops vom Meeresgrund 2010 zurückgegangen.
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