13.11.2025
Nordsee: Neuer Geschäftsführer setzt auf "Konsolidierung"
Firmeninfos
Die Fischgastrokette Nordsee hat alleine im vergangenen Jahr zwei Dutzend Standorte geschlossen. Auch Raphael Gansch (41), seit Juni neuer Geschäftsführer des Systemgastronomen, setze auf "Konsolidierung", teilte der mit seiner Familie in Wien lebende Österreicher im Gespräch mit dem Weser-Kurier mit. Drei bis vier Tage in der Woche sei er am Unternehmenssitz in Bremerhaven bzw. unterwegs in Deutschland. Gansch, gelernter Koch und studierter Volkswirt, will das Filialnetz der Nordsee weiter verkleinern und sich auf Standorte in Shopping-Centern und an Verkehrsknotenpunkten konzentrieren. Daneben wolle er das To-go- und das Snack-Geschäft stärken. "Viele Innenstädte haben an Attraktivität verloren – auch in Österreich und vielleicht besonders in Deutschland", konstatiert der Manager. Die geschichtsträchtige Marke Nordsee habe noch relativ viele Standorte in den Zentren. Während die Filialen in der Wiener Kärntnerstraße, am Viktualienmarkt in München oder auch in Hamburg an den Landungsbrücken funktionierten, gebe es "in die Jahre gekommene" Einkaufszentren, wo die Nordsee die rückläufige Frequenz spüre.
Auch wenn die Marke Nordsee für ein älteres Publikum steht – "Wir fühlen uns mit unserer Gästeklientel superwohl!" –, will Raphael Gansch verstärkt jüngere Kundengruppen ansprechen. So habe man ein Team für "digitales Kundenbeziehungsmanagement" aufgebaut und damit bereits viel erreicht. Die Kooperation mit Influencern habe bereits Erfolge gezeitigt. "Plötzlich sind Teenager in unsere Restaurants gekommen, weil die unseren Lachsburger bei TikTok und Instagram gesehen haben. Das ist supercool!" nennt Gansch ein Beispiel. Dabei sei ihm wichtig zu betonen, dass auch der Burger ein Premiumprodukt sei. Inzwischen mache das Snack-Geschäft bei Nordsee bereits die Hälfte des Umsatzes aus: Fischbrötchen, Fish & Chips oder Garnelen zum Mitnehmen. "Es geht nicht um Stellenabbau", betont der Chef von insgesamt noch 2.500 Beschäftigten, davon 110 in Bremerhaven. Derzeit gibt es noch 240 größtenteils eigene Standorte der Nordsee sowie Restaurants von Franchise-Partnern. Seit dem Jahr 2018 gehört die Nordsee-Kette dem Schweizer Finanzdienstleister und Investor Kharis Capital.
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