06.03.2025

USA: Entlassungen bei der NOAA gefährden fischereiliche Nachhaltigkeit

Das US-amerikanische Handelsministerium hat bei der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) des Landes bis zu 880 Beschäftigte entlassen, teilen US-Medien mit. Experten warnen vor Folgen für Schifffahrt und Fischerei. Denn die Entlassungen sollen unter anderem Personal für Vorhersage und Modellierung betreffen, darunter auch Forscher, die sich mit der Intensivierung von Hurrikanen beschäftigen. Der ehemals leitende wissenschaftliche NOAA-Mitarbeiter Dr. Richard "Rick" Spinrad befürchtet auch ernsthafte Folgen für die US-Fischerei, die bislang weltweit für ihr verantwortungsbewusstes Management geschätzt wurde. "Das ist eine 320 Mrd.-USD-Industrie. Und es ist schwer, in einer Branche der weltweit Beste zu sein, sofern Du die Industrie nicht mit so grundlegenden Dingen unterstützen kannst wie Bestandsabschätzungen, also: Wie viel Fisch gibt es da draußen", sagte Spinrad auf einer Pressekonferenz Ende Februar: "Davon abgesehen sind mit dem NOAA-Management der kommerziellen Fischindustrie 2,3 Millionen Arbeitsplätze verbunden."

Die Stellenstreichungen sollen in erster Linie Mitarbeiter in der Probezeit – entweder neu eingestellte oder Mitarbeiter, die kürzlich in eine neue Funktion befördert worden waren – betreffen. Die genaue Zahl der Entlassungen wurde nicht bekanntgegeben. Es werde mit weiteren gerechnet. Derzeit würden gemietete Büroräume einiger NOAA-Abteilungen gekündigt und Kreditkarten eingefroren, die Wissenschaftler und andere Mitarbeiter zum Bezahlen berufsbedingter Ausgaben verwenden. Die Kürzungen schaffen Unsicherheit. Betroffen ist beispielsweise das Pacific Fishery Management Council (PFMC), eine quasistaatliche Einrichtung, die Empfehlungen für Managementmaßnahmen zahlreicher Fischereien vor der US-Westküste ausspricht. Aktuell laufen Vorbereitungen für die Lachsfischerei im Sommer und im Herbst. Derzeit sei man bereits weit fortgeschritten, sagt der stellvertretende PFMC-Direktor Merrick Burden, aber: "Wie sich das auf das nächste Jahr auswirkt, wissen wir noch nicht." Anders sei dies bei der extrem wichtigen Fischerei auf Grundfische vor der US-Westküste, zu der 90 Arten gehören. Hier haben das PFMC und seine Partner gerade erst wieder begonnen, sich turnusgemäß mit den Fischen zu beschäftigen.
USA: Entlassungen bei der NOAA gefährden fischereiliche Nachhaltigkeit
Foto/Grafik: ASMI
Umfassende Entlassungen bei der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) der USA könnten Auswirkungen auf das Management zahlreicher Fischereien des Landes haben. Foto: US-Fischer.
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