19.04.2024
Niederlande: Mehrere MSC-Zertifikate widerrufen
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat angekündigt, dass die MSC-Zertifikate für Seezunge aus Baumkurren-, Flyshoot- und Ottertrawl-Fischerei mit Wirkung ab dem 25. April 2025 widerrufen werden, meldet Fish Information & Services (FIS). Nach der jüngsten Auditierung hatte die britische Zertifizierungsorganisation Control Union die Zertifikate für Seezunge (Solea solea) in der Nordsee (ICES 4) und jene für die demersalen Fischereien mit Grundschleppnetzen (otter trawls), Grundscherbrett-Hosennetzen (twin rig fishing) und Flyshooter zurückgezogen. Auch der Fischerei auf Eismeergarnele (Pandalus borealis) im Skagerrak und in der Norwegischen Tiefe sowie jener auf den Lumb (Brosme brosme) aus den gemeinsamen pelagischen Fischereien wurde das MSC-Zertifikat entzogen.
Die Suspendierung für die Seezungenfischerei wurde begründet mit einem geringen Bestand und schwacher Rekrutierung. Amerik Schuitemaker von der Coöperatieve Visserij Organisatie (CVO) bedauerte die Entscheidung insofern, als sich die Fischerei strikt an die MSY-Prinzipien gehalten habe. Der Entzug für die Baumkurrenfischerei auf Seezunge und Scholle wird mit einem hohen Beifanganteil (etwa 5 %) von Seekuckuck (Aspitrigla cuculus) begründet. Der Bestand des Fischs, für den es weder eine Zielfischerei noch Bestandsdaten gebe, soll sich derart vermehrt haben, dass er verstärkt im Beifang auftauche. Schuitemaker sieht durch den MSC-Verlust einen wichtigen Markt für MSC-zertifizierte Scholle in Gefahr. Allerdings haben die Fischereien bis zum 25. Juni 2024 Zeit für die Erstellung eines Aktionsplanes. Sollte dieser Plan nicht die MSC-Anforderungen erfüllen, laufen die Zertifizierungen aus.
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