29.01.2024
Flensburger Fischmarkt schließt nach fast 50 Jahren
Firmeninfos
In einem Jahr hätte der Flensburger Fischmarkt sein 50-jähriges Jubiläum begehen können, doch nun hat der Fischgroßhandel in Deutschlands nördlichster kreisfreier Stadt Insolvenz angemeldet, meldet der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ). Das langgestreckte einstöckige Gebäude liegt direkt am Ballastkai am Ostufer der Flensburger Förde. Gegründet im Jahre 1975 ein Stück weit hafeneinwärts durch den Vater der letzten Eigentümer Ralf und – bis 2018 – Marlies Jessen, befand sich der Fischmarkt seit 1998 in dem Neubau am Wasser.
Mehrere Faktoren hätten jetzt zur Aufgabe gezwungen, erklärt Ralf Jessen gegenüber dem SHZ-Verlag. Der 60-Jährige hat sein gesamtes 44-jähriges Berufsleben, begonnen mit einer Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann, im väterlichen Betrieb verbracht. Während der Corona-Pandemie habe man "richtig geblutet", sagt Jessen, denn 90 Prozent der Kunden kamen aus Hotellerie und Gastronomie. Auch bei der Sturmflut im Oktober 2023 fielen wichtige Kunden in Flensburg, aber auch in Langballigau aus. Ein weiterer Faktor seien die gestiegenen Energiekosten, außerdem fielen aufgrund der Insolvenz des Restaurants "Fresh INN Mexico" im selben Gebäude 2023 dessen Mieteinnahmen weg.
Fünf Mitarbeiter waren von der Fischmarkt-Insolvenz im November betroffen. Für die 500 qm großen Räume des Fischmarktes einschließlich Räucherei und Tiefkühlraum von 60 qm kann sich Gebäudeeigentümer Kai-Uwe Petersen wieder eine Nutzung im Bereich der Lebensmittelindustrie vorstellen. Einen Fischzwischenhändler brauche der Markt allerdings nicht mehr, meint der Hamburger Unternehmer.
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