09.11.2022
Porta Westfalica: Deutschlands größte Zanderzucht
Firmeninfos
In Porta Westfalica (Niedersachsen) hat die Zanderzucht von Stefan Glammeier und René John in diesem Jahr erstmals schlachtreifen Zander abgefischt, teilen die Züchter mit. Mit einer gegenwärtigen Produktionsmenge von 6 bis 10 Tonnen Speisezander im Monat handele es sich um die größte Aquakulturanlage für Zander in Deutschland. Glammeier und John verdienen ihr Geld im Hauptgeschäft mit der Planung und Errichtung von Industriehallen. 2012 entschieden sie sich, außerdem "Menschen mit reinen, nachhaltigen und frischen Produkten aus der Aquakultur" versorgen zu wollen. Zunächst übernahmen sie eine bestehende geschlossene Kreislaufanlage für Zander in Niederlangen im Emsland, bauten dort ein Experten-Team auf und sammelten erste Erfahrungen mit der Anlagentechnik und dem Zielfisch Zander.
Nach einem Um- und Anbau 2019/20 dient die Anlage heute als Besatzfischaufzucht. Diese Setzlinge werden in einem kompletten Neubau im nordrhein-westfälischen Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke), gut 200 km von Niederlangen entfernt, auf die Marktgröße von 1 kg gemästet. Der Erstbesatz erfolgte im Sommer 2021, das Ziel ist eine Jahressproduktion von 100 t Fisch, wobei in der Halle auch 200 t produziert werden könnten. Dank einer Ausbaureserve auf dem Firmengelände sei potentiell die Erzeugung von 600 t Fisch möglich. Das Gros der Zander wird unter der Marke "Kaiserzander" aktuell als Filet an vermarktet, etwa 15 % auch als Lebendfisch. Trockenfutteradaptierte, parasitenfreie Fische ab 10 g – auf Wunsch auch größer – werden ganzjährig an Aquakulturbetriebe geliefert. Für den Besatz natürlicher Gewässer können von April bis Oktober nach Vorbestellung Zander von 15 bis 1.500 g geliefert werden. Insgesamt haben Glammeier und John gut 12 Mio. Euro in das Aquakulturprojekt – einschließlich der Grundstücke und Gebäude – investiert, wobei rund 300.000 Euro aus EU-Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds sowie des Landes NRW stammen.
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