01.08.2022
Lebensmittelverschwendung: "Überschussbörse" auch für Seafood
Firmeninfos
Das Düsseldorfer Start-up Leroma – eine Abkürzung für Lebensmittelrohstoffmarkt – will das Thema Lebensmittelverschwendung mit Hilfe einer "Überschussbörse" bekämpfen. Der digitale Marktplatz, der sich an B2B-Kunden wendet, bietet die Möglichkeit, Überschüsse oder Nebenprodukte an die gleiche oder andere Industrien zu verkaufen, anstatt sie zu entsorgen. "Seitdem die Überschussbörse im Januar 2021 online ging, wurden bereits rund 750 Tonnen Lebensmittel vor dem Verderb gerettet", teilt Leroma, gegründet von Marina Billinger (38), mit.
Aktuell werden in der Überschussbörse auch mehrere Produkte aus den Rohstoffgruppen "Fisch, Fischprodukte" und "Algen" angeboten, darunter 970 kg Thunfischöl von einem Lieferanten aus den Niederlanden, 3.000 kg Spirulina aus China, offeriert von einem Lieferanten in Deutschland oder 24 kg Pulver vom kanadischen Knotentang (Asophyllum nodosum), ebenfalls von einem hiesigen Lieferanten. Leroma nennt ein weiteres mögliches Beispiel: "Fischhaut-Reste können genutzt werden, um den Kreislauf zu schließen, indem zum Beispiel Biokunststoff und anschließend kompostierbare Tüten daraus gewonnen werden."
Leroma ist auch Teil des von 2020 bis 2025 laufenden Projektes Lowinfood, das sich die Reduktion von Lebensmittelverschwendung in der Europäischen Union zum Ziel gesetzt hat. Beteiligt sind 27 Institutionen, Forschungspartner, Start-ups und Verbände aus 12 EU-Ländern, die unter anderem an technischen und sozialen Lösungen im Kampf gegen den "food waste" arbeiten. Lowinfood erhält Fördergelder aus dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020.
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