16.07.2009

Großbritannien: Fish & Chips-Läden unterschieben Pangasius

Das britische Nationalgericht Fish & Chips enthält zunehmend Pangasius statt Kabeljau. Dieser an sich zulässige Vorgang wird zum Straftatbestand, wenn der Kunde hiervon nichts erfährt, schreibt die Tageszeitung The Times. Nun wurde erstmals ein Urteil gesprochen: der Inhaber des Cat Hill-Fischimbiss’ im westenglischen Bromsgrove, Worcestershire, wurde zu einer Strafe von umgerechnet 9.300 € zuzüglich Gerichtskosten verurteilt, die in der Berufung auf 4.700 € plus Kosten reduziert wurde. Der Gastronom war auf der Grundlage eines Gesetzes zur Lebensmittelsicherheit verurteilt worden, das eine Höchststrafe von 23.400 € und bis zu sechs Monate Haft vorsieht. Die Handelsaufsicht in Worcestershire war aktiv geworden, nachdem eine Kundin sich überzeugt gezeigt hatte, dass ihr kein Kabeljau serviert worden war.

Für die Imbissbetreiber ist der Zusatzgewinn interessant: Anfang Juli kostete Pangasius im britischen Großhandel etwa 5,80 €/kg, Kabeljau hingegen mit 13,70 €/kg mehr als das Doppelte. Viele Fish & Chips-Shops bieten regulär und legal Alaska-Pollack mit Pommes frites oder „Panga & Chips“ an. Doch der sanktionierte Betrug ist offenbar kein Einzelfall. John Dell, Leiter der Handelsaufsicht im County Worcestershire, befürchtet, dass diese Warenunterschiebung landesweit erfolgt. Die Nationale Vereinigung der Fischbratereien (NFFF) fürchtet um die Reputation ihrer 8.000 Mitglieder. „Die Behörden sollten höhere Strafen verhängen. Ich meine, exemplarisch sollte deren Höhe bei mindestens 10.000 GBP (11.700 €) liegen“, fordert Verbandspräsident Douglas Roxburgh. In den englischen West Midlands laufen schon weitere Verfahren gegen Imbissbetriebe und die Kontrollen gehen weiter.
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