In Abu Dhabi ist Ende vergangenen Jahres die offenbar weltgrößte Kreislaufanlage für die Störzucht fertiggestellt worden, schreibt das Portal IntraFish. Die RAS-Anlage mit 64 Tanks wurde von dem deutschen Unternehmen United Food Technologies AG im Auftrag des Konzerns Bin Salem Holding errichtet. Die Nennleistung bezifferte UFT-Marketingleiter Florian Hartung mit 32 Tonnen Störkaviar und 450 Tonnen Stör, mittelfristig sei eine Steigerung denkbar. In der Anlage sollen konstant 710 Tonnen Fisch gehalten werden. Die Mastbecken mit Abmessungen von je 32 mal 6 Metern und einem Volumen von jeweils 350 Kubikmetern seien die größten, die UFT bislang gebaut hat. Christoph Hartung, Gründer und Vorstandsvorsitzender der UFT, glaubt nicht, dass das steigende Angebot von Zuchtkaviar auf den Weltpreis des exklusiven Lebensmittels drücken werde: die Produktion könne auf weltweit 800 t steigen, ohne den Preis zu beeinflussen, prognostiziert er. Neben den traditionellen Märkten in den USA, Europa und Japan werde es neue Konsumenten in China, Südamerika und Saudi-Arabien geben.
Das einzige Fischfachgeschäft im oberbayrischen Waldkraiburg (Kreis Mühldorf) hat zum 1. Februar geschlossen, schreibt das Oberbayerische Volksblatt. Erst vor einem Jahr hatten die letzten Inhaber das „Fish House“ in der Oststraße eröffnet. Im selben Geschäft hatten allerdings schon das Ehepaar Monika und Peter Grimm von 1978 bis 2009 eine Fischhandlung betrieben. Wie es mit dem Geschäft weitergehe, sei nicht bekannt. Die Stadt mit ihren mehr als 24.000 Einwohner habe derzeit überhaupt kein Fischfachgeschäft.
Die britische East Anglian Food Ingredients Ltd. (EAFI) und die Gewürzsparte der norwegischen Rieber & Son ASA sind von der Frutarom Industries übernommen worden. Beide Unternehmen sind Spezialisten auf dem Gebiet Aromen, Gewürze und funktionelle Inhaltsstoffe für Fleisch, Fisch und Convenienceprodukte. In Großbritannien ist Frutarom nach eigenen Angaben bereits führender Hersteller „süßer“ Aromen und erweitert durch die Übernahme von EAFI das Produktportfolio um pikante Aromen. Mit der Akquisition der Savory-Einheit von Rieber solle vor allem die Position am skandinavischen Markt gefestigt werden. In den vergangenen vier Jahren hatte das israelische Unternehmen bereits die Savory-Einheit von Christian Hansen sowie 2006 die Gewürzmühle Nesse und 2007 den Premium-Anbieter Gewürzmüller übernommen. Langfristig verfolgtes Ziel der Frutarom Savory Solutions sei es, führender globaler Hersteller auf dem Markt der pikanten Aromen und Zutaten für Fleisch-, Fisch-, Snack- und Convenience-Produkte zu werden.
Der polnische Lachsproduzent Morpol hat eine frühere Führungskraft von Marine Farms zum Leiter seiner internationalen Fischzucht-Aktivitäten berufen, heißt es in einer Pressemitteilung. Paal Angell-Hansen (* 1969), ehemaliger Finanzdirektor bei Marine Farms, wird für Morpols Lachsfarmen in Großbritannien und Norwegen verantwortlich sein als auch für Wolfsbarsch- und Doraden-Farmen in Spanien sowie Offiziersbarsch-Zuchten in Vietnam und Belize. Angell-Hansen wird in Bergen sitzen und als Mitglied der Morpol-Geschäftsführung direkt an Geschäftsführer Jerzy Malek berichten. Bis Ende 2011 arbeitet außerdem der frühere Marine Farms-Geschäftsführer Bjoern Myrseth als Berater für die Morpol-Gruppe. Er besitzt fast 40 Jahre Erfahrung im Aquakultur-Sektor. Morpols britische Lachszuchten sind inzwischen unter dem Namen Meridian Salmon Group zusammengefasst worden. Deren Geschäftsführer Willie Liston wiederum ist Paal Angell-Hansen unterstellt. Morpol, weltgrößter Produzent von Räucherlachs, beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter in acht Ländern. 2009 lag der Jahresumsatz der Gruppe bei rund 340 Mio. Euro.
Royal Greenland hat das Finanzjahr 2010 erneut mit Verlusten abgeschlossen, konnte diese jedoch um 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringern, schreibt IntraFish. Mit einem Minus von 5,8 Mio. Euro erreichte Grönlands führender Seafood-Produzent zwar nicht die avisierte Gewinnschwelle, hatte seine Verluste gegenüber den roten 26,3 Mio. Euro im Jahre 2009 aber erheblich reduziert. Die jetzt veröffentlichte Jahresbilanz des im September abgeschlossenen Geschäftsjahres weist auch in anderen Punkten deutliche Verbesserungen auf. Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) betrug 1,7 Prozent, 2009 hatte es bei -1,8 Prozent gelegen. Auch die Verschuldungsquote belief sich nur noch auf 8 Prozent (2009: 18,8 Prozent). Umsatz und Menge sind allerdings gesunken, nachdem Royal Greenland sich von unprofitablen Aktivitäten getrennt hatte. Das Handelsvolumen sank von 145.800 t auf 131.000 t, der Umsatz belief sich auf 570 Mio. Euro gegenüber 636 Mio. Euro im Jahre 2009.
Bis Ende 2012 will Coop Schweiz für sämtliche Fischkonserven der Eigenmarke nur noch Fisch aus nachhaltiger Fischerei verwenden, schreibt die Lebensmittel Praxis. Aktueller Neuzugang ist Weißer Thunfisch in der Dose aus MSC-zertifizierter Fischerei. Voraussichtlich im Herbst 2011 werde Echter Bonito (Skipjack) mit MSC-Siegel folgen. Gleichzeitig fordert Coop auch von den Markenherstellern die Verarbeitung von Fischen aus nachhaltiger Fischerei. Umgesetzt wurde dies schon bei den Marken Connétable (Weißer Thunfisch und Makrelenfilets) und Norda (Heringe). Ab dem Frühjahr werden Sardinen der Marke Marie Elisabeth mit dem MSC-Logo in die Regale kommen. Einen eigenen Weg schlagen die Marken Rio Mare und Saupiquet ein. Sie haben sich der International Seafood Sustainability Foundation (ISSF) angeschlossen.
Der Geschäftsführer der Icelandic Group, Finnbogi Baldvinsson, und sein Stellvertreter Ingvar Eyfjord sind am vergangenen Freitag gemeinsam zurückgetreten. Auslöser sind Pläne, das Unternehmen (Jahresumsatz: 1,2 Mrd. Euro) nicht als Ganzes zu verkaufen, sondern zu zerschlagen, schreibt das Portal IntraFish. Nachdem Gespräche zwischen dem Icelandic-Eigentümer, dem Enterprise Investment Fund (FSI), und dem deutschen Aktienfonds Triton Partners gescheitert waren, hatte FSI angekündigt, Icelandic USA und Asien separat zu veräußern. Baldvinsson hatte in der Vergangenheit wiederholt erklärt, die Icelandic-Gruppe sei am stärksten in ihrer Gesamtheit. Der gemeinsame Rückzug von Baldvinsson und Eyfjord aus der Geschäftsführung sei direktes Resultat der vollzogenen Kursänderung. „Wir können an diesem Strategiewechsel nicht sehenden Auges teilnehmen, weil wir ganz klar der Ansicht sind, dass das nicht im Interesse von keinem der Beteiligten ist - egal ob Eigentümer, Beschäftigte, Lieferanten oder Kunden,“ schreiben sie in einer gemeinsamen Erklärung und danken abschließend allen Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und Kreditgebern.
Regal Springs, einer der größten Tilapia-Züchter der Welt, hat für seine Farm in Indonesien eine Zertifizierung nach den neuen International Standards for Responsible Tilapia Aquaculture (ISRTA) erhalten, meldet IntraFish. Die Farm ist überhaupt erst die zweite weltweit, die nach den ISRTA zertifiziert ist: im Oktober vergangenen Jahres hatte schon die Regal Springs-Farm in Honduras ein entsprechendes Zertifikat erhalten. Die Standards sind Ergebnis des Tilapia-Aquakultur-Dialogs, der vom World Wide Fund for Nature (WWF) und Industrieakteuren als Teil der Aquaculture Stewardship Council (ASC)-Initiative entwickelt worden war. Obgleich der ASC selbst noch nicht operativ ist, sieht eine Vereinbarung zwischen WWF und Global GAP vor, dass Farmen schon nach den ISRTA-Standards auditiert werden dürfen. Die Auditierung der Regal Springs-Zuchten in Honduras und Indonesien lag in den Händen des Schweizer Instituts für Marktökologie (IMO). In diesem Kontext hat auch die Regal Springs-Fabrik in Nord-Sumatra eine Global GAP- und eine Produktketten-Zertifizierung erhalten. Regal Springs hat inzwischen weltweit mehr als 6.000 Beschäftigte.
Im kenianischen Mombasa wurde am Donnerstag eine Fischfabrik eröffnet, die mit dänischen Fördergeldern finanziert wurde, schreibt die Zeitung Daily Nation. Eigentümer des 890.000 Euro-Objektes ist Diamond Sea Food, ein Joint-Venture zwischen dem kenianischen Investor Khizer Ayuba (Mtwapa) und der dänischen Regierung, und zwar über Ekko Fisk in Esbjerg. In dem Betrieb sollen etwa 50 Beschäftigte monatlich rund 400 Tonnen Fisch nach europäischen Hygienestandards verarbeiten. Um eine geschlossene Kühlkette zu gewährleisten, stelle das Unternehmen 200 Kühlboxen an strategischen Punkten auf. Die Rohware komme von gut 100 Küstenfischern, die Endprodukte sind überwiegend für den heimischen Markt, aber auch für den Export in die EU vorgesehen. Die Eröffnung erfolgte in Anwesenheit des dänischen Ministers für Entwicklungshilfe, Soeren Pind. Bislang werde Kenias marine Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) noch kaum fischereilich genutzt, sagte der Fischereibeamte Nicholas Ntheketha. So sind es überwiegend kleine Küstenfischer, die das Gros jährlichen Anlandungen von insgesamt 8.000 Tonnen fangen. Dennoch exportiere Kenia jährlich Fisch und Fischprodukte im Wert von 7,3 Mio. Euro alleine in die EU, zitiert Daily Nations Ntheketha.
Der norwegische Lachszüchter Leroy Salmon wehrt sich gegen Ergebnisse einer Produktuntersuchung, die der Fernsehsender NRK hat durchführen lassen (siehe FischMagazin-Nachricht vom 03.02.2011), schreibt IntraFish. Dabei hatte das Lachsprodukt von Leroy besonders schlecht abgeschnitten: der Lachs enthielt nur 0,7 Prozent Omega-3-Fettsäuren. Leroy-Geschäftsführer Henning Beltestad begründete das Ergebnis: „Bei unserem Lachs haben sie Schwanzstücke getestet, während sie bei den anderen Herstellern Filetstücke untersucht haben.“ NRK habe ein 600g-Produkt gekauft, das aus Lachsschwänzen bestanden habe, die naturgemäß weniger Fett und damit auch weniger Omega-3-Fettsäuren enthalten als der dickste Teil des Filets. Entsprechend werfe er den Verantwortlichen der Sendung Forbrukerinspektorene (FBI) vor, dass sie unterschiedliche Lachserzeugnisse miteinander vergleichen. Leroy habe im Übrigen auch eines der anderen Testprodukte hergestellt, das einen wesentlichen höheren Omega-3-Gehalt besaß.