Die Hamburger Berenberg Bank hat einen Gerichtsprozess gegen den insolventen Hamburger Seafood-Importeur Food Company und dessen Geschäftsführer Ulf Blaes gewonnen, schreibt das Portal IntraFish. Rechtsanwalt Kolja Schlecht von Münchow Commandeur & Partner, der Anwaltskanzlei des Kreditinstituts, bestätigte das Urteil, ohne Details zu nennen. Die Berenberg Bank war neben Deutscher Bank, Commerzbank und Sparkasse wichtigster Kreditgeber des Handelshauses. Nachdem die Bank der Food Company weitere Kredite verweigert hatte, hatten die Food Company und später auch die Muttergesellschaft Food Group 2010 in die Insolvenz gehen müssen.
Deutschlands Mittelschicht kocht häufig, ambitioniert, gesund und abwechslungsreich. Das ist ein Fazit einer neuen Studie, die das Forsa-Institut im Auftrag des Küchengeräteherstellers Miele durchgeführt hat. „Unsere Resultate bestätigen den allgemeinen Trend einer Rückbesinnung auf klassische Tugenden und Werte, zu denen sich auch das anspruchsvolle Kochen zählen lässt“, fasst Forsa-Geschäftsführer Prof. Dr. Manfred Güllner zusammen. Er stellte die Studie „Lebensraum Küche 2011: Wie kocht Deutschland?“ gestern auf der Messe „Living Kitchen“ in Köln vor. Eine erfreuliche Nachricht für den Fischhandel: von den mehr als 3.000 befragten Männern und Frauen (Alter: 30 bis 70 Jahre) nannten 17 Prozent Fisch als eines ihrer Lieblingsgerichte - Mehrfachnennungen waren möglich. Sämtliche Probanden lebten in Mehrpersonen-Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen von über 2.500 Euro. „Damit werden insbesondere die Familien mit mittlerem und höherem Einkommen abgebildet, die für etwa 17 Millionen Menschen in etwa sieben Millionen Haushalten stehen“, erläuterte Prof. Güllner.
Die Weser Feinkost im niedersächsischen Syke wird zum 30. April geschlossen. Das teilte die Homann-Gruppe, die das Werk am 7. Januar offiziell übernommen hatte, in der vergangenen Woche auf einer Betriebsversammlung mit. Damit verlieren 160 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Die Produktionskapazitäten des Fischfeinkost-Herstellers sollen in andere Betriebe des Konzerns verlagert werden, zitiert der Weser Kurier Unternehmenssprecher Michael Scheibe. Während Homann vor allem den Lebensmitteleinzelhandel mit Feinkostsalaten, Dressings und Fischprodukten beliefert, produziert Weser Feinkost eine ähnliche Produktpalette insbesondere für Großküchen. Scharfe Kritik an der Entscheidung übte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Alle haben gehofft, dass es weiter gehen wird; viele hatten nach der Versammlung Tränen in den Augen. Wie die Herren Kamps und Müller mit Menschen umgehen, ist eine Sauerei!“ kommentierte NGG-Gewerkschaftssekretär Christian Wechselbaum. Noch im Oktober hätte der bisherige Inhaber, der niederländische Reeder und Heringsverarbeiter Haasnoot, erklärt, dass neue Aufträge gewonnen wurden und dass es mit dem Betrieb aufwärts gehe.
Die Arbeitsbedingungen im Cuxhavener Krabbenschälzentrum, für das am 11. Januar die Insolvenzeröffnung beantragt wurde, waren offensichtlich äußerst „schlimm“, schreiben die Cuxhavener Nachrichten. Löhne seien nicht rechtzeitig und seit Oktober überhaupt nicht mehr gezahlt worden, um Stromkosten zu sparen, wurden Licht und Kühlung abgeschaltet, die Arbeitsbekleidung war unzureichend, heißt es in der Regionalzeitung. Für einen Stundenlohn von 5,40 Euro hätten die Frauen acht bis zehn Stunden und länger bei einer Raumtemperatur von vier Grad gearbeitet. Ein angekündigter Lohnabschlag von 150,- Euro, der am 23. Dezember ausgezahlt werden sollte, wurde nicht gezahlt. Im Einzelfall sollen Beschäftigte Lohnforderungen von mehr als 6.000 Euro erheben.
Der polnische Lachsproduzent Morpol hat jetzt erstmals auch in Norwegen eine Lachszucht gekauft: die Lachsfarm Jokelfjord Laks gehört ab Februar zu 100 Prozent zu Morpol, schreibt das Portal IntraFish. Der Wert des Unternehmens liege bei 63,4 Mio. Euro, der Eigenkapitalwert belaufe sich auf 66 Mio. Euro, teilte Morpol mit. Jokelfjord, gegründet 1986, besitzt in der nordnorwegischen Region Tromsoe sieben Produktionslizenzen für Lachs. Im vergangenen Jahr ernteten die rund 40 Beschäftigten etwa 6.700 t Lachs, in diesem Jahr sollen es 7.000 t werden. Außerdem können jährlich 1,6 Millionen Smolts produziert werden. Im Jahre 2008 war Jokelfjord eine von zwei norwegischen Farmen, die mehr als 20 Prozent Gewinn erwirtschafteten. Für 2010 werde ein Betriebsgewinn (EBIT) von rund 12,9 Mio. Euro erwartet. „Wir freuen uns, dass wir in die Lachszucht in Norwegen eingestiegen sind und uns jetzt an Bord einer der am besten funktionierenden Lachsfarmen des Landes befinden,“ kommentierte Morpol-Geschäftsführer Jerzy Malek. Die Übernahme stehe im Kontext der Strategie, einen Teil der benötigten Rohware zu sichern, um Morpols Position als führender Lieferant hochwertiger Lachsprodukte weiter auszubauen. Jokelfjord-Geschäftsführer und Vorstand Arne Evensen begrüßte die Intention der neuen Eigner, das Farmunternehmen im bisherigen Sinne weiterführen zu wollen.
Ein Jahr nach Einführung der EU-Verordnung zur Bekämpfung der illegalen Fischerei hat EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki erste konkrete Erfolge gemeldet. In 14 Fällen hätten EU-Mitgliedsstaaten die Einfuhr von Fischereiprodukten verweigert. Im vergangenen Jahr seien von den Mitgliedsländern Spanien, Dänemark, Portugal und Großbritannien insgesamt 228 Schiffe aus Drittstaaten kontrolliert worden. Zusätzliche 4.850 Inspektionen seien im Rahmen des gemeinsamen Einsatzplanes (Joint Deployment Plan) durchgeführt worden. Hierbei stellten die Inspektoren 240 Verstöße fest. Verarbeiter hätten inzwischen auf die verschärfte Kontrollpolitik reagiert. „Betreiber verlagern ihre Rohwarenbeschaffung zu Unternehmen, bei denen sie sicher sind, dass sich diese an die Vorschriften halten,“ sagte Maria Damanaki in einer Rede anlässlich des 6. Internationalen Forums zur illegalen, nicht deklarierten und nicht reglementierten Fischerei (IUU-Fischerei) diese Woche in London. „Aufgrund unserer Anstrengungen, Drittstaaten bei der Umsetzung der Regularien zu unterstützen, haben 90 unserer Handelspartner das Fangbescheinigungssystem eingeführt.“ Einfuhren aus Ländern, deren Schiffe unter sogenannter „Billigflagge“ fahren, wurden von der EU-Kommission gesperrt.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern nutzt die Grüne Woche 2011 wieder, um sich als internationalen Standort der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu präsentieren. Unter den 78 Unternehmen sind wieder mehrere Fischverarbeiter: die Fischereigenossenschaft Peenemünde (Freest), die Fischerei Müritz-Plau (Waren/Müritz), die Seeperle Fischräucherei (Wismar) und der Welshof Schliemann (Faulenrost). Auch der Hanseatische Köcheclub Wismarbucht wird einen Fokus auf Fischgerichte legen. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Bedeutung der Ernährungswirtschaft mit einem Anteil von 2,6 Prozent an der Bruttowertschöpfung des Landes überdurchschnittlich hoch (Bundesdurchschnitt: 0,9 Prozent). Und während die gewerbliche Wirtschaft im ersten Halbjahr 2010 hohe Exporteinbrüche von 29 Prozent verkraften musste, konnte das Ernährungsgewerbe sein Vorjahresergebnis um 24 Prozent übertreffen. Im Bereich der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln sind in Mecklenburg-Vorpommern noch 13.188 Menschen beschäftigt, wobei die Statistik allerdings nur Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erfasst.
Norwegen hat im vergangenen Jahr Fisch und Seafood im Wert von 6,5 Mrd. Euro exportiert und damit im siebenten Jahr in Folge einen neuen Rekord aufgestellt, schreibt das Portal IntraFish. Die Exporterlöse seien 2010 gegenüber 2009 um 1,1 Mrd. Euro gestiegen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Norwegischen Seafood-Exportrates (NSEC). „Besonders stark war die Nachfrage nach Lachs und Meerforelle, deren Exportwert um 888 Mio. Euro oder 29 Prozent auf insgesamt 4 Mrd. Euro anstieg,“ hob NSEC-Geschäftsführer Terje Martinussen hervor. Die Aquakultur-Industrie stellt jetzt auf der Basis Wert 62 Prozent aller Seafood-Exporte. Wichtigstes Einfuhrland ist weiterhin Frankreich (mit 636 Mio. Euro), dicht gefolgt von Russland (624 Mio. Euro). Stärkster Wachstumsmarkt war 2010 China (einschließlich Hongkong), das seine Seafood-Einkäufe in Norwegen im Vergleich zu 2009 um 120 Mio. Euro oder 48 Prozent auf 372 Mio. Euro steigerte. Die Europäische Union kaufte für 552 Mio. Euro (+ 17,5 Prozent) mehr Ware und importierte insgesamt für 3,7 Mrd. Euro.
Parlevliet & Van der Plas (P&P) hat auf den Färöer Inseln die Fabrik Kollafjord Pelagic übernommen, meldet das Portal IntraFish. Seit 2009 hatte das holländische Fischfang- und Fischverarbeitungsnehmen die Weißfisch-Verarbeitung schon geleast. Der Betrieb habe seit seiner Errichtung 2002 durch eine andere niederländische Gruppe seine Kapazität von 1.000 t pro Tag nie ausgelastet, sondern selbst in der Spitze nicht mehr als 220 t täglich verarbeitet. Bislang hatte Kollafjord Seelachs und Kabeljau geschnitten.
Ein holländischer Fischkutter und ein Tanker sind am Dienstagabend gegen 22:50 Uhr sieben Seemeilen südlich von Helgoland kollidiert. Dabei erhielt die „Berend Cornelis“ (ZK-13), ein neun Jahre alter 24 Meter-Trawler aus dem niederländischen Zoutkamp, ein 10 x 10 Zentimeter großes Loch oberhalb der Wasserlinie im Heckbereich, teilt die Bundespolizei mit. Eines der beiden Besatzungsmitglieder erlitt eine Kopfverletzung und musste ambulant im Krankenhaus der Insel Helgoland versorgt werden. Der Doppelhüllentanker „Bertina“ mit Heimathafen Bahamas setzte seine Fahrt in Richtung Brunsbüttel fort.