Die Marine Harvest-Gruppe hat das erste Quartal 2013 mit einem EBIT abgeschlossen, das mit 63 Mio. Euro 74,6 Prozent höher lag als das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Vergleichsquartal 2012 von 36 Mio. Euro. "Der Markt für Atlantischen Lachs in Europa war im ersten Quartal sehr stark", begründet Geschäftsführer Alf-Helge Aarskog das satte Plus. Norwegischer und schottischer Lachs hatten einen Anteil von 74 Prozent am Gesamtumsatz, schreibt das Portal IntraFish. Auf dem US-Markt seien die Preise ebenfalls gestiegen und auch Kanada habe gute Ergebnisse präsentiert. Insgesamt setzte Marine Harvest 486 Mio. Euro um auf Basis einer Erntemenge von 80.035 Tonnen. "Ich bin sehr zuversichtlich angesichts der starken Marktaussichten für Europa - mit einem Preis von 4,50 Euro (34 NOK) für das verbleibende 2013 und für das Jahr 2014", teilte Aarskog mit. Marine Harvest sei "gut aufgestellt". Ein Wermutstropfen seien aber die Farmen in Chile, die "unter einer negativen biologischen Entwicklung" litten. Allerdings werde Chile die Marine Harvest-Ergebnisse nur beschränkt beeinträchtigen, denn 80 Prozent seiner Lachse kämen in den nächsten Quartalen aus Europa.
Während Island seine Gesamtquote für Makrele 2013 nach Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) um 15 Prozent auf 123.182 Tonnen reduziert hat, erhalten die kleinen Fangschiffe viermal mehr Quote als noch 2012, nämlich 3.200 Tonnen. Der Grund: die Makrelen werden zunehmend im Flachwasser gefischt und die Küstenfischer haben ihre Fähigkeiten in puncto Makrelenfischerei verbessert, schreibt die Icelandic Review. Von der Gesamtquote erhalten Schwarmfisch-Fänger 87.303 Tonnen, Frosttrawler 25.976 Tonnen und Frischfischfänger 6.703 Tonnen.
Schottlands Lachsexporte sind im vergangenen Jahr um 3.000 Tonnen auf knapp über 78.000 Tonnen gesunken, teilte die Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO) auf der ESE in Brüssel mit. Sie waren aber noch erheblich höher als 2010. Neuere Märkte notierten ein erhebliches Wachstum. So exportierte Schottland fast 9.300 Tonnen in den Fernen Osten - ein Plus von 64 Prozent - sowie 6.713 Tonnen nach Brasilien, Indien, China und Südafrika - ein Anstieg um 41 Prozent. 2012 sei im Hinblick auf die Preissituation ein "eher schwieriges Jahr" gewesen, erklärte Scott Landsburgh, Geschäftsführer der SSPO.
Im mecklenburgischen Börgerende-Rethwisch, gut 15 Kilometer westlich von Rostock, soll im Juni das Bistro "Laxhus" eröffnen, kündigt die Ostsee-Zeitung (OZ) an. Errichtet wird das 80 Quadratmeter-Objekt als "Fjord-Haus", das heißt in einer Holzständerrahmenbauweise. Investor Roger Cziwerny aus Börgerende will dort ganzjährig ein Bistro für Selbstbedienung und mit Biergarten betreiben. "Wir möchten natürlich nicht nur Lachs, sondern viel mehr Fisch anbieten", zitiert die OZ Cziwerny. Zielgruppe der Gastronomie, die direkt neben dem Netto-Markt an der Nienhäger Straße liegt, seien Einheimische und Durchfahrende. Nach Baubeginn am 2. April wollen zwei Mitarbeiter des Unternehmens Fjord-Haus das Gebäude in nur fünf Wochen errichten, zur Saison soll der Betrieb starten. Investor Prof. Roger Cziwerny (* 1967) ist Designexperte. Seine Frau Kartin Cziwerny führt die Geschäfte des 1991 gegründeten Fischgroßhandels Venfisk in Rostock-Marienehe.
Die Frutarom Savory Solutions wird noch in diesem Jahr ihre Produktionsstätte in Loxstedt-Nesse bei Bremerhaven schließen, teilt der Gewürz- und Zusatzstoffhersteller mit. Stattdessen werde Frutarom die Kapazitäten in dem eine Autostunde entfernten Werk Sittensen erweitern und gleichzeitig das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Holdorf (Landkreis Vechta) weiter ausbauen. Auch die Produktion im niedersächsischen Bramstedt wird optimiert. "In Sittensen soll, wie in Korntal-Münchingen, eines der effizientesten Gewürzveredelungswerke Europas entstehen", kündigt Nick Russell, Vice President bei Frutarom Savory Solutions, an. Am Standort Holdorf soll noch stärker in Forschung und Entwicklung investiert werden. "So stellen wir sicher, dass das Unternehmen zukunftsfähig bleibt und seinen Kunden jederzeit maßgeschneiderte Lösungen zur Verfügung stellen kann", erklärt Russell. Eine Erweiterung des Produktionsstandortes Loxstedt-Nesse sei aufgrund der lokalen Gegebenheiten nicht möglich - das Unternehmen liegt direkt an einem Wohngebiet. Ein Teil der Mitarbeiter werde von Loxstedt-Nesse ins 70 Kilometer entfernte Sittensen wechseln.
Die spanische Finanzmarktaufsicht (CNMV) hat die internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte als Insolvenzverwalter für den bankrotten Fischereikonzern Pescanova berufen, meldet IntraFish. Nachdem ein Gerichtshof im nordwestspanischen Pontevedra (Galicien) Pescanovas Insolvenzantrag akzeptiert hatte, erhält Deloitte jetzt zwei Monate Zeit, um für den spanischen Handelsgerichtshof einen Bericht zu erstellen. Die Pescanova-Gläubiger haben einen Monat, um ihre Forderungen anzumelden. Die Kontrolle des Unternehmens liegt in den Händen der Aufsichtsbehörde CNMV, deren Vorsitzende Elvira Rodríguez sich im Rahmen umfangreicher Anhörungen einen Überblick über die Gesamtsituation verschaffen will. Neue Berichte zur Pescanova-Verschuldung gehen davon aus, dass sich die Verbindlichkeiten auf fast vier Milliarden Euro summieren - darunter Auslandsverbindlichkeiten in Höhe von 1,85 Mrd. Euro, 350 Mio. Euro Schulden der spanischen Tochterunternehmen, 650 bis 700 Mio. Euro ausländischer Töchter sowie 400 Mio. Euro Anleiheschulden, außerdem Verwaltungskosten und weitere Gläubigeransprüche in dreistelliger Millionenhöhe. Derweil begrüßten die Gläubigerbanken, dass der Vorstandsvorsitzende Manuel Fernández de Sousa entlassen worden ist.
Das deutsche Unternehmen Productos del Mar Ventisqueros in Chile, eine Tochter der bayerischen Schörghuber-Gruppe, hat die Lachsproduktion der chilenischen Congelados Pacifico übernommen, schreibt das Portal IntraFish. Congelados Pacifico gehört zum Fischereiunternehmen Pesquera Bio Bio. Mit einer Jahresproduktion von in diesem Jahr rund 50.000 Tonnen gehört Ventisqueros damit zu den führenden Akteuren der chilenischen Lachsindustrie. Der vertikal integrierte Produzent besitzt drei Hatcheries, 26 Lachsfarmen sowie zwei Verarbeitungsbetriebe - den Hauptstandort nahe Puerto Mont sowie eine Lachsräucherei in Rio Negro (Hornopirén) 100 km südlich Puerto Mont.
Die jüngst in Chile aufgetretenen zwei neuen Fälle der Lachsseuche ISA seien "kein Grund zur Panik". Das versicherten hochrangige Vertreter der chilenischen Fischwirtschaft auf einer Pressekonferenz, die im Chile-Pavillon auf der Brüsseler ESE veranstaltet worden war, um Käufer zu beruhigen, schreibt das Portal IntraFish. "Chile hatte seit 2007 zwei Fälle von ISA. In Norwegen haben Sie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre jährlich sieben Fälle - und Sie leben mit dieser Krankheit seit mehr als 30 Jahren. Warum sollten wir dazu nicht ebenfalls in der Lage sein?", erklärte Chiles stellvertretender Minister für Fischerei und Aquakultur, Pablo Galilea, und betonte: "Wir werden auf keinen Fall wieder eine neue ISA-Krise erleben, wie wir sie 2007 durchgemacht haben." Dank des neu eingerichteten Kontrollsystems habe man "alles unter Kontrolle". Galilea kündigte an, dass Unternehmen, die gegen die Vorschriften verstießen, streng bestraft würden. Die Präsidentin des Industrieverbandes SalmonChile, Maria Eugenia Wagner, ist sicher, dass "Galilea tut, was von ihm erwartet wird". Die gegenwärtigen Konzentrationstendenzen in der chilenischen Lachsindustrie - die Anzahl der Unternehmen könnte sich noch in diesem Jahr von derzeit 27 auf rund 15 halbieren - ändere nichts an der Qualität des Kontrollsystems, sagte Wagner auf Nachfrage: "Es macht keinen Unterschied, ob es 15 oder 75 Unternehmen gibt. Das reguliert der Markt. Es gibt keinen Zusammenhang mit der Gesundheitssituation."
Elf Tilapia-Farmen in Taiwan besitzen seit Mitte März eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC). Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie auf der Brüsseler ESE unterzeichnete ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes die Zertifikate und überreichte sie an den Generalsekretär der Taiwan Frozen Seafood Industries Association, Juh-ing Hsu, und den den Vorsitzenden der Taiwan Tilapia Alliance, Frank C. H. Tsai. Zu der 2002 gegründeten Taiwan Tilapia Alliance gehören heute 115 Farmen. Taiwan produziert Tilapia auch für den Weltmarkt.
Der japanische Konzern Maruha Nichiro erhält eine Mehrheitsbeteiligung beim niederländischen Seafood-Importeur Seafood Connection, teilen beide Unternehmen mit. Für eine nicht näher genannte Summe wird Maruha Nichiro ab Juni diesen Jahres 52,5 Prozent an dem Importeur halten, der im Jahr rund 25.000 Tonnen TK-Seafood einführt und in Europa verkauft. Ein zentrales Produkt ist Pangasius. Seafood Connection-Geschäftsführer Jan Kaptijn behält die verbleibenden 47,5 Prozent Unternehmensanteile und bleibt auch in Zukunft Managing Director (MD). "Ich bin 42 und will noch lange im Geschäft bleiben", zitiert ihn das Portal IntraFish. Maruha Nichiro ist langjähriger Lieferant des in Urk ansässigen Handelshauses. Nichiros existierende europäische Tochtergesellschaft Trans-Europe Seafood Sales BV (TESS) werde enger mit Seafood Connection kooperieren und beide könnten "in naher Zukunft" fusionieren, sagt Kaptijn. Während TESS jetzt Zugang zu neuen Märkten besitze, die Seafood Connection erschlossen habe - etwa Südeuropa -, könnten die Niederländer über das Liefernetzwerk von TESS beispielsweise nach Frankreich und Großbritannien expandieren - zwei Märkte, in denen Jan Kaptijn Potential sieht.