20.11.2019

Namibia: Minister verlieren nach Samherji-Skandal ihre Ämter

Der Korruptionsskandal um den isländischen Fischproduzenten Samherji, die so genannte "Fishrot-Affäre", hat zwei Minister in Namibia ihre Ämter gekostet, meldet die Allgemeine Zeitung in Windhoek. Bereits am 13. November nahm Präsident Hage Geingob den sofortigen Rücktritt des langjährigen Fischereiministers Bernhard Esau und des Juistizministers und früheren Generalstaatsanwalts Sacky Shanghala an. Beide sollen Bestechungsgelder angenommen und im Gegenzug Samherji Fischfangrechte erteilt haben. Geingob betonte, dass die Entlassungen angesichts der "schweren" Vorwürfe angemessen seien, verwies aber auch auf das Prinzip der Unschuldsvermutung. Nach Recherchen, an denen die Tageszeitung "The Namibian" und die isländische Zeitung "Stundin" beteiligt waren, sollen auch Esaus Schwiegersohn Tamson 'Fitty' Hatuikulipi sowie dessen Cousin James Hatuikulipi Bestechungsgelder angenommen haben. Tamson Hatuikulip sei als Berater für Samherji tätig gewesen, während sein Cousin Vorsitzender des staatlichen Fischereiunternehmens Fishcor ist. Insgesamt sollen in den Jahren 2012 bis 2018 Bestechungsgelder in Höhe von 10 Mio. USD gezahlt worden sein.
19.11.2019

Malta: Aquakultur 2018 mit 19 Prozent mehr Umsatz

Die Aquakultur auf der Mittelmeerinsel Malta produzierte im Jahre 2018 insgesamt 19.300 t Fisch - ein Plus von 22,7% gegenüber dem Vorjahr 2017, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Umsatz stieg nach Angaben des Nationalen Statistikbüros (NSO) um 18,9% auf 239,2 Mio. Euro. 89,8% der produzierten Tonnage (2017: 83,5%) entfallen auf vier Thunfischfarmen, die eine "capture based aquaculture" betreiben: hierfür wird in den Monaten Mai und Juni in der südlichen Mittelmeerregion Roter Thun gefischt - nach Mitteilung der Abteilung für Aquakultur Fische von im Schnitt 100 kg Gewicht - und anschließend für die Dauer von sechs Monaten in Meeresgehegen auf Malta mit Futterfischen gemästet. Bei der Ernte vor allem im Herbst haben die Tiere etwa 30% an Gewicht zugelegt. Darüberhinaus werden auf Malta vor allem Wolfsbarsch, Dorade und Adlerfisch gefarmt. Die als Besatz verwendeten Fingerlinge stammen aus Brutanstalten in Italien oder Frankreich.
Länderreport Länderreport
18.11.2019

Island: "Fischindustrie besitzt Korruptionsrisiko"

Die Anwältin des früheren Samherji-Mitarbeiters und Whistleblowers Johannes Stefansson, Eva Joly, geht davon aus, dass multinationale Konzerne ein Problem mit Korruption haben, wenn sie sich um Fanglizenzen in den Fischereizonen anderer Länder bewerben. "Der Samherji-Fall zeigt deutlich, dass die Fischindustrie einem Risiko ausgesetzt ist, nicht nur in Namibia", sagte Joly und verwies auf Erfahrungen, die sie selber mit ähnlichen Bedingungen in der Ölindustrie gemacht habe. Die gebürtige Norwegerin, die in Frankreich lebt, war 2002 in Oslo mit der Bildung einer Anti-Korruptions-Kommission beauftragt worden. Als grüne Abgeordnete des Europaparlaments ist sie auch stellvertretendes Mitglied im Sonderausschuss gegen organisiertes Verbrechen, Korruption und Geldwäsche.
18.11.2019

Island: Lachsfarmer Arnarlax geht an Osloer Börse NOTC

Der isländische Lachszüchter Arnarlax ist seit dem 15. November an der Osloer Börse NOTC (Not over the counter market) unter dem Aktiensymbol ALAYX registriert, meldet IntraFish. Aufgrund besserer biologischer Performance und betrieblicher Optimierungen meldete Arnarlax für das dritte Quartal 2019 schwarze Zahlen, und zwar ein EBIT von 2,2 Mio. Euro. Der Umsatz lag mit 15 Mio. Euro doppelt so hoch wie im Vergleichsquartal 2018, vor allem, weil mit 2.300 t Lachs doppelt soviel Fisch geerntet wurde wie in III/2018. Bis Jahresende soll die Jahreserntemenge bei 10.000 t liegen. Finanzberater für Arnarlax war bei der Börsenlistung die norwegische Bank DNB Markets.
TK-Report TK-Report
18.11.2019

Russland: Fusion schafft "Pollack-Giganten"

Poronay, russisches Fangunternehmen für Alaska-Pollack, ist durch Übernahme des auf der Insel Sacchalin ansässigen Mitbewerbers Everon zu einem der führenden zehn Produzenten für den Weißfisch aufgestiegen, meldet IntraFish. Mit der TAC von Everon, das rund 22.000 t, vor allem Pollack, fangen darf, steigt die Gesamtquote von Poronay auf geschätzte 82.000 t. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt, doch der Wert der Everon-Quoten wird auf Basis von Durchschnittspreisen auf 300 Mio. Euro veranschlagt. Poronay gehört jeweils hälftig Dalnee LCC, das im Besitz der Abramowitsch-Vertrauten Efim Malkin und Irina Panchenko ist, und Sakhalin Island CJSC mit Verbindungen zu Alexander Verkhovsky.
18.11.2019

USA: Slade Gorton und Cooke distanzieren sich von Samherji-Skandal

Zwei nordamerikanische Seafood-Unternehmen mit Verbindungen zu Samherji - Slade Gorton/USA und Cooke/Kanada - betonen, dass der Skandal um das führende isländische Fischereiunternehmen keine Auswirkungen auf ihr operatives Geschäft habe, schreibt IntraFish. Samherji und Cooke haben beiden "erhebliche" Anteile an Newfound Resources (NRL), die Shrimps vor der Atlantikküste fischen. Slade Gorton wiederum importiert Produkte aus den isländischen Fabriken von Samherji, jedoch nicht aus den Fabriken in Namibia, teilt Slade Gorton-CEO Kim Gorton mit. Ihr Unternehmen sei in den Samherji-Fall nicht verwickelt.
14.11.2019

Island: Samherji-CEO lässt Amt ruhen wegen Bestechungsskandal

Der Geschäftsführer von Samherji, Islands größtem Fischereiunternehmen, ist bis auf Weiteres von seinem Amt zurückgetreten. Thorsteinn Már Baldvinsson reagierte damit auf öffentlich erhobene Vorwürfe, dass Samherji im westafrikanischen Namibia illegal gegen Bestechungsgelder an führende Politiker und Behördenmitarbeiter in Millionenhöhe Fangquoten für Holzmakrele erhalten habe, melden die Undercurrent News. Auslöser war die Veröffentlichung von mehr als 30.000 Dokumenten durch den früheren Samherji-Mitarbeiter Johannes Stefansson auf der Enthüllungsplattform Wikileaks. Samherji hatte Stefansson, den früheren Geschäftsführer seiner Tochterunternehmen in Namibia, bereits im Jahre 2016 wegen "Missmanagement und nicht akzeptablen Verhaltens" entlassen, teilte das Unternehmen selber mit.
13.11.2019

Argentinien: Rotgarnelenfischerei im Golfo San Matías eingestellt

Der argentinische Föderale Fischereirat (CFP) hat die Rotgarnelen-Fischerei im Golfo San Matías vom 8. November 2019 bis März 2020 untersagt, meldet Fish Information & Services (FIS). Anlass seien Mitteilungen von Beobachtern an Bord der Schiffe, die zum einen einen erheblichen Rückgang der Fangmenge je Hol meldeten, zum anderen einen Anstieg des Beifangs von Seehecht in Relation zur Garnele. Der Fischereistopp diene der Fortpflanzung der Rotgarnelen wie auch des Seehechts. Bis zum 7. November hatte Argentinien 183.788,3 t Rotgarnelen angelandet, in den ersten zehn Monaten 2018 waren es noch 231.090 t. Das entspricht einem Rückgang von 47.302 t - mehr als 20%.
13.11.2019

Alaska: 14% weniger Sockeye-Wildlachs für 2020 prognostiziert

Der Sockeye-Wildlachs hatte auf Basis Wert einen Anteil von 64% an der diesjährigen Wildlachssaison in Alaska, meldet IntraFish auf Basis von Zahlen von Alaskas Behörde für Fisch & Wild (ADF&G). Von den 382,2 Mio. Euro, die mit Sockeye erwirtschaftet wurden, entfielen alleine 275,8 Mio. Euro (= 72%) auf die Fischerei in der Bristol Bay. Die Fischer erhielten ab Boot im Schnitt 1,22 Euro/Pound, das sind 2,69 Euro/kg. Insgesamt wurden 206,9 Mio. Lachse im geschätzten Wert von 596,8 Mio. Euro (ab Boot) gefangen. Für die Saison 2020 hat die ADF&G einen Rückgang der Bristol Bay-Sockeyefänge um 14% auf 36,9 Mio. Lachse prognostiziert.
13.11.2019

Bremerhaven: Nordsee fordert Sparprogramm für Standortzusage

Die Restaurantkette Nordsee will eine Zusage, dass sie ihre Hauptverwaltung nicht aus Bremerhaven abzieht, offenbar nur geben, wenn der Betriebsrat ein Sparprogramm umsetze und auf entscheidende Informations- und Beteiligungsrechte verzichte. Das schreibt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Region Bremen-Weser-Elbe, in einer Pressemitteilung. Demnach sollen Interessenausgleich und Sozialplan noch in diesem Jahr verhandelt und beschlossen werden. Damit könnten bereits vor Weihnachten die ersten Kündigungen ausgesprochen werden. Der Betriebsrat teilte mit, sich auf diesen "Kompromiss, allein um den Schein zu wahren", nicht einlassen zu wollen. "Der Verbleib der Nordsee-Hauptverwaltung in Bremerhaven ist das wichtigste Anliegen des Betriebsrats", teilte Moritz Steinberger, Gewerkschaftssekretär der NGG, mit.
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