Der ursprünglich für September 2008 geplante Produktionsstart des Krabbenschälzentrums in Cuxhaven verzögert sich erneut, meldet die Nachrichtenagentur ddp. Voraussichtlich werde die Produktion Ende März oder Anfang April beginnen, sagte Geschäftsführer Gregor Kucharewicz der Agentur. Die Zahl der Schälmaschinen solle sich schrittweise bis Mai zunächst auf acht erhöhen. Außerdem werden zwei Sortiermaschinen und drei Nachlesebänder eingesetzt. Ende dieses Jahres sollen dann 24 Maschinen täglich rund 10,6 Tonnen Krabben schälen. Als Grund für die Verzögerung nannte Kucharewicz die Beschaffung der Maschinen. Die jetzt geplanten hätten eine höhere Kapazität als die zunächst vorgesehenen. In dem 3.000 Quadratmeter großen und insgesamt rund 6 Mio. € teuren Schälzentrum im Neuen Fischereihafen sollen 60 Mitarbeiter beschäftigt werden. Die Garnelen sollen aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien per Lkw geliefert werden. Schleswig-Holsteins Krabbenfischer meldeten übrigens für 2008 einen Rekordumsatz von 25 Mio. €. Grund sei vor allem der hohe Preis in der ersten Hälfte vergangenen Jahres, teilte Landesfischereiminister Christian von Boetticher (CDU) mit.
Der World Wildlife Fund (WWF) will die Gründung einer Agentur unterstützen, die Fischfarmen nach Kriterien der Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortlichkeit zertifizieren lassen soll, kündigt die Umweltschutzorganisation an. Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) werde nach dem Vorbild des ebenfalls vom WWF mit gegründeten Marine Stewardship Council (MSC) unabhängige Zertifizierer engagieren, die Fischzuchten auf Einhaltung festgeschriebener Standards überprüfen. Die Standards werden seit geraumer Zeit im Rahmen von ‚Runden Tischen Aquakultur-Dialog’ entwickelt, die vom WWF gesponsored werden. Bisher haben mehr als 2.000 Züchter, Naturschützer, Regierungsvertreter und Industrielle an den Gesprächen teilgenommen. Bis zum kommenden Jahr sollen Standard-Entwürfe für neun Arten vorliegen: Lachs, Garnele, Forelle, Pangasius, Abalone, Miesmuschel, Venusmuschel, Auster und Jakobsmuschel. Die neun wurden aufgrund der Produktionsauswirkungen auf die Umwelt, ihres hohen Marktpreises und großer Handelsmengen ausgewählt. Schon im September 2008 waren die Produktionsstandards für Tilapia im Entwurf publiziert worden, um nach mehrmonatiger öffentlicher Kommentierung voraussichtlich noch in diesem Frühjahr in einer Endfassung vorzuliegen.
In der Innenstadt der rheinhessischen Stadt Alzey hat am Roßmarkt das Fischfachgeschäft „Fisch Willi“ eröffnet, meldet das Wiesbadener Tageblatt. Fischhändler Wilhelm Hart hatte zwölf Jahre lang einen Laden in der Wormser Marktkauf-Filiale im Nibelungen-Center betrieben, die jedoch Mitte 2008 schloss. Im Zentrum von Alzey bezog er die Räume eines ehemaligen Saftladens, aus dessen bisherigem Angebot er täglich wechselnde hausgemachte Suppen und frisch gepressten Orangensaft übernehmen will, kündigte Hart an. Das Kernsortiment wird jedoch maritim sein, darunter zehn Sorten Fischbrötchen, Filets, Wraps und Salate.
Netuno, ein führender brasilianischer Exporteur, will 1,6 Mio. € in den Ausbau einer Tilapia-Zucht in der Gemeinde Petrolandia investieren, meldet Fish Information & Services (FIS). Mit dem Geld sollen 80 Tanks installiert und ein Zentrum für Fingerlinge und genetische Tests eingerichtet werden. Mittelfristig will Netuno rund 4.000 t Tilapia produzieren, nach Abschluss des Projektes sollen schließlich jährlich bis zu 10.000 t geerntet werden. In der Region um den Standort Sao Francisco liegen rund 300 Tilapia-Farmen, für die im Monat derzeit eine Million Fingerlinge produziert werden. Die 1989 in Recife im Nordosten des Landes gegründete Netuno-Gruppe war innerhalb von nur fünf Jahren in die Riege der zehn führenden brasilianischen Seafood-Exporteure aufgestiegen. Exportiert wird auch nach Deutschland.
Frischer Fisch, gebraten oder gegrillt, hat es immerhin auf Platz 10 unter den Lieblingsgerichten der Kantinenbesucher gebracht. Die Compass Group, mit etwa 700 Betriebsrestaurants deutscher Marktführer in der Gemeinschaftsverpflegung, hat aktuell die Favoriten ihrer Gäste zusammengestellt, schreibt der gvnet-Infodienst. Auf Platz 1 liegt der Klassiker Schnitzel mit Pommes Frites, gefolgt von Pasta in allen Variationen und frisch zubereiteter Pizza. Steaks, Kartoffelgerichte, Hamburger, Würste und Geflügelspezialitäten belegen die Plätze vier bis acht. Noch vor dem Fisch liegen schließlich Eintöpfe, ob auf der Basis Linsen, Erbsen oder Kartoffeln.
Frosta, Marktführer für Tiefkühlgerichte in Deutschland, hat im Rahmen eines Pilotprojektes den CO2-Fußabdruck für das Fertiggericht „Tagliatelle Wildlachs“ erstellt. Dafür wurden für einen 500 g Beutel die Prozessschritte Rohstoffproduktion (Wildlachsfang vor Alaska, Gemüseanbau, Milchprodukterzeugung) und deren Transporte, die Lagerung und Verarbeitung bei Frosta, Distribution und Handel sowie die Nutzungsphase (Einkaufsfahrt, Zubereitung, Abwaschen) betrachtet. Die Rohstoffe haben mit fast 52% den höchsten Anteil an der CO2- Emission des Produktes. Der Beitrag des Verbrauchers liegt bei ca. 29% und der des Verarbeitungsprozesses inklusive der Logistik bei ca. 19%. Die Urproduktion (Landwirtschaft/Fischfang) liefert den größten CO2-Beitrag bei den Rohstoffen. Bei Milchprodukten macht die Haltung von Rindern mehr als 98% der Emissionen aus. Die Milchprodukte verursachen von allen Zutaten mit Abstand die höchsten CO2-Emissionen. So sind die Milchbestandteile mit einem Anteil von 14% im Fertiggericht für fast 73% der durch die Rohstoffe hervorgerufenen Emissionen verantwortlich. Der Einsatz von elektrischen Geräten zuhause ist CO2-intensiv (Lagern, Zubereitung, Reinigung des Geschirrs).
Ein Muss für jeden, der sich für Cuxhaven und seine Hochseefischerei interessiert, ist ein aktuell erschienenes Buch zum Thema. Autor Nik Schumann hat mit seinem großformatigen und dickleibigen Werk „Cuxhaven, die Große Hochseefischerei und der Seefischmarkt“ ein Kompendium vorgelegt, das viele Interessen zufriedenstellt. Auf den ersten 75 von insgesamt 280 Seiten erhält der Leser einen Überblick über Fischfang und Fischvermarktung von den historischen Ursprüngen bis in die Gegenwart. Im Hauptteil stellt das Buch 16 Cuxhavener Reedereien und hunderte von Schiffen vor, die in der Stadt beheimatet waren, und liefert anschließend die Biographien jener Männer, deren Verdienst es war, dass sich der Ort zu einem der wichtigsten Häfen der Hochseefischerei entwickelte. Nach Bremerhaven war Cuxhaven der zweitgrößte Seefischmarkt Deutschlands. Ein kurzer Abriss zum Cuxhavener Fischereimuseum und ein Glossar runden das Werk ab, das mit weit mehr als 300 Fotos reich illustriert ist. Der Kilopreis dieses mehr als drei Pfund schweren Wälzers entspricht etwa dem aktuellen Thekenpreis von Stremellachs.
Im Januar stieg die Zahl jener Fischprodukte, die weltweit das blaue Logo des Marine Stewardship Councils (MSC) tragen, auf 2.000. Das 2.000ste Produkt, das demnächst in Frankreich im Supermarktregal liegen wird, ist ein 500g-Karton mit Jakobsmuscheln aus patagonischer Fischerei. Der Artikel gehört zum Sortiment ‚Éco-Planète’ der Hypermarktkette Carrefour und soll in deren französischen Märkten angeboten werden. Die Jakobsmuschelfischerei vor der Küste des südamerikanischen Patagoniens wurde 2006 zertifiziert. In Europa wurden die Muscheln bisher in Großbritannien und den Niederlanden vermarktet. Nicolas Guichoux, MSC-Regionaldirektor für Europa, kommentierte, dass „2008 für das MSC-Progamm ein Jahr gewaltigen Wachstums“ gewesen sei. Es hatte zunächst sieben Jahre gedauert, bis 500 Produkte gelabelt waren, dann dauerte es nur neun Monate, bis das 1.000ste Produkt das MSC-Logo trug und weitere zwölf Monate später ist nun das 2.000ste ausgezeichnet. Auch Carrefour hatte sein erstes MSC-Produkt erst im Februar 2008 gelistet und bietet inzwischen 18 frische und gefrorene Artikel aus zertifizierter Fischerei an. Die Carrefour-Gruppe ist mit mehr als 15.000 Filialen in 32 Ländern und fast 490.000 Beschäftigten die weltweit zweitgrößte LEH-Kette.
Der Fischfachhändler Michael Theuser hat am 15. Januar sein viertes Fischgeschäft in Südhessen eröffnet, meldet die Rhein-Main-Presse. Am neuen Standort in Bürstadt in der Mainstraße 38 war von 1961 bis zum Jahr 2000 Fisch Jakob ansässig, dann wechselten die Inhaber vier Mal. Der Laden ist zunächst von Donnerstag bis Samstag geöffnet. Fischplatten wird Theuser auch außerhalb dieser Öffnungszeiten liefern. Die Menschen in der Region kennen Frischfisch, Räucherware und selbst hergestellte Produkte Theusers schon aus seinen Fischgeschäften in Lampertheim, Mannheim-Sandhofen und Viernheim.
Der Sylter Gastronom Jürgen Gosch hat der TUI Cruises eine Lizenz verliehen, an Bord eines Kreuzfahrtschiffes ein Fischrestaurant zu eröffnen. Die Kreuzfahrtreederei teilte mit, dass eines von zehn Restaurants und Bistros auf der umgebauten MS Galaxy, die derzeit noch keinen Namen trägt, ein Gosch-Fischrestaurant mit 45 Plätzen sein werde. Richard Vogel, Geschäftsführer von TUI Cruises, sagte: „Viele unserer Gäste verbinden mit Gosch Sylt den feinen Lebensstil, Urlaub und frischen Wind. Dieses Lebensgefühl holen wir nun mit Gosch für unsere Gäste an Bord.“ Jürgen Gosch kündigte an, dass frischer Fisch angeboten werde, der zum Teil aus lokalen Fängen des jeweiligen Fahrgebietes stammen solle. Beim Ambiente werde sich die Einrichtung am Stammhaus auf Sylt orientieren. Durch ein zu öffnendes „Magrodom“ aus Glas kann das Restaurant je nach Wetter in ein Innen- oder Außenrestaurant umgewandelt werden. In der ersten Saison von Mai bis September wird das Schiff in Nord- und Ostsee kreuzen, von September bis Anfang November nimmt es dann Kurs auf das westliche Mittelmeer. Kreuzfahrten in der Karibik wird es von November 2009 bis März 2010 geben.