International Fish Canners im schottischen Fraserburgh, führender britischer Hersteller von Fischkonserven, will 60 seiner 200 Mitarbeiter entlassen, schreibt The Press and Journal. Einigen der Beschäftigten soll Arbeit im Schwesterunternehmen Nor-Sea Foods angeboten werden. Schon im Februar hatte Fish Canners die Drei-Tage-Woche eingeführt, die in jedem Fall noch im April beibehalten werde. Insbesondere der Wettbewerb aus Osteuropa habe dem Produzenten im Finanzjahr 2007/2008 ein Minus von 540.000 € beschert. Einbrüche vor allem bei Sprotten-Konserven hätten den Umsatz im vergangenen Jahr auf 13,3 Mio. € gedrückt.
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Gegen den Geschäftsführer von Caviar Creator, Frank Schaefer, ist Anklage wegen Kapitalanlagebetrugs erhoben worden, zitiert das Nachrichtenportal MVregio einen Sprecher der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf. Schaefer habe ein sogenanntes Schneeballsystem betrieben, lautet der Vorwurf der Ermittler. Der operative Betrieb der Kaviar- und Störproduktion in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) sei mit Anlegergeldern über Wasser gehalten worden, hätten die seit sechs Jahren laufenden Ermittlungen ergeben. Caviar Creator habe hierzu gestern eine Stellungnahme verweigert. Bis zum Jahr 2005 seien von fast 5.000 Anlegern und Investoren telefonisch fast 34 Mio. € Kapital eingeworben worden. Die Summe soll bis auf 300.000 € verbraucht worden sein, so dass der Beschuldigte zur Insolvenzvorbeugung auf demselben Wege erneut Geld mobilisiert habe. In Briefen an die Anleger habe Schaefer permanent falsche Angaben gemacht. Mehrfach seien Produktionsziele in Aussicht gestellt worden, von denen er gewusst habe, dass sie nicht zu erreichen gewesen seien. 662 Alt-Aktionäre seien mit den falschen Angaben bewegt worden, noch einmal 13 Mio. € in das Unternehmen zu stecken. Außerdem seien von einer Tochterfirma in der Schweiz bei 176 Anlegern 4,3 Mio. € akquiriert worden. Caviar Creator hatte die Ermittlungen im Januar als „Justizskandal“ kritisiert. Das Unternehmen, das in Demmin zwei Aquakulturanlagen zur Störzucht und Kaviarproduktion betreibt, sei dadurch in seiner Entwicklung behindert, die Einbußen summierten sich auf 100 Mio. €. Frank Schaefer (* 1955) ist bereits wegen Vermögensdelikten vorbestraft.
Parlevliet & Van der Plas (PP), eines der größten europäischen Fischereiunternehmen, hat den holländischen Heringsverarbeiter Royal Ouwehand gekauft, nachdem dieser am 20. März Insolvenz hatte anmelden müssen. Die Übernahme durch den vertikal integrierten Fischerei- und Fischverarbeiter Parlevliet ermögliche Ouwehand „den Neustart in schlankerer Form“, zitiert das norwegische Portal IntraFish eine Mitteilung des Käufers. „Die Weiterführung garantiert, dass die bekannte holländische Marke in holländischer Hand bleibt“, kommentiert das in Valkenburg ansässige Unternehmen PP. Details zu der Übernahme liegen momentan nicht vor. Das Familienunternehmen Parlevliet & Van der Plas, gegründet 1949, hat sich zu einem internationalen Akteur mit einer Flotte von zwölf Frosttrawlern, rund 800 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 200 Mio. € entwickelt. Es ist Eigner von Euro-Baltic in Sassnitz-Mukran auf Rügen, der größten Heringsverarbeitung im Ostseeraum. PP besitzt außerdem Kühlhäuser in den Niederlanden und in Deutschland, unterhält ein Büro im britischen Hull und betreibt in Litauen als Tochterunternehmen die Atlantic High Sea Fishing Company.
Der Fachverband ‚Der Fischfachhandel’ im BVL hat seine Jahrestagung vom 22. bis 23. März auf der spanischen Insel Mallorca abgehalten. Fast 50 Fischhändler und Tagungsreferenten kamen in der Inselhauptstadt Palma zusammen, um sich unter Vorsitz des Bremer Fischhändlers Peter Koch-Bodes zum Schwerpunktthema Fischbedientheke über innovative Konzepte und Gestaltungsmöglichkeiten zu informieren und zu diskutieren. Hans-Jürgen Iben, Geschäftsführer Labor Iben, referierte über die gesetzlichen Hygienevorgaben für die Bedientheke. Über die Initiative zu einer genaueren Kennzeichnung der Fanggebiete informierte BVL-Geschäftsführer Christian Mieles. Bis Herbst will die Arbeitsgruppe Gebiete für die wichtigsten Fischarten angeben.
Der österreichische Fischzüchter Peter Brauchl hat seine Fischmarke ‚Alpenlachs’ an die Soravia-Gruppe verkauft, schreibt die Tageszeitung Der Standard. „Die Idee ist es, die Marke, die wir zu 80 Prozent übernommen haben, weiter zu pushen“, erklärte gestern Hanno Soravia, Chef der gleichnamigen Gruppe. In einem ersten Schritt soll die Zahl der momentan 16 ‚Alpenlachs’-Lizenznehmer bis 2011 verdoppelt werden. Parallel soll der Umsatz von gegenwärtig 7,2 bis 7,5 Mio. € auf das Doppelte wachsen. Außerdem sei geplant, ‚Alpenlachs’ unter dem Dach der Soravia Food Market verstärkt in Österreichs Nachbarländern zu promoten. Bisher bieten lediglich Gastronomen in München und Zürich den Eismeersaibling aus dem Alpenland an. Im Vorjahr wurden die 260 Tonnen ökologisch nachhaltig produzierte Fische ab Hof und über die heimische Gastronomie verkauft. Der Preis von 45,- €/kg schließe einen Vertrieb über den LEH praktisch aus. Die Soravia-Gruppe ist erst seit vergangenem Jahr im Nahrungsmittelbereich tätig. Im Juni 2008 stellten Hanno und Erwin Soravia ihre Premium-Marke „Wilder Fisch“ vor, unter der der Top-Gastronomie heimische Arten offeriert werden. Hauptgeschäftsfeld der Brüder ist die Entwicklung von Immobilienprojekten in Mittel- und Osteuropa.
In Brasilien ist die erste kommerzielle Kobia-Zucht des Landes eröffnet worden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Elf Kilometer vor der Küste von Recife (Bundesstaat Pernambuco) hat das Aquakultur-Unternehmen Aqualider Maricultura die ersten vier von 48 Seegehegen installiert. Das Investitionsvolumen der auf einer Fläche von 169 Hektar angelegten Farm sei auf 4,4 Mio. USD veranschlagt. In der Zucht, noch auf dem Kontinentalshelf, sollen die ersten 40.000 Fingerlinge zu 120 bis 250 t Offiziersbarsch (Rachycentron canadum) abwachsen. Bis 2011/12 will Aqualider jährlich 10.000 t des Speisefisches produzieren, der frisch und gefrostet, als Filet oder Portion oder auf Kundenwunsch geschnitten vermarktet werden soll. Wild werden vor Brasiliens Küste nur sehr geringe Mengen Cobia gefangen. Aqualider-Inhaber Manoel Tavarestge erklärte, der auf hoher See gefarmte Fisch sei gesünder und wachse schneller als der küstennah gefangene wilde Cobia – und erziele deshalb einen höheren Marktpreis. Das Projekt hatte zunächst mit dem Fehlen von Schiffen, die für die Installation der Anlage geeignet sind, zu kämpfen, außerdem sei das Finden von geeignetem Futter und von Veterinären, die sich auf die Fischart verstehen, eine Herausforderung gewesen. Auch örtliche Küstenfischer hatten zunächst Widerstand geleistet – inzwischen arbeiten sie an eigenen Cobia-Farmen.
Bernardo Alfageme, einer der größten spanischen Produzenten von Fischkonserven (Thunfisch, Sardinen, Muscheln), hat seine Produktion aufgrund fehlender Rohmaterialien – vor allem Öl und Dosen – vorläufig eingestellt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Nicht nur der Betrieb am Hauptsitz im galizischen Vigo ruht, sondern auch in den Fabriken in Ribadumia, Vilaxoán und O Grove. Alleine in Vigo werden 175 Mitarbeiter beschäftigt. Alfagema rechnet mit einem Kredit in Höhe von sechs Millionen Euro, mit dem Lieferanten bezahlt und so die schwierige Situation entschärft werden könnte. Noch vor zweieinhalb Jahren wollte der Produzent einen Wettbewerber, die Calvo-Gruppe, für 350 Mio. € übernehmen.
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat sich entschieden auch jene Fischereien für eine Zertifizierung zuzulassen, bei denen die Bestände an sich in irgendeiner Form von Menschenhand beeinflusst sind. Es handelt sich dabei um eine Kategorie, die definitorisch zwischen der eindeutigen Wildfischerei und der Aquakultur anzusiedeln ist. Schon seit Jahren gibt es im MSC-Programm Fischereien, deren Bestände der Mensch manipuliert: so werden beispielsweise bei der Lachsfischerei in Alaska, zertifiziert im Jahre 2000 und rezertifiziert 2007, Besatzmaßnahmen aus Brutanstalten vorgenommen. Bei der walisischen Burry Inlet-Herzmuschelfischerei, die erstmals 2001 vom MSC zertifiziert wurde, werde der Lebensraum verändert. Während sich der MSC im Juni 2008 eindeutig gegen die Aufnahme von Aquakultur-Produktionen ins Programm ausgesprochen hatte, entschied die Organisation auf einer Konferenz im Januar 2009, die „beeinflussten Fischereien“ trennscharf zu bestimmen und wo nötig eigene technische Leitlinien für ihre Bewertung zu entwickeln. Dies solle innerhalb der kommenden sechs bis 24 Monate geschehen.