Zwei färingische Fischereien auf Schwarmfisch sind in das Bewertungsverfahren nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) eingestiegen. Die Fischerei auf atlanto-skandischen Hering, auch bekannt als norwegischer Frühjahrslaicher, und die nordostatlantische Makrelenfischerei streben nach MSC-Zertifizierung, teilt die Organisation mit. Als erste Fischerei der Färöer Inseln hatte im Juni vergangenen Jahres jene auf Jakobsmuscheln den Bewertungsprozess begonnen. Die Makrelenfischerei verwendet Schleppnetze und Ringwaden. Eine Quote für 2009 wurde noch nicht festgelegt, in der Vergangenheit lag die jährliche Fangmenge jedoch zwischen 11.000 und 13.000 t. Die Heringsfischerei, die mit demselben Fanggerät arbeitet, ist mit einer Anlandemenge von zuletzt 70.000 t (2008) erheblich größer. Jógvan Jespersen von der färingischen Schwarmfisch-Organisation Felagid Notaskip erklärte, ihre Märkte verlangten zunehmend MSC-Zertifizierung. Camiel Derichs, MSC-Manager für Nordeuropa, begrüßte den Schritt, zumal die beiden Fischereien einen erheblichen Teil zu den Gesamtanlandungen auf den Färöer Inseln beitragen.
Vietnams Veterinärbehörden haben zwei führenden Seafood-Exporteuren bis auf Weiteres die Ausfuhrlizenzen entzogen, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Unangekündigte Inspektionen in der Dai Tay Duong Seafood Processing Factory sowie bei der Tien Giang Seafood Co. hätten zahlreiche Probleme offenbart, teilte der Direktor der Nationalen Fischerei-Qualitätsbehörde und Veterinärabteilung (NAFIQAD), Nguyen Nhu Tiep, mit. Der gröbste Verstoß sei im Betrieb von Dai Tay Duong ein Kocher gewesen, der einige Seafood-Produkte nicht hinreichend gegart habe. Tien Giang konnte die Herkunft einiger Seafood-Erzeugnisse nicht dokumentieren. Außerdem wiesen die Kühlpraktiken des Verarbeiters Mängel auf. NAFIQAD wolle den Verarbeitern eine Wiederaufnahme ihrer Aktivitäten erst gestatten, wenn sie die Missstände behoben haben. Beide Produzenten zählen zu den größten Seafood-Exporteuren Vietnams. Dai Tay Duong habe eine Kapazität von täglich 200 Tonnen Rohware, während Tien Giang pro Jahr mehr als 5.000 Tonnen Fertigware exportiere.
Das britische Seafood-Unternehmen FoodVest, Produzent von frischen und gefrorenen Meeresprodukten, heißt jetzt The Findus Group, meldet das norwegische Portal IntraFish. Zu der Gruppe, deren Eigner das Londoner Private Equity-Unternehmen Lion Capital ist, gehören unter anderem Young`s Seafood, The Seafood Company und Findus. Neuer Geschäftsführer der Findus Group wird zum 1. Juni Chris Britton. Der Engländer war zuletzt Geschäftsführer beim Chemie- und Gesundheitskonzern Alliance Boots. Er wird Nachfolger von Per Harkjaer, der die Geschäftsführung der Gruppe im Juli vergangenen Jahres übernommen hatte, nachdem Lion FoodVest von CapVest gekauft hatte. FoodVest hatte für 2008 einen Umsatz von 1,4 Mrd. € gemeldet, ein Plus von 6% gegenüber dem Jahr 2007.
Die beiden norwegischen Aquakultur-Unternehmen Marine Harvest und Villa Organic haben sich beide von der Kabeljau-Zucht verabschiedet, schreibt das Portal IntraFish. Marine Harvest beendete die Aktivitäten mit einem Verlust von 2,48 Mio. €. In einem Bericht für das 1. Quartal 2009 heißt es, nachdem schon 2008 Rückschläge gebracht hatte, habe auch das laufende Jahr mit geringer Wachstumsrate, hoher Sterblichkeit und enttäuschenden Preisen begonnen. Deshalb habe Marine Harvest sämtliche Jungfische vernichtet, die weitere Zucht eingestellt und denke jetzt über eine alternative Nutzung der Farmstandorte nach. Ein aktueller Bericht von Villa Organic notiert ein Minus der Gruppe von 6,93 Mio. €, verursacht durch Investitionen in das Kabeljau-Farming. „Die Kabeljau-Industrie ist quasi implodiert. Wir besitzen nicht die finanzielle Kapazität, um uns weiter in dem Feld zu engagieren“, erklärte Geschäftsführer Johan Emil Andreassen gegenüber der Zeitung Dagens Naeringsliv. Daher seien 67,1% von Villa Cod Farm an einen nicht genannten Käufer abgegeben worden.
Zuchtgarnelen aus Indien dürfen in die Europäische Union nur eingeführt werden, wenn die Ware zuvor auf Metaboliten (Abbauzwischenprodukte) des Antibiotikums Nitrofuran getestet worden ist. Mit dieser Vorschrift reagierte die EU auf Ergebnisse des jüngsten Inspektionsbesuchs des EU-Lebensmittel- und Veterinäramtes in Indien, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Das Kontrollsystem des Landes weise Mängel auf. Garnelen aus Fischerei sind von der Maßnahme nicht betroffen. Gerade erst hatte Saudi-Arabien ein jahrelanges Einfuhrverbot für Seafood aus Indien aufgehoben unter der Voraussetzung, dass alle Exporte vor der Verschiffung eine Gesundheitsinspektion durchlaufen.
Zuviel Kochsalz in der Nahrung treibt den Blutdruck in die Höhe und kann die Lebenserwartung verringern. In Deutschland nehmen die Menschen durchschnittlich 8 bis 10g Kochsalz zu sich. Dabei sei eine tägliche Aufnahme von 3g ausreichend, meinen Wissenschaftler. In Großbritannien hat die Behörde für Lebensmittelsicherheit (FSA) sich jetzt zum Ziel gesetzt, den Salzverzehr auf 6g zu senken. FSA-Richtlinien formulieren für zunächst 80 Lebensmittelgruppen eine Salzreduzierung bis zum Jahre 2012. Richtwerte wurden auch für Fisch- und Seafood-Konserven aufgestellt. Lachs-Konserven sollen den Salzgehalz auf 0,93g je 100g Lachs senken - eine Verringerung um 23%. Für Dosen-Thunfisch beträgt der Wert 1g auf 100g Einwaage. Keine Zielwerte gibt es bisher für Frisch- oder TK-Fisch sowie Räucherprodukte. In Großbritannien ist die Salzaufnahme bereits von 9,5g im Jahre 2001 über 9,0g im vergangenen Jahr auf jetzt 8,6g zurückgegangen. Die britische Lebensmittelindustrie kritisiert die Salzreduktionsziele der Regierung als technisch nicht umsetzbar.
Islands Regierung zieht in Erwägung, die Ausfuhr von unverarbeitetem Fisch „moderat“ zu besteuern, meldet Iceland Review. Schon im März hatte die Übergangsregierung des Landes einen Aktionsplan zur Schaffung von Arbeitsplätzen vorgestellt. Darin heißt es, dass innerhalb eines Jahres mindestens 300 neue Arbeitsplätze entstehen könnten, wenn nur ein Viertel der jährlich exportierten 60.000 t Fisch in Island verarbeitet würde. Die Verbände der isländischen Fischwirtschaft sprachen sich einhellig gegen diesen Plan aus. Fischereiminister Jón Bjarnason beschwichtigte, dass es sich um „eine politische Erklärung, nicht um eine Entscheidung“ handele.
Namibias Regierung hat die zulässige Fangmenge für Seehecht für die Fangsaison 2009/2010 um 5.000 t auf 135.000 t angehoben, meldet Fish Information & Services (FIS). Die TAC für Seeteufel betrage 8.500 t. Insgesamt 38 Fangunternehmen teilen die Quote untereinander auf. Der Seehecht wird überwiegend exportiert, während die Bevölkerung in Namibia vor allem Holzmakrele isst. Bedingt durch die globale Finanzkrise lagen die Seehecht-Exporte im vierten Quartal 2008 allerdings unter jenen des Vorjahreszeitraumes.
Vor acht Jahren begann das erste Zertifizierungsverfahren für Kanadas wilde Lachse, doch bis heute ist noch keine Lachsfischerei des Landes nach den MSC-Kritierien zertifiziert. Jetzt drohen europäische Handelsketten mit Konsequenzen, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Als erster großer LEH-Filialist habe der britische Supermarkt Sainsbury’s den Kauf von Lachs aus British Columbia gestoppt. „Sainsbury’s hat sich verpflichtet MSC-zertifizierten Lachs einzukaufen“, erklärte ein Sprecher des Handelsunternehmens. Andere große Supermarktketten aus dem UK, Deutschland und den Niederlanden - Ländern mit einer starken Nachfrage nach MSC-Fisch - haben ebenfalls mit Schritten gedroht, falls Kanadas Fischereien nicht bald die Zertifizierung erhalten. Bisher habe der Fokus auf MSC-Lachs Kanadas Importmengen nicht ernsthaft beeinflusst, weil die Angebotssituation für Kanadas Wildlachs „angespannt“ gewesen sei. „Doch in einem Jahr wie 2009, wo wir sowohl bei Sockeye als auch bei Pink (Buckellachs) mit einem höheren Produktionsniveau rechnen, ist es für uns schon ein Thema“, äußerte Christina Burridge von der BC Seafood Alliance gegenüber IntraFish.
Die Japaner haben in den vergangenen Jahren zunehmend weniger Fisch und Seafood gegessen. Dabei seien diese veränderten Verzehrgewohnheiten in allen Generationen zu beobachten, heißt es in einem aktuellen Weißbuch, berichtet das Portal IntraFish. 2006 sei in Japan der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch erstmals höher gewesen als jener von Seafood: einer täglichen Nahrungsaufnahme von durchschnittlich 80,2g Seafood standen 80,4g Fleisch gegenüber. Auf das Jahr gerechnet waren das 29,273 kg Fisch und 29,346 kg Fleisch. 2007 hatte sich der Abstand schon auf täglich 2,4g oder 876g pro Jahr vergrößert. Dieser Abnahmetrend sei seit 1997 zu beobachten, als der Seafood-Konsum in Japan mit 98,2g pro Tag oder 35,843 kg im Jahr einen Spitzenwert erreicht hatte. Der Fleischverzehr habe in allen Altersgruppen zugenommen, wobei in der Generation der unter 49jährigen mehr Fleisch als Fisch gegessen werde. Die Studie führt dies u.a. darauf zurück, dass Mütter ihren Kindern zunehmend Fertiggerichte servieren und sich Verbraucher vor den mit Seafood verbundenen Reinigungsarbeiten scheuten. Eine Umfrage der Fischwirtschaft habe jedoch ergeben, dass 45,9 Prozent der Grundschulkinder Fisch und Seafood mögen, weit mehr als jene 10,6 Prozent, die Meeresnahrung verschmähen. Gut 80 Prozent der Mütter hätten erklärt, dass sie ihren Kindern mehr Fisch zu essen geben möchten.