18.01.2010

EU verbietet Einfuhr von Seafood aus Panama

Seit dem 1. Januar dieses Jahres darf vorläufig kein Fisch und Seafood aus Panama in die Europäische Union eingeführt werden. Die EU geht davon aus, dass das lateinamerikanische Land gegen die neuen Gemeinschaftsvorschriften zur Bekämpfung illegaler, undokumentierter und unregulierter Fischerei (IUU-Fischerei) verstößt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Panamesische Regierungsstellen kritisieren die Entscheidung. Diana Arauz, Direktorin der Behörde für aquatische Ressourcen von Panama (ARAP), erklärt, schon im November seien relevante Dokumente an die EU-Behörden geschickt worden. Diese hätten jedoch bislang nicht geantwortet. Panama sei das erste zentralamerikanische Land, das einen Aktionsplan und ein Programm erstellt habe, um der EU Informationen über Anlandungen, Transport, Importeurs-Erklärungen und Exporteurs-Daten zu übermitteln. Außerdem verspricht das Land, die Zahl der überwachten Fangschiffe zu erhöhen sowie den Informationsaustausch der beteiligten Institutionen zu intensivieren und Hafenaktivitäten zu überwachen. Panama exportiert im Jahr Seafood im Wert von rund 440 Mio. USD (300 Mio. €), davon ein Zehntel auf den EU-Markt.
Länderreport Länderreport
15.01.2010

Vietnam: EU-Verordnung gegen Schwarzfischerei trifft Fischwirtschaft

Die neue EU-Verordnung gegen illegale, undokumentierte und unregulierte Fischerei (IUU) hat dazu geführt, dass die Seafood-Preise in Zentral-Vietnam erheblich gefallen sind, berichtet Fish Information & Services (FIS). Zahlreiche fischwirtschaftliche Unternehmen haben Verschiffungen verschoben oder Verträge mit EU-Importeuren gekündigt, weil sie den seit dem 1. Januar geltenden Bestimmungen nicht entsprechen können. Danach müssen alle in die EU exportierten Seafood-Sendungen die Herkunft des Produktes eindeutig angeben, das heißt Fanggebiet des Fisches und Namen des Fangschiffes. Aufgrund rückläufiger Kontraktzahlen haben Vietnams Seafood-Händler ihre Käufe zurückgefahren, so dass die Preise in der Region gefallen seien. Thunfisch beispielsweise koste nur noch 5,87 USD/kg (4,04 €/kg) und damit 20% weniger als Ende 2009, schreibt VietNamNet Bridge. „Wenn wir weiterhin in die EU exportieren, ohne uns um das Thema IUU zu kümmern, können wir diesen Markt verlieren“, warnte der stellvertretende Direktor eines Seafood-Unternehmens in der Provinz Khanh Hoa. Verbands- und Regierungsvertreter begreifen die neuen Vorschriften als Chance. Das Gesetz gegen illegale Fischerei bedeute einen vorübergehenden Rückschlag, beinhalte jedoch für die Fischindustrie die Chance, internationale Standards zu erreichen und in Auslandsmärkten weiter zu wachsen, sagte Vietnams stellvertretender Landwirtschaftsminister Vu Van Tam.
15.01.2010

Kanada: Neue Marke für nachhaltig gefarmte Austern

Die Vereinigung der Muschelzüchter in British-Columbia (BCSGA) hat zum Jahresbeginn eine neue Marke vorgestellt, die für nachhaltig gefarmte, qualitativ hochwertige Austern stehen soll, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Marke „Pacific Kiss“ dürfen BCSGA-Mitglieder verwenden, die den Produkt- und Produktions-Anforderungen entsprechen. Gezüchtet werden die Muscheln im Baynes-Sund, Kanadas größtem Zuchtgebiet für Austern. Die Austern-Zucht an der kanadischen Pazifikküste gilt als nachhaltig und ökologisch, weil für den Besatz nicht auf Wildbestände zurückgegriffen wird. Unterstützt wird die Öko-Marke von Ocean Wise, dem Umweltschutz-Programm des Aquariums der Stadt Vancouver. Die Präsentation des neuen Brand wurde nicht zuletzt mit Blick auf die anstehenden XXI. Olympischen Winterspiele terminiert, die vom 12. bis 28. Februar 2010 in Vancouver, der größten Stadt der Provinz British-Columbia (BC), ausgetragen werden. Der Muschelzucht-Sektor in BC erwirtschaftet jährlich rund 37 Mio. CAD (25 Mio. €) und bietet rund 1.000 Menschen in den strukturschwachen Küstengebieten Arbeitsplätze.
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15.01.2010

Island: Bislang zu wenig Lodde für eine Quotenvergabe

Forschungsschiffe des Isländischen Meeresforschungsinstituts haben in den ersten Januar-Tagen 355.000 t Laicherbiomasse der Lodde gefunden - zu wenig, um eine Fangquote zu vergeben. Hierfür seien mindestens 400.000 t nötig, meldet die Iceland Review unter Berufung auf das Morgunbladid. „Vor Ende Februar werden die Leute aber nicht unruhig“, kommentierte der Geschäftsführer des Fangunternehmens HB Grandi, Eggert B. Gudmundsson. Die Schiffe setzen ihre Suche fort. Für die Fischwirtschaft steht einiges auf dem Spiel: 100.000 t Lodde besitzen einen Exportwert von mehr als 28 Mio. €. Denn derzeit seien die Preise für Capelin-Produkte hoch und der Wechselkurs der isländischen Krone günstig.
14.01.2010

USA: Moody Marine befürwortet Alaska-Seelachs-Rezertifizierung

Am 14. Februar läuft die derzeitige MSC-Zertifizierung des Alaska-Seelachses aus. Es sieht jedoch so aus, als ob der gefragte Konsumfisch auch danach das blaue Label für nachhaltige Fischerei tragen darf: der Zertifizierer Moody Marine und ein Team von drei weiteren unabhängigen Experten habe sich für die Rezertifizierung der größten kommerziellen US-Fischerei ausgesprochen, schreibt das Portal IntraFish. Bis zum 12. Februar laufe allerdings noch die Periode, in der die Bewertung öffentlich zur Diskussion gestellt sei, heißt es von Seiten der Antragsteller, der Genuine Alaska Pollock Producers (GAPP) und der At-sea Processors Association (APA). Zahlreiche Umweltschutz-NGOs argumentieren gegen die Zertifizierung: der Alaska-Seelachs sei überfischt und die Fischerei habe Probleme mit Beifängen. Die Fangquote für 2010 ist mit 813.000 t die niedrigste seit 30 Jahren. Dennoch urteilte Moody Marine, dass die Alaska-Pollack-Fischerei die drei zentralen MSC-Kriterien erfülle: Nachhaltigkeit der Fischbestände, Intaktheit des Ökosystems, in dem die Fischerei betrieben wird, und Effektivität des fischereilichen Managementsystems.
14.01.2010

Peru: TASA exportiert Rekordmenge an Fischmehl

Der peruanische Fischmehl-Produzent Tecnologica de Alimentos SA (TASA) hat in diesem Jahr 352.000 t Fischmehl produziert und bis auf 1.000 t alles exportiert. „Diese Produktions- und Exportmenge ist die weltweit größte seit 30 Jahren. Kein Seafood-Produzent hat diese Mengen“, behauptet TASA-Berater Humberto Speziani. Die Produktionsmenge liegt 27.000 t oder 8,3% über jener des Jahres 2008. Etwa 60% wird in asiatische Länder verschifft, vor allem nach China, Japan, Thailand und Vietnam. Dort werde gegenwärtig ein größerer Anteil an qualitativ hochwertigem Fischmehl (Qualitätsstufen ‚prime’ und ‚super prime’) nachgefragt. Der Tonnenpreis in diesem Marktsegment liege derzeit bei 1.600 USD (= 1.103 €), sagte Speziani. TASA verwendet vor allem Sardellen, deren Anlandemenge 2009 nach Angaben des Peruanischen Meeresforschungsinstituts (IMARPE) mit 5,8 Mio. t etwa 7% unter der Fangmenge 2008 lag. Die TASA-Geschäftsführung spiele momentan mit dem Gedanken, sich in der chilenischen Lachszucht-Industrie einzukaufen. „Das ist derzeit allerdings noch intern und wir haben noch kein chilenisches Unternehmen kontaktet“, schränkte Humberto Speziani ein.
14.01.2010

USA: 50.000 US-Dollar Belohnung für Hinweise auf Lachs-Diebe

Die US-amerikanische MacKnight Food Group hat eine Belohnung in Höhe von 50.000 USD (= 34.000 €) ausgelobt für Hinweise, die zur Ergreifung von Dieben führen, die einen Lkw mit Räucherlachs im Großhandelswert von 124.000 € gestohlen haben, schreibt IntraFish. Firmengründer Jonathan Brown teilte mit, am frühen Mittwoch-Morgen sei in seine Räucherei in Miami eingebrochen worden. Die unbekannten Täter hatten einen Lkw des Räucherers benutzt, um mehr als 600 Kartons vorgeschnittenen Räucherlachs (von 40 und 45 Pfund Gewicht) zu stehlen. Dabei handele es sich um Räucherlachs unter den Marken MacKnight Traditional Smoked Salmon, Fjord Superior, Norwegian Dawn und Scottish Dawn. Die Premium-Produkte seien diese Woche frisch produziert worden.
13.01.2010

Dänemark: Vilsund-Muscheln sind MSC-zertifiziert

Die Miesmuscheln der Vilsund Muslinge Industrie und von Vilsund Trading dürfen seit dem 7. Januar 2010 das blaue Logo des Marine Stewardship Councils (MSC) tragen, teilt Vilsund-Geschäftsführer Soeren Mattesen mit. Schon Anfang September hatte der unabhängige Zertifizierer Moody Marine in einem mehr als 100 Seiten umfassenden Bericht geurteilt, dass Vilsunds Miesmuschelfischerei im dänischen Limfjord den Prinzipien und Kriterien des MSC für eine nachhaltige Fischerei entspreche. Doch die dänische Umweltschutzorganisation Dansk Naturfredningsforening (DN) hatte Anfang Oktober Einspruch erhoben. Kurz vor Weihnachten hat die Vereinigung ihre Klage jedoch zurückgezogen. Von den 51 lizensierten Muschelfischern am nordjütländischen Limfjord liefern 27 an Vilsund. Für die Reinigung und Verarbeitung der Miesmuscheln unterhält das Unternehmen drei Betriebe. Nach der vollautomatischen Reinigung der Industrieware in einem eigenen Betrieb in Nykoebing Mors werden in einer Kocherei im Gewerbegebiet der Stadt jährlich 3.000 bis 5.000 t Muschelfleisch gekocht und iqf-gefrostet. In Loegstoer am Aggersund verpackt Vilsund per anno etwa 1.500 t frische Muscheln in vakuumierte Schalen, Jutesäcke und Netze. Zunächst bis 2015 dürfen die dunkelblauen Schalentiere jetzt unter dem MSC-Logo vermarktet werden.
13.01.2010

Chile: Erstes Projekt für Hochsee-Lachszucht

In Chile ist die erste Tief- bzw. Hochsee-Lachszucht in Vorbereitung, meldet IntraFish unter Verweis auf einen Bericht der Santiago Times. Eine Gruppe chilenischer Geschäftsleute aus dem Lachssektor will das Projekt mit Hilfe norwegischer Bankkredite in Höhe von zunächst 27,6 Mio. € (40 Mio. USD) umsetzen. Weitere Geldmittel seien in Aussicht gestellt. Die chilenische Acuicola Tripanko will auf hoher See große Flöße verankern, unter denen Käfige aus Kupfergewebe aufgehängt werden. Der Komplex vor Punta Olleta (bei Quellon in Region X) – im Süden der chilenischen Insel Chiloe - könne sich auf mehr als 1.300 Hektar Wasserfläche erstrecken, sagten Unternehmenssprecher. Die Hochseekonstruktion sei vor allem eine Antwort auf die Gesundheitsprobleme, mit denen konventionelle küstennahe Lachszuchten in Chile zu kämpfen haben, erklärte Omar Güenul, Geschäftsführer von Acuicola Tripanko. Die Kupferkäfige und die exponierte Lage der Farm sollen verhindern, dass die Atlantischen Lachse mit Viren wie jenem Auslöser der Infektiösen Lachsanämie (ISA) befallen werden und sich damit die Sterblichkeit in den Farmen erhöht. Derzeit warte man auf Untersuchungsergebnisse eines staatlichen Bewertungssystems (SEIA), das die Auswirkungen des geplanten Projektes auf die Umwelt einschätzen solle. Ähnliche Systeme gebe es schon in Alaska, Kanada, Schottland und Norwegen, heißt es in der MercoPress.
13.01.2010

Büsum: Fischkutter ausgebrannt

Im Büsumer Hafen ist am 11. Januar ein an der Pier vertäuter niederländischer Fischkutter durch ein Feuer zerstört worden, meldet die Segeberger Zeitung. Ein Mitglied der an Bord schlafenden zweiköpfigen Besatzung war so rechtzeitig durch Brandgeruch geweckt worden, dass sich beide Männer retten konnten. Auslöser des Feuers war nach ersten Ermittlungen ein technischer Defekt an einem Ölofen im Maschinenraum. An dem in den 1960er Jahren gebauten 24 Meter langen Kutter entstand vermutlich wirtschaftlicher Totalschaden, nach Schätzungen der Wasserschutzpolizei Büsum in Höhe von mindestens 100.000 €.
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