Der nach eigenen Angaben umsatzstärkste deutsche Sushi-Produzent „Tsunami Sushi Bars“ hat sich angesichts der Naturkatastrophe in Japan umbenannt, meldet die Presseagentur dpa. „Wenn Sie die E-Mails lesen, die wir bekommen haben, was da alles an Beschimpfungen drinsteht, da glauben Sie, wir wären schuld an der Katastrophe“, zitiert die Bild-Zeitung Geschäftsführer Tim Hörnemann. Bei einem Notartermin vor rund einer Woche sei deshalb der Name des Unternehmens in „Natsu Asian Foods“ umgeändert worden. „Natsu“ ist japanisch und bedeutet „Sommer“.
Während sich die Lage am japanischen Unglückskraftwerk in Fukushima auf weiterhin kritischem Niveau zusehends stabilisiert, werden erste Messwerte für radioaktive Stoffe in Umweltproben bekannt. Für den Bereich der Meeresumwelt liegt zurzeit erst eine Pressemitteilung aus Japan bezüglich Grenzwertüberschreitungen im Meerwasser vor; es gibt noch keine offiziellen Messdaten der japanischen Behörden. Nach der Pressemeldung soll im Meer etwa 100 Meter vor dem Kraftwerk die Aktivität von Iod-131 den japanischen Grenzwert um das 126-Fache übersteigen; die Aktivitäten von Cäsium-134 und Cäsium-137 liegen demnach 25-fach bzw. 16,5-fach über dem Grenzwert. Leider wird nicht angegeben, wie hoch der Grenzwert ist oder welcher Grenzwert zur Anwendung gekommen ist. Aus diesem Grund gehen die Wissenschaftler des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) von den Grenzwerten für Lebensmittel aus. Diese liegen in Japan bei 2000 Becquerel (Bq) pro Kilogramm für Iod-131 und bei 500 Bq pro Kilogramm für radioaktive Cäsium-Isotope.
Der Tsunami, der am 11. März insbesondere Japan schwer getroffen hatte, hat Scallops-Farmen dort und bei anderen Anrainern des Pazifischen Ozeans ernsthaft beschädigt, schreibt das Portal IntraFish. Händler erwarten für die zweite Jahreshälfte 2011 einen Preisanstieg von 15 bis 20 Prozent. Japan ist mit einer Produktionsmenge von jährlich mehr als einer halben Million Tonnen (2009: 565.600 t) der bei weitem größte Scallop-Produzent. Die dortige Produktion hatte schon in diesem Winter unter zu hohen Wassertemperaturen gelitten, die die Mortalität der Muscheln in Aomori und der Funka Bay in die Höhe getrieben hatten. Infolge des Seebebens von vor eineinhalb Wochen könnte Japan 20 bis 30 Prozent seiner Jahresproduktion einbüßen - das wären etwa 110.000 bis 170.000 t.
Das Museumsprojekt im Cuxhavener Fischereihafen, das bislang den Arbeitstitel „Maritime Lebenswelten“ trug, soll zur Saison 2013 unter dem Namen „Windstärke 10“ eröffnet werden, melden die Cuxhavener Nachrichten (CN). Insbesondere anhand von Zeitzeugen-Interviews und Exponaten sollen Geschichten von Menschen vorgestellt werden, die mit der See gelebt haben. Auch die Themenbereiche „Große Hochseefischerei und Fischverarbeitung“ und „Fischerei aktuell“ werden präsentiert, außerdem „Schiffe in Not“ und „Schiffsuntergang aktuell“. „Windstärke 10“ wird das bisherige Fischereimuseum und das Wrackmuseum zusammenführen. Die aus den 1930er Jahren stammenden früheren Fischhallen in der Ohlroggestraße sollen durch eine hohe transparente Ausstellungshalle miteinander verbunden werden. Auf einer Gesamtfläche von 4.000 Quadratmetern sollen neben 1.800 Quadratmetern reiner Ausstellungsfläche weitere Räume für Veranstaltungen und museumpädagogische Angebote, Büros und ein Archiv entstehen. „Wir arbeiten an einer Ausstellung, die für alle Altersgruppen attraktiv ist“, sagte Museumsleiterin Dr. Jenny Sarrazin.
Der World Wildlife Fund (WWF) hat gegen die anstehende Zertifizierung der dänischen Grundschleppnetzfischerei auf Nordsee-Scholle durch den Marine Stewardship Council (MSC) formal Einspruch erhoben, schreibt das Portal IntraFish. Die Umweltschutzorganisation begründet ihre Einrede mit den negativen Ökosystemauswirkungen, die die demersalen Schleppnetze hätten: „Die Methode der Grundschleppnetzfischerei kann erhebliche und irreparable Schäden am Ökosystem des Meeresbodens und an den dortigen Lebewesen verursachen, so dass die ökologische Nachhaltigkeit dieser Fangmethode zweifelhaft ist.“ Der WWF vertrete jedoch den Standpunkt, dass auch Grundschleppnetze unter eingeschränkten Bedingungen über bestimmten Bodenarten in einigen Meeresregionen als nachhaltig eingestuft werden könnten, „bei einem akzeptablen Grad an Ökosystemeinfluss“.
Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine Gefährdung der Verbraucher in Deutschland durch Fisch aus Japan oder dem Pazifischen Ozean ausgeschlossen, erklärt der Bundesverband Fisch in einer Presseaussendung. „Fischereierzeugnisse aus dem Pazifik, die zur Zeit in Deutschland auf dem Markt sind, können unbedenklich verzehrt werden, da die Fische weit vor dem Unfall gefangen wurden,“ schreibt Dr. Matthias Keller, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels.
Die Bauarbeiten an der Meeresfischzucht im saarländischen Völklingen (MFV), die seit Monaten ruhen, sollen im April wieder aufgenommen werden, schreibt die Saarbrücker Zeitung. Der Hallenrohbau ist fertiggestellt. Grund für die Unterbrechung ist das laufende Insolvenzverfahren der für den Anlagenbau zuständigen International Fish Farming Technology (IFFT). Sie hält weiterhin 10,1 Prozent der MFV-Gesellschaftsanteile. IFFT-Geschäftsführer Friedrich Esser teilte mit, dass die Bestandsaufnahme voraussichtlich Ende März abgeschlossen sein werde. Die IFFT sei trotz „teilgekündigter“ Werkverträge noch für die Abwicklung offener Aufträge im Bereich von „Maschinentechnik und Wasseraufbereitung“ zuständig. Jochen Dahm, der als Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke auch die Geschäfte der MFV führt, äußerte die Hoffnung, dass „Ende August, Anfang September“ die ersten Fische eingesetzt werden können. Die Finanzierung stehe, betonte Dahm.
Aus Fischbecken inm bayerischen Töging am Inn wurden Mitte März etwa 300 Forellen mit einer Portionsgröße von rund 500 Gramm entwendet, meldet die Passauer Neue Presse (PNP). Zwischen Samstag, dem 5. März, und Montag, dem 7. März 2011, hat ein bislang unbekannter Täter die Verschlüsse der Abdeckungen von zwei Fischbecken aufgehebelt und hochgehoben. Der Schaden liegt bei rund 1.200 Euro. Um sachdienliche Hinweise bittet die Polizeiinspektion Altötting (Tel. 0 86 71 - 9 64 40).
Die dänische Skagerak Group, Verarbeiter von Schwarmfischen und Lachs, hat im Februar die Aktiva des insolventen Heringsverarbeiters Pelagic Skagen übernommen, teilte die Gruppe mit. Geschäftsführer Iver Espersen betonte jedoch, dass nur Gebäude, Maschinen und Ausrüstung übernommen wurden, nicht hingegen die Verbindlichkeiten des Skagener Unternehmens. Pelagic Skagen hatte in den Jahren 2007 bis 2009 ein Minus von insgesamt mindestens 6,8 Mio. Euro notiert. In Skagen waren zuletzt 15 feste und 75 saisonale Mitarbeiter beschäftigt. Die Skagerak Group mit Hauptsitz in Hirtshals bedient vor allem Kunden in Zentraleuropa, öffnet sich aber auch neuen Märkten insbesondere im Fernen Osten.
Die Vilsund Muslinge Industri (VMI) hat für die Fischerei auf Miesmuscheln (Mytilus edulis) an der Ostküste Jütlands die Zertifizierung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) beantragt, teilt der MSC mit. Die Fischerei - offizielles Fanggebiet: FAO 27 Nordostatlantik, ICES-Unterabteilung 111a - wird im Rahmen der Gemeinsamen EU-Fischereipolitik von Vertretern der dänischen Fischereikommission, des Landwirtschaftsministeriums und örtlichen Beiräten gemanaged. Bei der Fischerei werden die Miesmuscheln mit Hilfe von Dredgen vom Boden geharkt und ins Netz gespült. Im vergangenen Jahr wurden 3.100 Tonnen geerntet. Es ist die vierte Muschelfischerei, die Vilsund in das Zertifizierungsprogramm des MSC aufnehmen lässt. Im Januar 2010 wurde die Miesmuschelfischerei im Limfjord zertifiziert. Zwei weitere Fischereien im Limfjord - Miesmuschel-Seilkulturen und die Austernfischerei - befinden sich noch im Bewertungsverfahren. „Das alles ist Teil der Strategie der Vilsund-Gruppe, weltweit führender Lieferant für nachhaltig produzierte Muscheln und Austern zu sein,“ erklärte Geschäftsführer Soeren Mattesen. Das Zertifizierungsverfahren wird voraussichtlich in 12 bis 16 Monaten im Frühjahr oder Sommer 2012 abgeschlossen sein.