In den ersten sieben Monaten 2011 exportierte Vietnam weniger Pangasius in die Europäische Union als im Vergleichszeitraum 2010, doch der Exportwert ist gestiegen, meldet das Portal IntraFish. Insgesamt importierten die 26 EU-Länder 113.064 Tonnen im Wert von 308 Mio. USD (223 Mio. Euro), ein Rückgang um 9,7 Prozent auf Basis Menge und ein Anstieg um 6 Prozent auf Basis Wert. Denn der durchschnittlich Exportpreis ist von 2,32 USD (1,68 Euro)/kg im Juli 2010 auf 2,95 USD (2,14 Euro)/kg im Juli 2011 gestiegen. Die EU habe einen Anteil von 32 Prozent am Pangasius-Exportwert, teilte die Industrievereinigung VASEP mit. Wichtigste EU-Importnationen sind Spanien, die Niederlande und Deutschland, die die Hälfte der EU-Menge kaufen.
Die Situation der deutschen Krabbenfischer bleibt offensichtlich unbefriedigend. Nachdem ein niederländischer Großabnehmer alle Abnahmeverträge zum 31. Dezember 2011 gekündigt hatte, haben Sondierungsgespräche mit einem großen deutschen Seafood-Händler stattgefunden, heißt es in einer Mitteilung des Landesfischereiverbandes Schleswig-Holstein. Von politischer Seite seien die Landwirtschaftskammern an den Gesprächen beteiligt gewesen. Hauptproblem sind weiterhin die niedrigen Erzeugerpreise. Fangbeschränkungen seit Mai hätten nur kurzfristig zu einer Stabilisierung der Preise geführt. Mittlerweile seien diese auf unter 2,00 Euro/Kilo gesunken und der Handel habe angedeutet, erst bei 1,60 Euro/Kilo mit der Frostlagerbildung zu beginnen. Für Ende September sind weitere Gespräche zwischen Fischern und Vertretern niederländischer Auktionen angekündigt. „Die deutschen Krabbenfischer stehen vor einem Katastrophenjahr“, kommentierte Andre Hamann, 1. Vorsitzender des schleswig-holsteinischen Landesfischereiverbandes.
77 Abgeordnete des Europäischen Parlaments in Brüssel haben eine Petition unterzeichnet, in der eine Überprüfung des Fischereiabkommens mit Marokko durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg gefordert wird. Das bisherige Fischereiabkommen zwischen der EU und dem nordwestafrikanischen Land war am 27. Februar diesen Jahres ausgelaufen. Es gilt als völkerrechtswidrig, weil es die Fischgründe innerhalb der 200-Meilen-Zone vor der Küste der von Marokko besetzten Westsahara einbezieht und damit die dort lebenden Sahrauis ihrer fischereilichen Ressourcen beraubt. Seit Marokko die Westsahara 1975 besetzt hat, leben dort schätzungsweise 160.000 Menschen in Flüchtlingslagern und fordern weiterhin ihre Unabhängigkeit. EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki hatte gefordert, die von Marokko zur Verfügung gestellten fischereilichen Daten „sorgfältig“ zu studieren, um zum einen zu prüfen, inwieweit die Bevölkerung in der Region von dem Abkommen profitiere und ob es den Kriterien für eine nachhaltige Fischerei entspreche. Im Rahmen des letzten, auf vier Jahre terminierten Fischereiabkommens hat die EU Marokko 144 Mio. Euro gezahlt und im Gegenzug 119 Fischerei-Lizenzen erhalten, von denen 101 von spanischen Schiffen genutzt wurden.
Der belgische Shrimp-Importeur Solea International hat in eine Garnelen-Produktion im lateinamerikanischen Equador investiert, meldet das Portal IntraFish. Auf der Messe World Food Moscow teilten die Verkaufsmitarbeiter Joeri De Ridder und Stas Nazyrov mit, dass der Betrieb bereits umfassend renoviert worden sei. Von diesem Schritt der vertikalen Integration verspreche sich Solea leichteren Marktzugang insbesondere in Ländern wie Russland, wo die Regierung Importeure zum Kauf direkt beim Produzenten ermuntere. Außerdem habe das in Antwerpen ansässige Handelshaus jetzt die direkte Kontrolle über Produktion und Qualität der Shrimps. Die Fabrik produziere monatlich 100 Tonnen. Solea verkaufe gegenwärtig im Jahr 300 bis 350 Container Vannamei- und Black Tiger-Garnelen, also rund 6.600 Tonnen, die aus Asien oder Lateinamerika stammen. Hauptmärkte sind Europa und Nordamerika. Jüngst habe die Gruppe einen Vertrag über die Belieferung von Tesco in Zentraleuropa unterzeichnet.
In Chile haben sich die beiden Fischproduzenten Pesquera Itata SA und Pesquera El Golfo zu dem neuen Unternehmen Blumar zusammengeschlossen, meldet Fish Information & Services (FIS). Dessen Marktwert schätzte IntraFish jüngst auf 648 Mio. Euro. Der Umsatz liege bei rund 400 Mio. USD, die Produktion solle 2014 bei 60.000 Tonnen liegen. Blumar, vollständig vertikal integriert, besitzt unter anderem eine Fangflotte mit sieben Wadenfängern un zwei Trawlern, Fischmehlfabriken und Lachszuchten. Seine Stöckerfänge will Blumar verstärkt für den direkten menschlichen Konsum verwenden.
Rahbekfisk, dänischer Produzent von Fisch-Fertiggerichten, wird völlig in die ebenfalls dänische Espersen-Gruppe integriert, teilt das übernehmende Unternehmen mit. Schon vor dreieinhalb Jahren, im April 2008, hatten Espersen und das Private Equity-Unternehmen Greystone Capital jeweils 45 Prozent des in Fredericia ansässigen Herstellers von TK-Seafoodconvenience übernommen (siehe FischMagazin-Nachricht vom 16.04.2008). Jetzt wird Rahbekfisk als Abteilung in die Gruppe integriert und soll den Fokus auf Produktentwicklung sowie die Vermarktung der Marke Rahbek legen, schreibt das Portal IntraFish. Rahbek-Geschäftsführer Morten Rahbek Hansen habe im Zusammenhang mit der Fusion seinen Rücktritt erklärt, wird Espersen-CEO Klaus Nielsen zitiert. Rahbek wird derzeit geleitet von Geschäftsführer Thorkild Nissen, zuständig für Produkte und Einkauf, Verkaufsleiter Mark Simonsen sowie Ole Keilberg, Finanzvorstand von Insepa, Muttergesellschaft der gesamten Gruppe. Espersen produziert panierte, mehlierte und wertgesteigerte Produkte aus Kabeljau, Schellfisch sowie weiteren Weißfischarten in Fabriken in Dänemark, Polen, Litauen, Vietnam und China. Der Jahresumsatz liegt bei über 300 Mio. Euro.
Fimex VN, im ersten Halbjahr 2011 viertgrößter Shrimp-Exporteur Vietnams, rechnet in diesem Jahr mit einem Jahresumsatz von 58,5 Mio. Euro (80 Mio. USD), meldet das Portal IntraFish. Von Januar bis August hat Fimex Shrimps im Wert von 38 Mio. Euro (52 Mio. USD) ausgeführt, ein Plus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ausfälle in der Provinz Soc Trang, deren Ernte aufgrund eines Massensterbens nur bei 20 Prozent des Vorjahresergebnisses lag, konnte Fimex durch andere Rohwareneinkäufe ausgleichen.
Der WWF hat den Dornhai in seinem Einkaufsratgeber Fisch und Meeresfrüchte auf „rot“ geschaltet. „Auch von alternativen Bezugsquellen für Schillerlocken wie ‚Nordost-Pazifik’ raten wir ausdrücklich ab. Ohne ein anerkanntes Zertifikat für diese Fischerei kann nicht vollständig sichergestellt werden, dass auf dem Markt befindliche Produkte garantiert aus einem bestimmten Fanggebiet oder Fischerei stammen“, betonte die Umweltorganisation bislang. Dieses Zertifikat liegt jetzt vor: Gestern erhielt die kanadische Dornhai-Fischerei der Provinz Britisch-Kolumbien als weltweit erste Fischerei auf diese Haiart das Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) für nachhaltigen Fischfang. Jährlich etwa 3.000 Tonnen des Gefleckten Dornhais (lat. Squalus suckleyi) aus dem Nordostpazifik dürfen jetzt das blau-weiße Label des MSC tragen. Die Fischerei wird von der kanadischen Managementbehörde ‚Department of Fisheries and Oceans Canada’ (DFO) nach dem Vorsorgeprinzip geführt. Und selbst die festgelegte Fangquote wurde von den Fischern in den letzten Jahrzehnten nie komplett ausgefischt.
Der oberösterreichische Fischfeinkost- und Gemüse-Produzent Elfin kann in diesem Jahr auf ein 80-jähriges Bestehen zurückblicken. Im Jahre 1931 gründete Max Hawlik die „Erste Linzer Fischindustrie“, inzwischen der einzige österreichische Industrieproduzent von Räucherfisch und Fischmarinaden, in Leonding, einer Nachbarstadt von Linz. „Vor einem halben Jahr ging unser letzter österreichischer Konkurrent in Konkurs“, zitierten die Oberösterreichischen Nachrichten den Senior-Chef Adolf Brugger (71) im Juni 2009. Brugger hatte 1955 als Lehrling bei Elfin begonnen und übernahm das Linzer Unternehmen 1974 gemeinsam mit einem Geschäftspartner. Inzwischen hat er die Firmenanteile an seinen Sohn Markus Brugger (40) abgetreten, der heute Co-Geschäftsführer ist. Elfin hat mehr als 180 verschiedene Fisch- und Gemüseprodukte in 280 Packungsgrößen im Sortiment, wobei das Fisch-Segment für zwei Drittel des Umsatzes (2008/2009: 14,5 Mio. Euro) stehe. Den Seefisch beziehen die Linzer aus Dänemark und Schweden, das Gemüse aus einem Radius von 20 Kilometern um das Werk in Leonding. Jährlich werden 1.500 Tonnen Fisch und 1.300 Tonnen Gemüse von rund 100 Mitarbeiterinnen (Hauptsaison) zu Produkten verarbeitet, die in den Regalen der führenden Lebensmittelhändler in Österreich stehen - bei Spar, Rewe oder Adeg.
Ein Zaun ist der Stein des Anstoßes: Kutterfischer hatten am Wochenende in Cuxhaven einen mehrere hundert Meter langen Zaun demontiert, der seit vergangenen Donnerstag die Kaianlagen am Nordseekai im Alten Fischereihafen sperrt, melden heute die Cuxhavener Nachrichten (CN). Am Montagvormittag bauten Mitarbeiter des niedersächsischen Hafenbetreibers Niedersachsen Ports (NPorts) die Absperrgitter wieder auf. Polizei im Hintergrund beobachtete die Szene. Hintergrund des Konfliktes ist der schlechte bauliche Zustand der Kaianlagen. Eine statische Untersuchung habe festgestellt, dass Einsturzgefahr für den Nordkai bestehe: sowohl über als auch unter Wasser lägen erhebliche Betonabplatzungen bis zur Freilegung der Bewehrungsstähle vor.