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21.09.2012

China/Japan: Demonstranten verwüsten Nissui-Niederlassung

Anti-japanische Demonstranten haben im chinesischen Qingdao das Büro des Seafood-Konzerns Nippon Suisan Kaisha (Nissui) verwüstet, meldet das Portal IntraFish. Das Erdgeschoss wurde durch Feuer zerstört, die Produktion des Unternehmens ist verrußt, die Scheiben des Gebäudes eingeschlagen. Die sechs japanischen Beschäftigten entkamen unverletzt, da sie auf Empfehlung der Polizei in ein Hotel evakuiert worden waren. Ein Unternehmenssprecher teilte mit: "Unsere japanischen Mitarbeiter können derzeit ihre Häuser nicht verlassen. Wir müssen deshalb auf chinesische Arbeiter zurückgreifen." Die gewaltsamen Proteste in mehreren chinesischen Städten stehen im Zusammenhang mit dem Streit der beiden Ländern um die Senkaku- bzw. Diaoyu-Inseln. Japan beansprucht die Hoheitsgewässer um die Inseln. Nissui, zweitgrößtes Seafood-Unternehmen der Welt, ist seit diesem Frühjahr indirekt auch an dem deutschen TK-Fischproduzenten The Seafood Traders (TST) beteiligt, dessen Muttergesellschaft Leuchtturm zu 60 Prozent den Japanern gehören.
21.09.2012

Färöer Inseln: Kaltwassergarnelen im Nordost-Atlantik starten MSC-Bewertung

Das färingische Fischereiunternehmen Maresco lässt seine Fischerei auf Eismeergarnelen im Nordost-Atlantik durch die unabhängige Zertifizierungsorganisation Det Norske Veritas (DNV) nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten. Die Fischerei wird in der Barentssee ganzjährig von gegenwärtig drei Schiffen betrieben. Die Havborg FD 1160, die Sermilik II VN 668 und die Arctic Viking VN 123 haben im Jahre 2011 insgesamt 4.500 Tonnen Eismeergarnelen angelandet. Gefischt wird überwiegend in Tiefen zwischen 250 und 400 Metern, und zwar mit kleinmaschigen Schleppnetzen. Noch an Bord werden die Fänge verarbeitet und in Kartons unter eigener Marke verpackt. Hauptprodukt der Fischerei sind rohe Garnelen für die Schälindustrie, gekochte Garnelen mit Schale für Europa und China und rohe Garnelen mit Schale für Sushi, letztere sind in Japan und in den meisten europäischen Ländern gefragt. Maresco-Geschäftsführer Eydun Durhuus wies darauf hin, dass sein Unternehmen seit Jahren in enger Kooperation mit Netzfabrikanten an der Entwicklung selektiver Fanggeräte arbeite. Die Garnelen-Bestände in der Barentssee werden auch von Russland, Island und Norwegen befischt, wobei die norwegische Flotte Anfang diesen Jahres eine MSC-Zertifizierung erhalten hat.
Länderreport Länderreport
20.09.2012

Bremerhaven/Hamburg: Deutsche See produziert für City Farming

Die beiden Geschäftsführer von Deutsche See, Dr. Peter Dill und Egbert Miebach, engagieren sich in einem neuen Geschäftsfeld. 'City Farming' heißt der Frischelieferant, den sie im Herbst 2010 von dem Hamburger Jochen Weidner übernommen haben und der seitdem eine 100%ige Tochter der Deutsche See ist. Auch das neue City Farming-Produkt "Farm Burger" wird in den Räumen der Fischmanufaktur Deutsche See in Bremerhaven produziert: frische Pfannkuchen mit verschiedenerlei Füllung, insgesamt 160 Gramm. Der Farm Burger "Lachs" beispielsweise enthält Räucherlachs (15%), Endiviensalat, Gurken und eine pikante Paprika-Frischkäsecreme. Weitere Varianten: Farm Burger "Antipasti" mit gegrillter Zucchini und Paprika, getrockneten Tomaten und Rucola, als dritte Sorte "Hähnchen" (Tomate, 8 % Hähnchenbrust, Endiviensalat, gebratener Speck, Caesar-Frischkäsecreme). Bislang sind die Farm Burger in zwei Dutzend Supermärkten in Hamburg, im Hamburger Umland (Pinneberg, Lüneburg) sowie in Düsseldorf und Köln erhältlich. Weitere Sortimentsbereiche sind "Schüttelsalate", bei denen erst kurz vor dem Verzehr der Salat mit dem Dressing vermischt wird, und frische Deserts. City Farming wurde vor fünf Jahren in der Hamburger Speicherstadt gegründet. Andreas Brandt und Jochen Weidner starteten mit der Auslieferung von Holzkisten voller Bio-Obst und -Gemüse, Bio-Brot und -Keksen an Büros und Privathaushalte in Hamburg. Sie gelten als Erfinder der "Frische-Box".
19.09.2012

Brandenburg/Havel: Fischdiebe dank gechipter Aale verurteilt

Alleine die Fischereigenossenschaft "Havel" Brandenburg schätzt den ihr entstandenen Schaden durch Fischdiebstahl, Beschädigungen der Fanggeräte und Fischwilderei auf im Schnitt mehr als 100.000 Euro pro Jahr. Jetzt konnten zwei Männer wegen Fischdiebstahls zu Geldstrafen verurteilt werden, meldet die Märkische Allgemeine. Das Amtsgericht Brandenburg/Havel sprach die beiden schuldig, im vergangenen Oktober im Rietzer See 14 Aale im Wert von mehr als 200,- Euro aus Reusen entwendet zu haben. Ein 37-jähriger Angeklagter muss 1.500,- Euro, sein 36-jähriger Komplize 1.750,- Euro zahlen. Beide Männer hatten in dem wenige Stunden dauernden Prozess die Aussage verweigert. Die Staatsanwaltschaft hatte noch höhere Geldstrafen gefordert, die Verteidigung auf Freispruch plädiert. Die gestohlenen Aale waren in den Reusen mit Chips und Farbmarkierungen versehen. Deshalb konnten sie dem Eigentümer, der Fischereischutzgenossenschaft "Havel" Brandenburg, zweifelsfrei zugeordnet werden.
TK-Report TK-Report
19.09.2012

Vietnam: Erste Pangasius-Farm ist ASC-zertifiziert

Das erste ASC-Zertifikat für verantwortungsbewusste Pangasius-Zucht wurde am Dienstag letzter Woche an eine vietnamesische Farm des Produzenten Vinh Hoan verliehen, teilte der Aquaculture Stewardship Council (ASC) gestern mit. ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes begrüßte die Zertifizierung als "entscheidenden Meilenstein für die Pangasius-Industrie": "Die jährliche Produktion ist in den vergangenen zehn Jahren von 500.000 Tonnen auf 1,5 Millionen Tonnen gewachsen. Dieses Wachstum besitzt auch negative Nebenwirkungen. Eine ASC-Zertifizierung würdigt und belohnt Farmen, die sicherstellen, dass ihre Produktion auf verantwortungsbewusste Weise erfolgt. Dazu gehören der Schutz der Ressource Wasser, kein missbräuchlicher Einsatz von Antibiotika, ein verantwortungsvoller Einsatz des Futters und sozialverträgliches Verhalten. Die Methoden von Vinh Hoan können der gesamten Industrie als großartiges Beispiel dienen."
18.09.2012

Dänemark: Fischer starten Direktvermarktung mit Internet-Einsatz

Dänische Fischer haben ein Internet-Portal etabliert, mit dessen Hilfe sie die Direktvermarktung in ihren Häfen stärken wollen: "Havfrisk Fisk" - "Meeresfrischer Fisch" heißt das diesen Sommer ins Leben gerufene Projekt. "Dort, wo bislang nur einige Frührentner standen, sich die Zeit vertrieben und mit der Plastiktüte in der Hand warteten, haben wir jetzt plötzlich auch berufstätige Kunden", zitiert die dänische Tageszeitung Politiken den Skipper Claus Hansen, einen der Initiatoren des neuen Vertriebskonzeptes. Denn der Kunde kann sich per SMS über den Anlandezeitpunkt der Schiffe informieren lassen. Infolgedessen sei das Durchschnittsalter der Kunden merklich gesunken. Ein Blick auf die Dänemark-Karte der Internetseite www.havfriskfisk.dk weist sechs Häfen an der jütländischen Nordseeküste, elf auf Seeland, sechs auf Bornholm und einige weitere um Fünen als Teilnehmer aus. Co-Organisator und Fischer Ebbe Hansen verweist auf die ökonomischen Vorteile dieses Konzepts, das den Zwischenhandel ausschaltet. Er fische seit 20 Jahren und habe in der Regel um die 10,- DKK (1,34 Euro) für das Kilo Scholle bekommen, inzwischen erhalte er auf den Auktionen pro Kilo manchmal nur noch 6,- bis 8,- DKK (0,80 bis 1,07 Euro). Jetzt verkaufen die Fischer die Scholle an der Kaje für 50,- DKK (6,71 Euro)/Kilo - ein Schnäppchen für den Endverbraucher, der an der dänischen Frischfischtheke 140,- bis 150,- DKK (18,78 bis 20,12 Euro) zahle.
18.09.2012

Vietnam: Pangasius-Exporteur fordert Produktionsbeschränkung

Die Krise der vietnamesischen Pangasius-Industrie ist auch der gegenwärtigen Überproduktion geschuldet. Diese Ansicht vertritt Nguyen Van Kich, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor des Exporteurs Cafatex und ehemals Präsident der Industrievereinigung VASEP (Vietnam Association of Seafood Exporters and Processors), schreibt IntraFish. In einem ersten Schritt sollte die Pangasius-Produktion von momentan 1,6 Mio. Tonnen auf 1,2 Mio. Tonnen im Jahr gesenkt werden, meint Van Kich. Unregulierte Überproduktion sei in einigen Fällen für den Preisrückgang verantwortlich und lasse 2012 zu einem schwierigen Jahr für vietnamesische Produzenten werden. Auch sein Unternehmen Cafatex gehöre zu jenen, bei denen die Ausfuhrerlöse zur Zeit die Kosten für Produktion und Verarbeitung nicht decken. Van Kich bemängelte in diesem Zusammenhang den Umgang mit unabhängigen Farmen: "Einige Exporteure, die von einzelnen Züchtern kaufen, haben die Kreditlinien für ihre Kunden auf sechs bis zwölf Monate ausgedehnt, weil sie befürchten, andernfalls Marktanteile zu verlieren." Derartige Aktionen führten aber auch dazu, dass die liefernden Farmer ebenfalls auf ihr Geld warten müssen. Das Resultat: viele kleine Züchter kämpfen ums Überleben, viele haben ihren Betrieb schon aufgegeben.
18.09.2012

Österreich: Steiermark will Fischzucht forcieren

Die Fischzucht in der österreichischen Steiermark soll gefördert werden, meldet der Österreichische Rundfunk (ORF). Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) sei zu dem Schluss gekommen, dass die Versorgung des Bundeslandes mit Lebensmitteln im Krisenfall grundsätzlich gesichert sei. Zu Engpässen könne es jedoch bei Fisch kommen. Hier produziert die Steiermark nur fünf Prozent der verzehrten Menge. Daher will der Politiker, Mitglied der steirischen Landesregierung, die Fischzucht mit speziellen Förderprogrammen forcieren. Es werde "massive Forschungsdienstleistungen und massive Investitionsförderungen" geben.
17.09.2012

Schweiz: Fischzüchter Hans Raab ist tot

Der deutsche Putzmittelhersteller und Melander-Fischzüchter Hans Raab ist in der vergangenen Woche in der Nacht auf Donnerstag im Alter von 72 Jahren in einer Klinik in Zürich gestorben, meldet das St. Galler Tagblatt. In der Fischbranche wurde Hans Raab als Inhaber der Melander-Fischfarm in Oberriet bekannt, wo er Afrikanische Welse züchtete. Sein Vermögen hatte Raab zunächst mit dem Putzmittelunternehmen HaRa erworben. Als das saarländische Finanzamt 2003 nach einer Steuerprüfung 20 Mio. Euro von ihm forderte, zog der Tüftler und Erfinder - weltweit lauten 220 Patente auf seinen Namen - nach Liechtenstein. Von hier aus wollte er seit 2007 die größte Melander-Indoor-Fischfarm der Welt errichten: im Vollbetrieb sollten täglich fünf Tonnen des Welshybriden die Fabrik verlassen. Doch Schweizer Veterinäre untersagten die von ihm gewählte Fisch-Tötungsmethode mittels einer Scherbeneis-Trommel. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit den Behörden schloss der gesundheitlich bereits schwer angeschlagene Raab im März 2011 die Fischzucht. Im Januar 2012 bestätigte das Schweizer Bundesgericht, dass Raab keine Fische mehr halten darf.
17.09.2012

Handewitt: Vega Salmon-Räucherei soll in vier Wochen regulär laufen

Im schleswig'schen Handewitt läuft die Produktion in der neuen Räucherei von Vega Salmon langsam an. "Seit vergangenem Mittwoch sind wir eine Fischfabrik, denn da wurde zum ersten Mal Fisch angeliefert", teilt aktuell Michaela Zültzke mit, Assistentin von Geschäftsführer Roald Boysen Vedelgart. Momentan werde die Produktion aufgebaut: Filetierung, Räucherung und Verpackung insbesondere von Lachs, Forelle und Heilbutt. Es gelte, erste technische Schwierigkeiten zu überwinden, aber Michaela Zültzke geht davon aus, dass die Produktion in etwa vier Wochen, also Mitte Oktober regulär laufe. Die ersten 25 Mitarbeiter werden zur Zeit in vierwöchigen Trainingsmaßnahmen als Produktionshelfer/innen geschult. Acht von ihnen haben ihre Arbeit in der Produktion bereits aufgenommen. Weitere Trainingsmaßnahmen sind geplant, um vorrangig Arbeitslosen ohne Erfahrungen im Bereich der Lebensmittelverarbeitung die Chance für einen Neustart zu geben. Insgesamt sollen 150, saisonal bis zu 200 neue Dauerarbeitsplätze geschaffen werden. Die Vega Salmon GmbH ist eine deutsche Tochtergesellschaft der dänischen Vega Salmon-Gruppe mit einem Jahresumsatz von rund 80 Mio. Euro. Vega produziert außer in Handewitt auch an den dänischen Standorten Hadersleben und Esbjerg sowie im schwedischen Sölvesborg.
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