Die griechische Nireus-Gruppe, größter Produzent von Dorade und Wolfsbarsch, notiert für die ersten neun Monate 2012 ein negatives Nettoergebnis: Gewinnen in Höhe von 6,4 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2011 stehen in den ersten drei Quartalen 2012 Verluste von 6,5 Mio. Euro gegenüber, schreibt IntraFish. Die Differenz werde auf eine unterschiedliche Bewertung der "biologischen Lagerbestände" zurückgeführt. Insgesamt stehe man jedoch gut da, deutet der Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer Aristides Belles an: "Unsere Aktivitäten für mehr Umsatz und Exportwachstum, um unseren Cash Flow zu verbessern und unsere Schulden zu verringern, haben das Betriebsergebnis verbessert - und das in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld." Die Auslandsumsätze steigen um 6,8 Prozent auf 121,9 Mio. Euro, der Gruppenumsatz lag mit 155,8 Mio. Euro drei Prozent höher als im Vergleichszeitraum. Neue Märkte - Länder außerhalb der EU - wurden wichtiger: dort stieg der Umsatz um 21 Prozent auf 25,6 Mio. Euro, so dass ihr Anteil am Gesamtumsatz von 14 auf 16,4 Prozent zulegte. Da Nireus 90 Prozent seines Fischs exportiert, werde sich die Krise in Griechenland nicht auf den Fischverkauf auswirken.
Die Supermärkte sowie Fischfachhändler auf den Märkten in Österreichs Hauptstadt Wien kennzeichnen die gehandelten Fische vergleichsweise korrekt. Das ist das Fazit einer Erhebung, die die Wiener Arbeiterkammer (AK), die gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer in Österreich, zwischen dem 21. August und 5. September 2012 in fünf Wiener Supermärkten und acht Fisch-Fachgeschäften auf Wiener Märkten durchführte. Die Fischart (Handelsbezeichnung) war bei 511 von 519 Stichproben (98 Prozent) korrekt gekennzeichnet. Nur in der "Fischoase" auf dem Viktor-Adler-Markt fehlte bei 8 von 13 Stichproben die Handelsbezeichnung. Etwas schlechter sah es bei der Angabe der Produktionsmethode aus. Bei 101 (19 Prozent) von 519 Stichproben war nicht vermerkt, ob der Fisch aus Meeresfischerei, Binnenfischerei oder Aquakultur stammte. Die Angabe des Fanggebietes fehlte in 29 Fällen (6 Prozent). "Sowohl beim 'Schwarzen Meer' am Brunnenmarkt als auch in der 'Fischoase' am Viktor-Adler-Markt war ausschließlich die Fischart gekennzeichnet. Sämtliche weitere Angaben muss man bei Interesse erfragen", notierte Manuela Delapina, Konsumentenschützerin bei der Arbeiterkammer, und ergänzt: "Positiv anzumerken ist, dass die Kennzeichnungen in jedem Fall gut leserlich und übersichtlich angebracht waren."
"Eine kulinarische Revolution ... auf Rädern" beobachtet die Badische Zeitung auf amerikanischen Straßen: Gourmet-Imbisswagen mit internationalen Delikatessen, so genannte 'Food Trucks', machen Hot Dog-Ständen und der klassischen Systemgastronomie Konkurrenz. Ob Falafel, Sandwiches, Hummerhäppchen oder Cup Cakes, ob koreanische, indische, italienische, japanische oder vietnamesische Spezialitäten - hungrige Angestellte schätzen die mobilen Imbisse in der Mittagspause als Alternative. Alleine für Washingto D.C. listet die Internetseite des Food Truck-Experten Kyle Johnson mehr als 150 Wagen, ein weiteres Dutzend ist angekündigt. Seit dieser Trend Ende 2008 in Los Angeles begann, hat er sich über die USA ausgebreitet. Denn eine "fahrende Küche" ist schon für rund 50.000 Euro zu haben, während ein Restaurant erheblich mehr Startkapital benötigt. Neben kulinarischen Fähigkeiten und einer Lizenz braucht der Betreiber ein Twitter- und ein Facebook-Konto: hierüber teilen die Trucks mittags ihren Kunden mit, wo sie zu finden sind. Kunden schätzen nicht nur die Qualität der Speisen, sondern auch die vergleichsweise niedrigen Preise. Restaurants und Schnellimbisse schimpfen hingegen über den ihrer Ansicht nach unfairen Wettbewerb. Statt hoher Innenstadt-Mieten zahlen die Food Trucks nur Parkgebühren.
Ein Fischhändler eines Londoner Marktes ist innerhalb kürzester Zeit zum YouTube-Star aufgestiegen, weil er seine Ware nicht schreiend anpreist, sondern mit einem selbst gedichteten Verkaufslied. "Come on ladies, come on ladies, one pound fish ... Have a have a look, one pound fish!" singt der gebürtige Pakistani Muhammad Shahid-Nazir. Bis Mai hatten den auf YouTube eingestellten Song "One Pound Fish" - "Fisch für ein Pfund" - eine Millionen Menschen angesehen, jetzt im November waren es schon mehr als viereinhalb Millionen. Der Dreißigjährige war vor eineinhalb Jahren aus dem nordost-pakistanischen Pattoki nach England gekommen. Seit Anfang des Jahres verkauft er Tiefkühlfisch auf dem Queen's Market im Osten Londons. Da er nicht gerne schreie, begann er, den Fisch singend anzupreisen, heißt es in einem Bericht der BBC: "Als ich jünger war, habe ich in der Schule religiöse Lieder gesungen. Später mochte ich Bollywood-Songs und Musik aus dem Punjab." Jetzt möchte er auch beruflich Sänger werden. Die Chancen stehen nicht schlecht: die Plattenfirma Warner Music bestätigte, dass sie den Fischhändler unter Vertrag genommen habe, schreibt die Münchener Abendzeitung.
Die britische Fischerei auf Jakobsmuscheln im Ärmelkanal hat eine Vorbewertung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) abgeschlossen. Für eine erfolgreiche Zertifizierung sprechen große Bestände, geringe Discards, eine gute CO2-Bilanz und nahezu kein bei der Produktion anfallender Abfall. Doch da zu der Jakobsmuschelfischerei bislang nahezu keinerlei wissenschaftliche Daten vorliegen, rechnet der Vorsitzende der 'Scallop Association' und Geschäftsführer des Verarbeiters Falfish, Mark Greet, mit einer Verfahrensdauer von etwa drei Jahren: "Die Bewertung des Bestandes und der Umweltauswirkungen könnten eine Herausforderung darstellen."
Sodexo hat als erster Foodservice-Lieferant in Belgien die Produktketten-Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Zunächst wird der weltweit führende GV-Dienstleister den Kantinengästen im Europäischen Parlament in Brüssel, Patienten des Universitäts-Krankenhauses in Ghent, 200 Schulen, die über die Zentralküche der Gemeinde Anderlecht versorgt werden, sowie den Bewohnern des Alten- und Pflegeheims 'Home Les Tilleuls' (CPAS St-Gilles) MSC-zertifizierten Fisch servieren. Im vergangenen Jahr hatte Sodexo eine weltweit geltende Vereinbarung mit dem MSC unterschrieben, wonach das Foodservice-Unternehmen Fisch mit MSC-Label bewerben wolle. Nach Beratung durch die Umweltorganisation WWF startete die nachhaltige Fisch-Einkaufspolitik mit dem Streichen von 15 bedrohten Fischarten von den Speisekarten. Diese Auslistung setzte Sodexo bis August 2012 in allen 80 Ländern um, in denen der Dienstleister aktiv ist. Für rund 2.000 Standorte in Großbritannien und den Niederlanden besitzt Sodexo eine CoC-Zertifizierung, so dass beispielsweise MSC-zertifizierter Kabeljau, Scholle, Hoki und Alaska-Seelachs serviert werden. Sodexo liegt mit global 420.000 Beschäftigten (Jahresumsatz: 18,2 Mrd. Euro) unter den weltweit größten Arbeitgebern auf Rang 20. Täglich werden 75 Millionen Kunden bedient.
Der Nachhaltigkeitsstandard des Marine Stewardship Councils (MSC) droht im Falle einiger Fischereien auf Thun zu verwässern, um diese lukrativen Fischereien ins MSC-Programm zu bekommen und entsprechende Lizenz- und Logo-Nutzungsgebühren zu kassieren. Diese Befürchtung sollen hinter vorgehaltener Hand und anonym mehrere Experten geäußert haben, die im Auftrag der akkreditierten unabhängigen Zertifizierer in den Prüfungsteams mitarbeiten, schreibt das Portal Seafood Source. Die Bedenken betreffen insbesondere die Kontrollen von Anlandemengen in Relation zur Bestandssituation, das sogenannte System der 'harvest control rules'.
Der Osten Schleswig-Holsteins besitzt seit Neuestem ein Internetportal zur Fischerei. Am Donnerstag, den 22. November, gaben Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Robert Habeck (Grüne) und Fehmarns Bürgermeister Otto-Uwe Schmiedt im Hafen Burgstaaken mit einem dreifachen Glockengeläut die Homepage www.fischerleben-sh.de frei, meldet 'Fehmarn 24'. Sie soll das Image der Fischerei stärken und sie ins Bewusstsein der Menschen rücken, erklärte der Minister. Das Portal präsentiere "die ganze Weite des Fisches und der Fischerei". Einzelne Rubriken informieren über Fischereihäfen, die Hochsee- und die Angelfischerei, über Fischarten und Fangtechniken oder den Beruf des Fischers. In der Rubrik "Fisch kaufen" werden Direktvermarkter, Fischgeschäfte und Märkte aufgeführt, bislang allerdings ganz überwiegend in der östlichen Hälfte des Bundeslandes. Jeder könne an der Seite mitwirken, sagt Beate Burow, die sich um die Einwerbung der Gelder für das Projekt kümmere. Finanziert wird das Portal im ersten Jahr mit knapp 17.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) und mit 33.000 Euro vom Land Schleswig-Holstein.
Florian Hartung (* 1981) scheidet zum Jahresende aus der Geschäftsführung des Aquakultur-Unternehmens United Food Technologies AG (UFT AG) in Weinheim aus. Nach mehreren Jahren in der UFT wolle er jetzt "neue Herausforderungen" annehmen, teilte Hartung heute in einem Schreiben mit. Die Geschäftsführung des Herstellers von Aquakulturanlagen habe der AG-Vorstand seinem Vater Christoph Hartung (* 1942) übergeben. Die UFT AG ist Muttergesellschaft des Störzüchters und Kaviarproduzenten Aquaorbis (Jessen/Sachsen-Anhalt), der sich im Insolvenzverfahren befindet. Florian Hartung ist weiterhin Geschäftsführer der ebenfalls in Weinheim ansässigen Windfall Invest GmbH. Dabei handelt es sich um die im Sommer 2007 gegründete Vermögensverwaltungsgesellschaft insbesondere für die UFT. Der Begriff 'windfall profit' bezeichnet in den Wirtschaftswissenschaften Vermögenszuwächse, die nicht auf entsprechenden Leistungen der Gewinnbezieher beruhen, sondern durch plötzliche, außergewöhnliche Veränderungen der Marktsituation entstehen.
Russland hat seit Jahresbeginn insgesamt 3,6 Mio. t Fisch angelandet, meldet das Portal IntraFish. Wichtigster Fisch ist Alaska-Pollack mit 1,46 Mio. t (+48.000 t). Ein Plus gegenüber den Fangmengen im Jahre 2011 bedeuten auch die 441.000 t Lachs (+117.000 t), 361.300 t Kabeljau (+16.600 t), 73.700 t Flunder (+2.500 t), 38.600 t Krabben (+2.600 t), 26.600 t Grenadier (+6.900 t) und 55.300 t Grünling (+3.600 t). Eine Enttäuschung war allerdings die Fischerei auf den Pazifischen Hering, die nahezu ausfiel: 3.400 t waren dramatische 300.000 t weniger als im Jahre 2011.