07.02.2013

Island: Erneut mehr als 25.000 Tonnen Heringe verendet

Im Westen Islands sind zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten Zehntausende Tonnen Hering in einem Fjord verendet, meldet die Icelandic Review. Schon im Dezember letzten Jahres waren im Kolgrafafjör∂ur, einem kleinen Fjord im Nordwesten der Halbinsel Snæfellsnes, geschätzte 25.000 bis 30.000 Hering offenbar aufgrund von Sauerstoffmangel gestorben. Als Ursache werden eine Auffüllung und der Bau einer Brücke durch den Fjord vor acht Jahren vermutet. Bei dem neuerlichen Vorkommnis sollen etwa ebensoviele Heringe verendet sein.

Angesichts eines derzeitigen Exportwertes des Fischs von 720 Euro/Tonne errechnete das 'Morgunbla∂i∂' einen Verlust von 18 bis 21,6 Mio. Euro. Etwa 7.000 t Hering liegen am Strand, erheblich mehr auf dem Grund des Fjords, schätzt der Biologe Róbert Arnar Stefánsson. Schulkinder aus dem nahen Dorf Grundarfjör∂ur haben 25 bis 30 t Hering als Tierfutter gesammelt und sich auf diese Weise rund 1.300 Euro für ihre Vereinsaktivitäten verdient. Denn Landwirte mischen den Fisch unter das Futter für Schafe, Nerze und Füchse. Offenbar verrottet der im Dezember umgekommene Hering schneller als erwartet, dient außerdem Scharen von Vögeln als Nahrung und stellt inzwischen auch keine Geruchsbelästigung mehr dar. Allerdings streiten Behörden und Anwohner weiterhin darum, wer die Reste beseitigen muss.
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