Der Bremer Peter Koch-Bodes, Vorsitzender des Fachverbands „Der Fischfachhandel“ im Bundesverband des Lebensmitteleinzelhandels (BVL), erhielt für seinen langjährigen Einsatz für den holländischen Matjes und die jährlichen Festlichkeiten zur Saison-Eröffnung den holländischen Königsorden „Ritter im Orden von Oranien-Nassau”. Diese Auszeichnung ist eine der ersten, die der neue König Willem-Alexander bisher verlieh, und eine der wenigen, die überhaupt an Deutsche vergeben wurden. Der Orden von Oranien-Nassau ist ein niederländischer Verdienstorden, der vom amtierenden Monarchen an Menschen mit besonderen Verdiensten um Gesellschaft und Gemeinwesen verliehen wird. Auch Ausländer können mit dem Orden ausgezeichnet werden, sofern ihre Verdienste unmittelbar mit den Niederlanden zu tun haben. Peter Koch-Bodes ist einer der wenigen Deutschen, dem diese Ehrung zuteil wurde.
Jette Joop, Kinderbotschafterin vom Deutschen Roten Kreuz, und der Hamburger Fischgroßhändler Jens Lauenroth eröffneten gestern in Bremen offiziell die Matjes-Saison 2013. Highlight der Eröffnungsfeierlichkeiten war die Versteigerung des ersten Matjes-Fässchens, für das schließlich die Redordsumme von 20.000 Euro gespendet wurden. Der Erlös kommt dem Bremer Roten Kreuz zugute, das mit dem Geld Kinderprojekte fördert. In einem spannenden Bieter-Wettkampf mussten sich die FrischeParadies KG auf Platz zwei sowie das belgische Unternehmen Parlevliet NV und das niederländische Unternehmen Parlevliet & van der Plas B.V. auf Platz drei knapp geschlagen geben. Jette Joop freute sich über die hohe Spende: „Ich möchte allen Unternehmen für ihre Teilnahme danken. Das Geld geht an Jugendfreizeitheime und Kindertagesstätten in Bremen. Dort lernen Kinder und Jugendliche unter anderem, wie sie sich gesund ernähren können. Ein Matjes passt da natürlich super in den Speiseplan.“ Die von Dr. Matthias Keller, Geschäftsführer des Fisch-Informationszentrums e.V. (FIZ), geleitete Auktion folgte dem Prinzip einer amerikanischen Versteigerung, bei der jedes Gebot einer realen Geldspende entspricht. Insgesamt spendete das Siegerunternehmen Lauenroth 3.300 Euro, um das Fässchen nach Hamburg mitnehmen zu können.
Die Mehrarten-Fischerei im Lake Erie bzw. Eriesee, dem viertgrößten der fünf großen Seen Nordamerikas, lässt sich nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten, teilt der MSC mit. Der vom Auftraggeber, der Ontario Commercial Fisheries Association (OCFA), bestellte Zertifizierer Intertek Moody Marine (IMM) will die Prüfung bis Sommer 2014 abschließen. Berücksichtigt werde die Fischerei auf sechs von mehr als 40 im See lebenden Fischarten. Für die vier kommerziell wichtigsten sind für 2013 Fangquoten von insgesamt rund 12.250 Tonnen festgelegt: Stint (rainbow smelt: 7.000 t), Amerikanischer Flussbarsch (yellow perch: 2.700 t), Amerikanischer Zander (walleye: 2.200 t) und Süßwasser-Weißfisch (lake white fish: 350 t), außerdem Seebarsch (white bass u. white perch). Die sechs Arten werden von 23 "Einheiten" befischt, die in Ontario (Kanada) und im US-Teil des Lake Erie beheimatet sind. Sie fischen mit Schlepp-, und Kiemennetzen sowie Reusen. Verwaltet wird die Fischerei von der bilateralen US-amerikanisch-kanadischen Great Lakes Fishery Commission (GLFC). 2011 landeten alleine die über 500 Inhaber kommerzieller Fanglizenzen in Ontario Fisch im Wert von mehr als 24 Mio. Euro (ab Boot) an, der auch international verkauft wurde. Insgesamt steuerte die Industrie 172 Mio. Euro (2011) zur heimischen Wirtschaft bei.
Die Zertifizierung der russischen Fischereien auf Alaska-Seelachs in der westlichen Beringssee und im Navarinsky-Becken wird sich erneut um mehrere Monate verzögern, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf den Zertifizierer Intertek Moody International. Der Bericht zu den beiden pelagischen Schleppnetzfischereien, der die öffentlichen Kommentare mit einbezieht, solle im September 2013 veröffentlicht werden und die Zertifizierung sei für Januar 2014 geplant. Sollte die AP-Fischerei im Ochotskischen Meer ihre Zertifizierung erhalten - was jeden Tag geschehen könne -, könnten 60 Prozent des in russischen Gewässern gefangenen Alaska-Pollacks das MSC-Label tragen. Ursprünglich war die Zertifizierung für die Navarinsky-Fischerei für September 2012 erwartet worden, dann für das erste Quartal 2013. Insofern sind viele Einkäufer weiterhin skeptisch. Guido Worch, Qualitätsmanager beim Tiefkühl-Lieferdienst Bofrost, rechnet mit einer erneuten Verschiebung. Derzeit kosten Seelachsfilets aus russischer Fischerei rund 112,5 bis 150,- Euro/t (150,- bis 200,- USD/t) weniger als zertifizierter AP. Worch könne sich allerdings nicht vorstellen, dass der Fisch noch erheblich preiswerter bzw. dass russischer Pollack nach Zertifizierung teurer werde.
Die Ausfuhr von norwegischem Frischlachs nach Polen ist in den vergangenen Wochen derart gestiegen, dass das Land im Exportranking jetzt vor Frankreich und Russland rangiert. Das meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Norwegian Seafood Councils (NSC). So importierte Polen in den ersten 23 Wochen diesen Jahres 44.711 t und damit 14,6 % mehr als die 39.014 t im Vergleichszeitraum 2012. Die Ausfuhrmenge nach Frankreich hingegen sank von 46.590 t (2012) um 7,5 % auf 41.437 t. Russland, das im selben Zeitraum 2012 noch die Einfuhrstatistik führte, kaufte 21,2 % weniger Frischlachs, und zwar nur noch 41.437 t statt zuvor 52.592 t. Als Gründe für den Wandel nannte Johan Kvalheim, scheidender NSC-Vertreter in Großbritannien und Frankreich, die gewachsene Produktionskapazität in Polen, aber auch den steigenden Binnenverzehr in dem sich schnell entwickelnden Land. Bei frischen Lachsfilets hingegen führt weiterhin Frankreich trotz eines Rückgangs um 7 % mit Importen von 7.726 t (2012: 8.307 t). Ursache für das rückläufige Frankreichgeschäft ist der Lachspreis, der in der 23. KW mit 5,10 Euro/kg gut 50 % höher lag als in der Vergleichswoche 2012 mit 3,40 Euro/kg.
Die Steinbutt-Zucht des Aquakultur-Konzerns Stolt Sea Farm hat im vergangenen Jahr trotz gestiegenen Umsatzes - von 2,4 Mio. Euro auf 2,5 Mio. Euro - rote Zahlen geschrieben, meldet das Portal IntraFish. Das EBIT lag bei Verlusten von 52.039 Euro, während es 2011 noch mit 104.077 Euro im Plus war. Stolt Sea Farm Turbot Norway züchtet in der Gemeinde Kvinesdal in Vest-Agder, Norwegens südlichster Provinz, mit 14 Beschäftigten (10 VZK) Steinbutt und besitzt außerdem eine Lizenz für die landgestützte Produktion von weiteren 500 Tonnen. Als Jahresproduktionsmenge gibt Stolt 4.000 Tonnen an.
Die Migros Basel zieht sich aus Deutschland zurück: Die vier Filialen in Lörrach, Freiburg, Ludwigsburg und Ludwigshafen werden, vorbehaltlich der Zustimmung des Kartellamtes, am 1. Oktober von der Kölner Rewe-Gruppe übernommen. Die Migros Basel ist nicht zu verwechseln mit der Migros Zürich, die zum Jahresbeginn die deutsche Handelskette Tegut übernommen hat. Über den Kaufpreis der vier Häuser sei Stillschweigen vereinbart worden, heisst es in einer Mitteilung. Der Entscheidung seien „intensive strategische Überlegungen vorausgegangen“, teilte die Migros Basel am heutigen Dienstag mit. Das Deutschland-Geschäft war bei der Basler Genossenschaft seit längerem auf dem Prüfstand. Die Ergebnisverbesserungen der Migros Deutschland von über 40% in 2012 und 30 % in 2013, haben den Entscheidern nicht gereicht, einer Weiterführung zuzustimmen. In den Filialen Lörrach und auch in Freiburg stehen zudem Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe an. Nach Angaben der Migros Basel wurde mit dem Verkauf an Rewe für die Mitarbeiter die „bestmögliche Lösung gefunden“. Rewe übernimmt 220 von 295 Angestellten der Migros Deutschland. Für die übrigen werde nach einer sozialverträglichen Lösung gesucht. In allen vier Häusern werden Frischfischtheken betrieben. Die Fischabteilung in Freiburg wurde 2010 mit dem Seafood Star für die beste Fischtheke im Lebensmittelhandel ausgezeichnet.
Die großen Mengen Kabeljau am Markt und damit einhergehender Preisdruck wirken sich erheblich auf die Pangasius-Preise aus. Mit Kilopreisen zwischen 1,80 Euro und 2,00 Euro koste Pangasius derzeit 10 bis 20 Prozent weniger als in den vergangenen Jahren, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf zwei EU-Händler. Neben preiswertem Kabeljau könnten die Käufer auch auf mehrere Weißfisch- und Plattfischarten - etwa Rotbarsch, Alaska-Seelachs, Scholle oder Pazifische Scholle - ausweichen, deren Preise gefallen oder unter Druck seien, meint Frans Zeeman, Einkaufsleiter bei der Seafood Connection. Herman Kroes, Geschäftsführer bei All-Fish, macht auch den schrumpfenden Markt für Pangasius für den Preisverfall verantwortlich. Allerdings gilt die rückläufige Nachfrage nicht für alle Märkte. Für Portugal, Großbritannien, Osteuropa und Brasilien registriert Frans Zeemann steigende Nachfrage und selbst die Niederlande bleiben - zumindest im LEH - ein starker Markt für den Wels aus Vietnam. "Pangasius wird in den Supermärkten zehnmal soviel verkauft wie Kabeljau", bestätigt Harry Hoogendoorn, Geschäftsführer des TK-Seafoodlieferanten Queens. Kroes ist außerdem optimistisch, dass Pangasius höherer Qualität auch bessere Preise erzielen könne. Schließlich habe der Verbraucher, als All-Fish vor 13 Jahren in den Pangasius-Handel einstieg, auch noch Preise von über 5,- Euro/kg gezahlt.
Das Bremerhavener Fischgeschäft Stockfisch hat zum 31. Mai aufgegeben, meldet die Nordsee-Zeitung (NZ). Als Johann Stockfisch das 1949 in Geestemünde gegründete Geschäft Ende der 50er Jahre in die Bürgermeister-Smidt-Straße 111 verlegte, war die "Bürger" eine gute Lage, berichtet Enkel Frank Stockfisch, der das Geschäft vor 13 Jahren übernommen hatte. Noch in den 70er Jahren standen bei seinem Vater Uwe fünf Verkäufer hinter den Tresen. Die in der Auktion ersteigerte Ware wurde nicht nur im Laden verkauft, sondern auch in der Region an Restaurants geliefert, ja selbst bundesweit verkauft. Mit der Umwandlung der Straße in eine Fußgängerzone wurde das Geschäft in der Nr. 111 vom Kundenstrom abgekoppelt - der autofreie Bereich endete ein paar hundert Meter weiter. Zuletzt "verirrte" sich kaum noch Laufkundschaft über die Fußgängerzone hinaus, nannte Tanja Stockfisch eine Ursache für den Niedergang des Geschäfts. Das "Wegsterben" der Stammkundschaft und das ausbleibende Nachrücken jüngerer Käufergruppen trug ebenfalls zum Aus bei. "Da hören wir lieber auf", sagt Frank Stockfisch - auch wenn dem 46-Jährigen die Entscheidung nicht leichtgefallen sei.
Untersuchungen in einer großen integrierten Garnelen-Farm in Malaysia konnten jetzt offenbar den Auslöser der Shrimp-Krankheit EMS feststellen, meldet das Portal IntraFish: ein Anstieg des pH-Wertes des Wassers auf 8,5 bis 8,8. Der Geschäftsführer der Farm Agrobest Sdn Bhd. in Pahang, Noriaki Akazawa, hatte in Kooperation mit der japanischen Kinki-Universität und dem dortigen nationalen Forschungsinstitut für Aquakultur die Wasserqualitätsdaten von etwa 80 betroffenen Becken seiner Farm analysiert. Agrobest züchtet in 461 mit Kunststoff ausgekleideten Teichen pazifische White Shrimps und Black Tiger-Shrimps. Anfang Januar 2011 war EMS, technisch bezeichnet als Akutes Hepatopankreatisches Nekrose-Syndrom (AHPNS), erstmals in fünf mit Postlarven besetzen Becken aufgetreten.