Eine erhebliche Steigerung der Schlachtmengen beim Norwegerlachs führen zu einem allmählich Sinken der Rekordpreise, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf Brancheninsider. Wenngleich die Preise naturgemäß größenabhängig sind, belaufe sich der Preisrückgang der vergangenen Woche auf durchschnittlich 0,63 Euro/kg (5,- NOK/kg). Ein Teil der Ware in Oslo sei in der 34. KW nicht verkauft worden, teilte ein Exporteur mit. Die große Sortierung von Fischen mit 6+ kg sei aufgrund geringer Mengen am Markt mit 5,60 bis 5,80 Euro/kg (44,- bis 46,- NOK/kg) weiterhin vergleichsweise teuer. Für diesen Herbst erwartet Kolbjorn Giskeodegard, Analyst bei der Finanzgruppe Nordea, Preise, die 1,30 bis 1,60 Euro/kg (10,- bis 12,- NOK/kg) über denen des Herbstes 2013 liegen werden: "Daher ist es unwahrscheinlich, dass wir Preise unter 4,10 bis 4,20 Euro/kg (32,- bis 33,- NOK/kg) sehen werden - selbst in den härtesten Herbstwochen nicht." Viele Züchter hätten ihre Zielmengen um drei bis fünf Prozent gesenkt - ein Zeichen dafür, dass "der Zwang zum Abfischen nicht so heftig ist wie normalerweise, ein Hinweis auf höhere Preise als sonst".
Der Marine Stewardship Council (MSC) will in Kooperation mit der unabhängigen schwedischen Stiftung Baltic Sea 2020 sein Programm in Polen stärken. Gewisse Grundlagen seien schon geschaffen, schreibt der MSC: mehr als 50 polnische Produktions- und Handelsbetriebe besitzen schon eine Produktkettenzertifizierung des MSC, außerdem tragen mehr als 200 Fischprodukte in Polen bereits das blauweiße MSC-Label für fischereiliche Nachhaltigkeit. Innerhalb der kommenden drei Jahre sollen weitere 85 Unternehmen in der Lieferkette zertifiziert sowie die Zahl der MSC-Fischprodukte auf 600 erhöht werden. Mindestens zwei polnische Fischerei-Organisationen sollen als gut gemanaged und nachhaltig zertifiziert werden. Mit einer jährlichen Fangmenge von über 100.000 Tonnen ist Polen eine wichtige Fischereination an der Osteeküste. Viele Verarbeitungsbetriebe exportieren weltweit. "Mit Hilfe der großzügigen Unterstützung der 'Baltic Sea 2020 Foundation' können wir jetzt unser Engagement in diesem lebendigen Sektor in Polen intensivieren und mit Hilfe unserer Partner die kontinuierliche Transformation des europäischen Seafood-Marktes in Richtung Nachhaltigkeit propagieren", begrüßte Camiel Derichs, MSC-Direktor Europa, das Projekt.
Der Zustellgroßhandel GV-Partner heißt ab dem 1. September 2013 'Chefs Culinar'. Unter dem Namen GV-Partner agieren seit mehr als 25 Jahren die inhabergeführten Unternehmen Jomo und Citti gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften Jomo-Citti und Ringel. "Mit dem neuen Auftritt wird sich die Gruppe gegenüber ihren zunehmend national agierenden Kunden noch deutlicher als bisher deutschlandweit präsent und leistungsfähig darstellen", heißt es in einer Mitteilung von Geschäftsführer Dirk Lütje (Citti). Dabei werden jedoch die regionalen Anforderungen weiterhin ihren hohen Stellenwert behalten. Chefs Culinar liefert mit rund 650 Zustellfahrzeugen bundesweit aus acht Lägern und 20 Stützpunktlägern ein Sortiment von 23.500 bis 26.000 Artikeln. Insgesamt beschäftigt die Gruppe über 3.500 Mitarbeiter, davon mehr als 320 Außendienstmitarbeiter und spezialisierte Fachberater.
In der Wüste Gobi soll Ende diesen Jahres eine Indoor-Kreislauflage für Lachs den Betrieb aufnehmen, meldet Fish Information & Service (FIS). Der technische Partner des chinesischen Investors ist die dänische Billund Aquakulturservice, ein High Tec-Spezialist mit mehr als 100 Referenzanlagen in 25 Ländern weltweit - von der russischen Störzucht bis zum dänischen Aal-Zentrum. Das aktuelle Projekt im Norden Chinas ist jedoch spektakulär, denn in der zentralasiatischen Wüste Gobi liegen die jährlichen Niederschlagsmengen zwischen nur 50 bis 100 mm. Doch Bjarne Hald Olsen, Geschäftsführer von Billund Aquakultur, meint: "Sofern Sie Zugang zu Wasser und Elektrizität haben, können Sie Lachs überall auf der Welt produzieren." Fünf Kilo-Lachse wurden bislang nur in Kreislaufanlagen im Rahmen von Piloprojekten gezüchtet. Die Gobi-Farm soll im Oktober/November betriebsbereit sein, um mit norwegischen Smolts besetzt zu werden. Jährlich sollen dort zunächst 1.000 t Atlantische Lachse produziert werden, in fünf Jahren bis zu 10.000 t. Für die Wasserversorgung bohrt der Kunde der Dänen, ein staatliches chinesisches Wasserversorgungsunternehmen, einen fast 100 Meter tiefen Brunnen. Das mit Futterresten und Lachsausscheidungen belastete Wasser wird genutzt, um den sandigen Wüstenboden zu düngen. Noch bevor die Wüstenfarm in Betrieb geht, sollen aus der ersten kommerziellen Lachs-Kreislauffarm im dänischen Hvide Sande - Langsand Laks - die ersten marktreifen Fische geerntet werden.
In der chilenischen Region X, dem größten Lachszucht-Gebiet des Landes, laufen seit vergangenem Jahr Versuche zur Kabeljau-Zucht, schreibt IntraFish. Im ersten Halbjahr 2012 waren befruchtete Kabeljaueier importiert worden. Inzwischen habe man die Meeresphase des Fisches erreicht, heiße es in einem Dokument des chilenischen Fischereiministeriums (Subpesca). Dabei untersuchten insbesondere die Umweltbehörden die Auswirkungen der Zucht auf die Ökologie. In Chile arbeiten derzeit mehrere Universitäten und Forschungseinrichtungen an weiteren Zuchtprojekten für Seehecht, Corvina, Königsmakrele, Aal und Bernsteinfisch. Im Süßwasserbereich experimentieren die Chilenen unter anderem mit Offiziersbarsch (Cobia) und Stör.
Der Foodservice-Lieferant Sodexo USA weigert sich, Alaska-Wildlachs zu handeln, weil dieser nicht mehr MSC-zertifiziert ist, schreibt Fish Information & Services (FIS). Sodexo wolle nur noch MSC-zertifizierten Fisch kaufen. Da unter den bislang belieferten Sodexo-Kunden auch das US-Verteidigungsministerium sei, befürchten einige Lachsverarbeiter aus Alaska, dass die US-Soldaten zukünftig Wildlachs russischer Provenienz essen müssen. Der demokratische US-Senator Mark Begich aus Anchorage/Alaska forderte Sodexo in einem offenen Brief auf, die Entscheidung noch einmal zu überdenken: "Es ist lächerlich und beleidigend, dass der Fisch, der unseren Truppen serviert wird, eventuell aus Russland kommt. Alaska hat das Buch zur nachhaltigen Fischerei geschrieben und wir brauchen niemanden von außerhalb, der uns erklärt, wie wir unsere Bestände verwalten sollen." Auch der Direktor des Alaska Seafood Marketing Institutes (ASMI), Michael Cerne, betont, dass niemand gegen das Fischerei-Management argumentiere. Sodexo folgt mit seiner Entscheidung dem Beispiel der US-Supermarktkette Walmart, die aus ähnlichen Gründen sämtliche Fischprodukte ablehne, die kein MSC-Label tragen - darunter auch Alaska-Wildlachs.
Fremdwasser und nicht zugelassene Zusatzstoffe in Fisch aus der Frischetheke wurden bei Laboruntersuchungen im Auftrag der ARD entdeckt. "Fast jedes vierte Produkt hatte einen deutlich erhöhten Wassergehalt", schreibt der Fernsehsender zu der Dokumentation, die am vergangenen Mittwoch, den 21. August, im Wirtschaftsmagazin Plusminus gesendet wurde. Das Team um Autorin Verena von Ondarza hatte Fisch und Garnelen in vier Märkten gekauft. "Unauffällig waren nur die Proben von Edeka und Real. Besonders auffällig dagegen die Produkte von Famila", schreibt Ondarza. Dort wurde bei einem "Garnelenspieß" und bei "Easy-Peel Garnelen" ein Fremdwasseranteil von bis zu 33 Prozent gemessen. Für die Wasserbindung wurde offenbar Natriumcarbonat verwendet, ein für die Behandlung von rohem Fisch und Garnelen nicht zugelassener Zusatzstoff, der in die Eiweißstrukturen eindringt. Famila erklärte hierzu: "Den Natriumgehalt in den 'Easy-Peel Garnelen' können wir uns nicht erklären. […] Bei den Garnelenspießen liegt ein Kennzeichnungsfehler unsererseits vor. Diese sind mit dem Stabilisator Phosphat behandelt worden."
Horst-Otto Gerberding hat mit sofortiger Wirkung die Geschäftsführung von Gottfried Friedrichs übernommen, teilt das Unternehmen mit. Der ehemalige Geschäftsführer des Duft- und Aromenherstellers Dragoco ist bereits seit 2005 Gesellschafter der Fischmanufaktur. Ebenfalls in die Geschäftsleitung wurde Axel Graefe berufen, der für die Bereiche Vertrieb und Marketing zuständig ist. Graefe ist seit 35 Jahren in verschiedenen Führungspositionen im Vertrieb in der Lebensmittelbranche tätig und verantwortete unter anderem den Bereich Aromen bei der Dragoco AG.
Norwegen hat in den ersten 33. Wochen des Jahres 2013 - bis Mitte August - insgesamt 38.004 t frischen Kabeljau exportiert und damit 95,4 Prozent mehr als 2012. Im Vorjahr waren bis zum Sommer 19.445 t verkauft worden. Derweil sind die Preise um 23,5 Prozent gefallen: von durchschnittlich 2,90 Euro/kg FOB (22,31 NOK) im Jahr 2012 auf im Schnitt 2,20 Euro/kg (17,06 NOK) im laufenden Jahr. Wichtigster Markt für frischen norwegischen Kabeljau war Dänemark, das bis zur 33. KW mit 20.499 t mehr als die Hälfte der Gesamtmenge (54 Prozent) kaufte - ein Plus von 92,7 Prozent gegenüber der Vorjahresmenge von 10.634 t. Mit weitem Abstand folgte als zweitgrößter Markt Frankreich: dorthin exportierten Norwegen 3.440 t und damit 146 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2012 - damals waren es 1.399 t.
Die Wildlachsbestände in den Flüssen Islands haben sich in den vergangenen Jahrzehnten durch Zuchtlachse, die aus Farmgehegen entkommen sind, genetisch verändert. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die den Lachsbestand im Flusssystem des Ellidaár bei Reykjavík untersucht hat, schreibt die Icelandic Review. Der Leiter der isländischen Fischereibehörde, Sigurdur Gudjónsson, Co-Autor der in der Fachzeitschrift 'Conservation Genetics' veröffentlichten Untersuchung, zieht die Schlussfolgerung, dass die genetische Vermischung von Zucht- und Wildlachs "mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert" werden müsse. Insbesondere in der Anfangsphase der Lachszucht auf Island sei es zu Fluchtwellen von Zuchtlachsen gekommen. Gudjónsson: "Unsere Forscher haben Hybridformen gefunden." Im Rahmen der Studie waren Proben von Lachsen aus den drei Flüssen, die das 21 Kilometer lange System des Ellidaár bilden, aus den Jahren 1948, 1962, 1990 und 2005 untersucht worden, die belegen, dass jeder der Flüsse einen unterschiedlichen Lachsbestand besaß. Seit sich Zuchtlachse mit den Wildlachsen der Flüsse vermischen, hätten die Unterschiede zwischen den Beständen allmählich abgenommen und seien schließlich verschwunden.