Die auch für Fischereikontrolle zuständige Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat den Reeder und die Besatzung des Fischereifahrzeuges „Jan Maria“ vom Vorwurf des „Highgradings“ freigesprochen. Die BLE teilte dem Kapitän sowie der Reederei Doggerbank Seefischerei schriftlich mit: „Aufgrund der Bewertung des Sachverhaltes unter Einbeziehung der erfolgten Anhörungen, Ihrer Einlassung sowie der Doggerbank Seefischerei GmbH sowie der durchgeführten Zeugenvernehmungen war ein Verstoß zum Vorwurf des ‚Highgradings‘ sowie in Hinblick auf falsche Angaben im Logbuch nicht nachweisbar. Diesbezüglich wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt“.
Chinas Tilapia-Züchter leiden derzeit unter vergleichsweise niedrigen Preisen. Die vielfältigen Ursachen für die gegenwärtige Situation schilderte der stellvertretende Präsident der Chinese Aquatic Products Processing and Marketing Alliance (CAPPMA), Cui He, auf dem 10. Tilapia-Industrie-Entwicklungsforum vergangene Woche im chinesischen Dalian. "Es hat dazu geführt, dass einige Farmer Tilapia aufgegeben haben", beschrieb er die Folgen. Ein Grund sei der rückläufige Fischkonsum in den USA, der 2012 um weitere vier Prozent auf den niedrigsten Pro-Kopf-Konsum seit 20 Jahren sank. Der Anteil der USA am chinesischen Exportmarkt für Tilapia ist auch deshalb von 76 Prozent im Jahre 2005 auf 42 Prozent in diesem Jahr gefallen, weil die USA zunehmend frische Filets aus Honduras, Costa Rica und Ecuador importieren statt TK-Ware aus China. Allerdings steigerte Mexiko seine Tilapia-Importe aus China 2012 von 10 auf 14 Prozent und auch die EU kaufte in den ersten Monaten 2013 mit 220.000 t erheblich mehr als im Vergleichszeitraum 2012, als die Einfuhrmenge bei 190.000 t lag.
Brennende Reifen und Holzpaletten blockierten seit Montagnachmittag die Zufahrt zu einer Marine Harvest-Lachsräucherei im französischen Poullaouen, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Gut 50 Menschen verhinderten die Ein- oder Auslieferung von Waren. Anlass war die im Juni verkündete Entscheidung des weltweit größten Lachsproduzenten, den Standort in der Bretagne, gut 80 Kilometer östlich von Brest, sowie eine weitere ebenfalls bretonische Fabrik in Châteaugiron (Marine Harvest Rennes) zu schließen. Die Schließungen sind Teil einer Restrukturierung, in deren Rahmen die Norweger die Zahl ihrer Produktionsstandorte in Europa von 13 auf acht reduzieren. Im Westen Frankreichs wird Marine Harvest weiterhin in Landivisiau (Kritsen), Lorient, einer neuen MAP-Fertigung in Boulogne-sur-Mer sowie in seiner Appeti'marine-Fabrik in Dunkerque produzieren. In Poullaouen sind 187 feste und 100 saisonale Arbeitsplätze betroffen, in Châteaugiron 125 ständige und 50 temporäre. Bislang habe die Belegschaft eine Verschiebung der Standortaufgabe in Poullaouen von März auf Mai 2014 durchgesetzt. Die Mitarbeiter verlangten jedoch, dass entweder Marine Harvest die Fabrik weiter betreibe oder einen Käufer für die Räucherei finde.
Die Garnelenpreise im ostindischen Bundesstaat Odisha, einer wichtigen Produktionsregion des Landes, sind im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 200 Prozent gestiegen, meldet das Portal IntraFish. Ursache sind schwere Überflutungen großer Farmflächen, verursacht durch den Zyklon Phailin am 12. Oktober. 80 Prozent der Shrimp-Zuchten liegen im Bezirk Balasore im Norden von Odisha, bis 2011 Orissa. Dort sollen über 2.000 Hektar Farmfläche mit einer Produktionskapazität von fast 3.000 t Garnelen verloren gegangen sein. Insgesamt habe der Zyklon den Shrimp-Züchtern in den Bezirken Gopalpur, Puri und Jagatsinghpur Verluste in Höhe von 41,9 Mio. Euro beschert, schätzt Manoranjan Panda, stellvertretender Präsident der Vereinigung der Shrimp-Farmer von Odisha. Jetzt seien die Preise für Black Tiger-Garnelen in der Region von 200 Rupien - 2,38 Euro/kg - im selben Zeitraum 2012 auf rund 630 Rupien - 7,50 Euro/kg - gestiegen. "Die Preise sind aufgrund der Engpässe, die durch die von Phailin verursachten Überflutungen entstanden sind, in die Höhe geschnellt", bestätigte Gorachand Mohanty, Präsident der Vereinigung der Seafood Exporteure von Odisha. Im Finanzjahr 2012/13 wurden aus Odisha etwa 23.000 t Seafood im Wert von 106,5 Mio. Euro exportiert, vieles davon in die USA, nach Japan und Europa. Insidern zufolge soll in dem Bundesstaat Aquakultur auf 16.000 Hektar betrieben werden, wovon allerdings nur 4.327 Hektar offiziell als Farmland registriert seien.
Das im vergangenen Monat zwischen der Europäischen Union und Mauretanien unterzeichnete neue Fischereiabkommen ist gestern in Kraft getreten, meldet IntraFish. Das bis Ende 2014 laufende Abkommen ist in puncto Fangmenge und Artenvielfalt das größte der EU-Fischereiabkommen. Gegen eine jährliche Zahlung von 70 Mio. Euro dürfen Fangschiffe aus sieben EU-Nationen zahlreiche Spezies Fisch und Meeresfrüchte in den Gewässern des westafrikanischen Staates fischen. Drei Millionen Euro hiervon sind als Entwicklungshilfe für den örtlichen Fischereisektor vorgesehen. Das Abkommen ist im EU-Parlament durchaus umstritten: es wurde mit 467 gegen 154 Stimmen bei 28 Enthaltungen angenommen. Parlamentsabgeordnete aus Spanien beispielsweise, jenem Land, das vor allem von dem Vertrag profitiert, befürchten höhere Lizenzabgaben für ihre Fischer und kritisieren eine Verringerung der Fangrechte. So dürfen die EU-Boote nicht auf Oktopus fischen. Die fischereipolitische Sprecherin der FDP-Delegation im EU-Parlament, Gesine Meißner, begrüßte das Abkommen hingegen als vorbildlich: "Die mauretanischen Verhandlungsführer haben nun erklärt, welche Fische sie selbst fangen können und wo Spielraum für die europäische Flotte besteht. Das müssen wir akzeptieren. Schließlich geht es darum mit diesen Ländern fair und auf Augenhöhe zu verhandeln."
Kerry Coughlin, Regionaldirektorin des Marine Stewardship Councils (MSC) für Nordamerika, hat am Freitag mitgeteilt, dass sie zu Ende November aus ihrem Amt ausscheiden werde. Coughlin war in dieser Funktion seit vier Jahren tätig. MSC-Geschäftsführer Rupert Howes lobte ihre Arbeit der vergangenen sechs Jahre und sprach von "ihrem bedeutenden Beitrag". Coughlins Ausscheiden folgt monatelanger scharfer Kritik am MSC vor allem aus Alaska. Der Organisation wird vorgeworfen zu versuchen, den Markt für nachhaltig gefangenen Fisch und Meeresfrüchte zu monopolisieren und insbesondere Unternehmen aus Alaska, die das MSC-Programm verlassen hatten, auszubooten.
Holländische Kiemennetzfischer, die in der Cooperative Fisheries Organisation (CVO) zusammengeschlossen sind, haben beschlossen, für ihre Seezungen-Fischerei in der Nordsee keine Verlängerung des MSC-Zertifikats zu beantragen. "In den vergangenen Jahren haben mehrere Versuche, die finanzielle Mehrbelastung über die Preise auszugleichen, nicht genug erlöst, um das Zertifikat weiter aufrecht zu erhalten", erklärte die Gruppe. Die Fischer der CVO hatten die MSC-Zertifizierung für die Seezunge (Solea solea) im November 2009 erhalten. Obgleich das MSC-Zertifikat zwar die Nachhaltigkeit der Kiemennetzfischerei unterstrichen und ihnen auch öffentliche Anerkennung gebracht habe, seien das erwartete Preispremium für die MSC-Seezunge oder der Zugang zu speziellen Märkten ausgeblieben. Ab dem 24. November gebe es daher von der CVO keine MSC-zertifizierte Seezunge mehr. In mehreren Treffen zwischen der CVO und dem MSC habe man keine Gebührensenkung für das anstehende jährliche Audit durchsetzen können. Langfristig wolle der MSC allerdings mehrere Veränderungen einführen, um kleineren Fischereien die MSC-Zertifizierung zu erleichtern.
Die Färöer-Inseln wollen bei der Welthandelsorganisation (WTO) Beschwerde gegen die von der Europäischen Union verhängten Handelssanktionen erheben, meldet das Portal IntraFish. Im August hatte die EU im Zusammenhang mit dem seit Monaten andauernden Konflikt um die Makrelen- und Heringsfangquoten der Färöer ein Embargo verhängt: Fangschiffe der Inselgruppe dürfen keine Makrelen oder Heringe in Häfen der Gemeinschaft anlanden oder in die EU exportieren. Fisch macht mehr als 90 Prozent der färingischen Exporte aus, so dass die Maßnahmen die Wirtschaft der zu Dänemark gehörenden autonomen, gut 50.000 Einwohner zählenden Inseln erheblich schwächen würden, meint The Copenhagen Post. Da die Färöer darauf beharren, dass die Sanktionen gegen die WTO-Regularien verstoßen, haben sie sich jetzt an Dänemark gewendet mit der Bitte, Beschwerde zu erheben. Dänemarks Außenministerium erklärte, dass es den Färöern bei der Verfolgung seiner Interessen nicht im Wege stehen wolle. Allerdings sehen sich dänische Poilitker jetzt in einer kniffligen Situation, da Dänemark sowohl der EU als auch der WTO angehört.
Der norwegische Lachsproduzent Marine Harvest hat weitere 9,1 Mio. Anteile des polnischen Lachsräucherers Morpol zum Preis von 11,85 NOK/Aktie - das sind 1,50 Euro - erworben, teilt das Portal IntraFish mit. Damit halte Marine Harvest jetzt 167.439.830 Morpol-Aktien, was 99,7 Prozent aller emittierten Aktien entspreche. Am 23. Oktober hatte der weltgrößte Lachszüchter angekündigt, noch bis Mittwoch, den 6. November 2013, 16:30 Uhr, sämtliche ihm angebotenen Morpol-Aktien zu demselben Preis zu kaufen.
Havfisk, Norwegens größtes Trawler-Unternehmen, konnte das 3. Quartal 2013 mit einem Ergebnis (EBITDA) abschließen, das 55 Prozent über dem Vergleichsquartal 2012 lag, meldet Fish Information & Services (FIS). Die Betriebserträge lagen mit 31,4 Mio. USD gut 3 Mio. USD höher als in III/2012. Zu verdanken sei dies insbesondere höheren Preisen für Schellfisch. Dabei war der Fangmix im 3. Quartal, insgesamt 13.039 t, ein anderer als 2012: mehr Kabeljau (65% statt 41%), aber weniger Schellfisch (19% statt 34%) und weniger Seelachs (11% statt 21%). Ende des 3. Quartals besaß Havfisk noch rund 1.400 t mehr Kabeljau und Schellfisch als Ende II/2012, eine gute Basis für das letzte Quartal.