Der französische Seafood-Produzent Labeyrie hat im November mit der Produktion von frischen Fertigmahlzeiten für den Lebensmitteleinzelhandel begonnen, meldet das Portal IntraFish. Damit greift Labeyrie Wettbewerber in diesem Segment wie Fleury Michon und Marie an und verspricht sich mittelfristig einen Anteil von 10 bis 15 Prozent an dem Markt mit einem Gesamtvolumen von ungefähr 600 Mio. Euro. Zunächst bietet die Supermarktkette Monoprix acht Gerichte, ab Mitte Juni sollen die hochwertigen Labeyrie-Menüs auch bei weiteren LEH-Ketten gelistet sein. Für das Finanzjahr 2013-2014 erwartet Labeyrie ein Umsatzplus von 6,7 Prozent auf 800 Mio. Euro.
Trotz erheblicher Annäherung wurden die Gespräche um die gemeinsam bewirtschafteten Makrelenbestände im Nordostatlantik nach dreitägigen Verhandlungen am vergangenen Freitag wieder ergebnislos abgebrochen und vertagt, teilt die EU-Kommission mit. Obgleich alle beteiligten Parteien - die Europäische Union, die Färöer Inseln, Island und Norwegen - bei dem Treffen im norwegischen Bergen zugegen war, sei der Versuch, eine faire und ausgewogene Quotenverteilung zu finden, gescheitert. Dabei liege die Differenz bei nur noch 0,8 Prozent der Quotenanteile, teilte EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki mit. "Es ist bedauerlich, dass die Parteien nicht in der Lage waren, in diesem Stadium hinreichende Flexibilität zu beweisen, um die Verhandlungen heute zu einem Abschluss zu bringen", heißt es in einer Erklärung der EU-Kommission. Die EU habe sich bei den Gesprächen als flexibelste Partei gezeigt. Diese Woche werden sich die Staaten erneut zusammensetzen, um über Blauen Wittling und den atlanto-skandischen Hering zu sprechen.
Während insbesondere kleinere Räuchereien in Europa zu kämpfen haben, will der börsennotierte Lachsproduzent Lerøy Seafood seine Räucherei im Südwesten Norwegens erweitern, schreiben die Undercurrent News. Mit 50 bis 60 Mio. NOK - etwa 5,9 bis 7,1 Mio. Euro - soll die Kapazität der Produktion in Valestrandsfossen (Provinz Hordaland) verdoppelt werden. Lerøy-Geschäftsführer Henning Beltestad liefert damit auch ein klares Bekenntnis zum Verarbeitungsstandort Norwegen: "Uns war immer schon klar, dass wir unsere Verarbeitung in Norwegen durchführen sollten." Als Herausforderung sieht er die nicht vorhersehbare Rohwaren-Situation.
Chile darf zwei Drittel der globalen Makrelenfangquote in der Südpazifik-Region ausfischen - das sind 290.000 t von 440.000 t, schreibt IntraFish. Das entschied die für die Meeresregion zuständige Kommission (ORP-Pacifico Sur/South Pacific RFMO) vergangene Woche im lateinamerikanischen Equador. Bei der diesjährigen Verteilung hatte die Kommission bei den Verteilkriterien ein stärkeres Gewicht auf die Fischereigeschichte der beteiligten elf Mitgliedsstaaten gelegt, wobei die Jahre 2007 bis 2011 berücksichtigt wurden.
Auf der Agrarmesse im österreichischen Klagenfurt wurden unter anderem Fischzuchtbetriebe für die Qualität ihrer Produkte ausgezeichnet, meldet die Kleine Zeitung. "Ziel ist es, den hohen Stellenwert von bäuerlich erzeugten Lebensmitteln aufzuzeigen und dem Konsumenten zugänglich zu machen", kommentierte Anton Heritzer, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Kärnten und Landesobmann der Kärntner Direktvermarkter, die Preisvergabe in den Kategorien Fisch, Öl und Honig. Im Segment "Fisch" tat sich die Fischzucht Marzi aus St. Marein im Lavanttal mit 13 Gold- und einer Silbermedaille hervor. Claudia und Doris Rogatschnig aus St. Kanzian, bekannt durch ihren Verkaufsstand auf dem Klagenfurter Benediktinermarkt, nahmen drei goldene und eine silberne Medaille für ihre Fischprodukte nach Hause. Insgesamt waren 61 Proben von 20 Fischbetrieben aus Kärnten, der Steiermark, Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg und Slowenien begutachtet worden. Unter den ausgezeichneten Produkten waren geräucherte und gebeizte Fische sowie verschiedene Fischzubereitungen, darunter Aufstriche von Forelle und Lachsforelle, Räucherforellentatar und Forellennudeln "nach Art des Hauses" - Nudeln gefüllt mit Fisch.
Am 3. Mai 2014 wird er zum 4. Mal begangen, der Weltfischbrötchentag. Um den Gästen in diesem Jahr ganz besondere Fischbrötchen zu präsentieren, hat der Veranstalter Ostsee-Holstein-Tourismus (OHT) einen Kreativwettbewerb unter den Gastronomen der Region ausgerufen. Gesucht wird das kreativste Fischbrötchen, das an seinem Ehrentag fünf Wochen später verkauft werden soll. Ob Sushi-Belag oder Low-Carb, bei der Herstellung der Brötchen sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, sagt Katja Lauritzen, Geschäftsführerin des OHT: "Das Brötchen muss keine bestimmten Vorgaben erfüllen, sondern lediglich verkäuflich sein, damit unsere Gäste es am Weltfischbrötchentag auch probieren können." Die fachkundige fünfköpfige Jury setzt sich zusammen aus Radiomoderator Jan Malte Andresen, Landrätin Stephanie Ladwig (Kreis Plön), Küchenmeister Michael Stöcken vom Restaurant Fischerhaus in Dörphof, Tanja Kanter (Abteilungsleiterin Ernährung und Hauswirtschaft der Beruflichen Schulen des Kreises Ostholstein) und Katja Lauritzen. Dem Gewinner des Wettbewerbs, dessen Jury am 1. April in Neustadt/Holstein tagen wird, winken ein Marketingpaket des OHT im Wert von 2.000 Euro und ein Bericht im Ostsee-Magazin im Wert von 1.000 Euro. Interessierte Gastronomen können sich bis zum 17. Februar 2014 beim OHT bewerben. Bewerbungsbogen unter: www.ostsee-business.de.
Der Tiefkühlfisch-Produzent Pickenpack hat heute morgen mehr als 50 Beschäftigte ab kommenden Montag unter Fortzahlung ihrer Bezüge von der Arbeit freigestellt, teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Pickenpack begründete die Maßnahme mit der angekündigten Stilllegung einer Produktionslinie. NGG-Sprecherin Silke Kettner kritisierte die Vorgehensweise und zog die Begründung in Zweifel: "Diese Wild-West-Methoden haben mit den Regeln der Menschenwürde nichts mehr zu tun. Da werden Menschen von einem Tag auf den anderen in Angst und Schrecken um ihren Arbeitsplatz versetzt und gleichzeitig werden beim Betriebsrat Zusatzschichten beantragt." Kettner warf der Geschäftsleitung vor, schon vor Beginn der für Montag terminierten ersten Sitzung der Einigungsstelle über einen Interessenausgleich und Sozialplan zu versuchen "Fakten zu schaffen". Denn erst bei diesem Treffen werde über die Auswahlkriterien für die anstehenden Kündigungen entschieden.
Chile hat im vergangenen Jahr mit 490.300 t gut 92.000 t mehr Atlantischen Lachs produziert als 2012 - ein Plus von 23,1 Prozent. Das meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf Zahlen des Untersekretariats für Fischerei und Aquakultur (Subpesca). Insgesamt erntete das südamerikanische Land in der Aquakultur 793.000 t Salmoniden (Atlantischen Lachs, Silberlachs, Forellen), was einem leichten Rückgang um 3,6 Prozent entspricht. Verantwortlich für das Minus war ein Einbruch bei der Forellenerzeugung um 41,4 Prozent auf nur noch 153.800 t. Beim Coho, dem Silberlachs, stieg die Produktionsmenge im letzten Jahr um 7,3 Prozent auf 148.100 t. Einen Einbruch verzeichnete die Gewinnung von Lachseiern: die Produktion ging um 33 Prozent auf 52,3 Mio. Stück zurück, wovon rund die Hälfte Salmo salar-Nachwuchs war. Die chilenischen Regionen X und XI sind weiterhin die Hauptgebiete der Salmoniden-Zucht - hier wurden letztes Jahr 96,5 Prozent der Fische produziert.
Der chilenische Lachszüchter Acuinova, Tochter von Pesca Chile, ist am Dienstag für zahlungsunfähig erklärt worden, meldet IntraFish. Die Bankrott-Erklärung folgt einer Forderung des Hauptgläubigers, der Bank BCI, die damit größere Kontrolle über das Unternehmen erhält. Acuinova werde jedoch nach Mitteilung von Diario Financiero bis zu einem ersten Treffen mit ihren Gläubigern Mitte April vorerst weiterarbeiten wie bisher, sagte Insolvenzverwalterin Mariclara González. Allerdings seien mindestens 30 Beschäftigte entlassen worden. Die Schulden von Acuinova belaufen sich Schätzungen zufolge auf etwa 4,4 Mio. Euro.
Auf den Färöer Inseln soll in diesem Sommer ein neuer Verarbeitungsbetrieb für pelagische Fischarten den Betrieb aufnehmen, meldet das Portal IntraFish. Investoren und Eigner sind Havsbrun, eine 100%ige Bakkafrost-Tochter, sowie die Schwarmfischfangunternehmen Sp/F Framherji und P/F Palli hja Mariannu, die insgesamt 26,8 Mio. Euro in den Fabrikneubau investieren. Davon sollen 2,1 bis 2,7 Mio. Euro von Havsbrun stammen, die im Gegenzug zu 30 Prozent beteiligt sind. Die Produktion soll nicht nur ganze Fische frosten, sondern auch Filets und Fische ohne Kopf schneiden, heißt es in einer Erklärung der an der Osloer Börse gelisteten Bakkafrost. Die tägliche Gefrierkapazität werde bei 600 Tonnen liegen. Der Lachszüchter Bakkafrost wolle die Fabrik jedoch nicht selber betreiben, sondern sehe die Beteiligung als strategische Investition, erklärte Geschäftsführer Regin Jacobsen: "Wir wollen uns den langfristigen Zugriff auf marine Rohstoffe für die Produktion unseres Lachsfuttes sichern." Abschnitte und aussortierte Fische aus der Schwarmfisch-Verarbeitung machten einen Großteil der eingesetzte Rohware aus. Der Schwarmfischbetrieb steht entsprechend direkt neben der Fischmehl- und Fischfutter-Fabrik von Bakkafrost in Fuglafjørdur.