Shrimps aus Vietnam werden zunehmend mit einem Zusatzstoff behandelt, der den meisten Importeuren und Branchenakteuren in diesem Kontext offenbar nicht bekannt ist: Agar-Agar, ein Geliermittel auf Pflanzenbasis. Volker Loock, Geschäftsführer des in Bremerhaven ansässigen Analyse-Labors Impetus Quality Inspection, bestätigt gegenüber IntraFish, dass die Fälle von mit Agar-Agar behandelten Shrimps in den vergangenen Monaten explosionsartig zugenommen hätten: im Dezember 2013 und Januar diesen Jahres sei ungefähr die Hälfte der von Impetus untersuchten Sendungen mit Agar-Agar injiziert gewesen. Während ein hoher Glasuranteil und die nicht-deklarierte chemische Behandlung beispielsweise mit Polyphosphaten in der Branche bekannt sind, haben, schreibt IntraFish, viele Importeure wie etwa Igor Klint, Verkaufsdirektor bei Lenger Seafoods, in diesem Zusammenhang noch nie von Agar-Agar gehört. Bei dieser Art der Gewichtserhöhung werden der Kopf und der Körper insbesondere von Black Tiger-Garnelen einzeln mit der im Supermarkt oder Gesundheitsladen erhältlichen Gelatine gespritzt.
Eine Gruppe von fünf polnischen Lachsproduzenten hat rechtliche Schritte gegen den Lachsverarbeiter Morpol und möglicherweise auch gegen dessen Muttergesellschaft, die Marine Harvest Group, wegen unlauteren Wettbewerbs angekündigt. Das schreiben die Undercurrent News unter Berufung auf ein Schreiben, das die Polen schon am 18. Januar an die norwegische Internetseite iLaks.no gerichtet hatten. Darin werfen sie Morpol vor, seine beherrschende Marktstellung zu missbrauchen, um die Verkaufspreise für Räucherlachs und weitere Lachsprodukte zu drücken und seine Produkte "mit kalkulierten Verlusten in seinem Verarbeitungsbetrieb" zu verkaufen. Die Verfasser des Briefs wollten namentlich nicht genannt werden, erklärten jedoch, das Gros der Lachsproduzenten in Polen, wenn man von Morpol absehe, zu repräsentieren. Ola Brattvoll, Marketing- und Verkaufsleiter bei Marine Harvest und seit dem Rücktritt von Geschäftsführer Adam Basalaj Mitte Januar auch CEO von Morpol, wies die Vorwürfe in einer Erklärung zunächst gegenüber iLaks.no und später auch gegenüber den Undercurrent News scharf zurück. Morpol sei ein unabhängiges Unternehmen innerhalb der Marine Harvest-Gruppe und operiere als eigenständiges Profitcenter. Beide Unternehmen hielten sich an europäisches Wettbewerbsrecht.
Am kommenden Sonntag öffnet die bereits 14. Bremer Fischmesse, die fish international 2014, mit rund 230 Ausstellern aus mehr als 20 Ländern ihre Pforten. Von Sonntag, den 9. Februar, bis Dienstag, den 11. Februar werden in den Messehallen am Bremer Hauptbahnhof bis zu 10.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet, um sich mit Erzeugern, Verarbeitern, Händlern und Maschinenherstellern auszutauschen. Neben den Ausstellern aus dem Gastgeberland werden fischwirtschaftliche Unternehmen vor allem aus den Niederlanden und Belgien, Dänemark und Polen, aber auch aus Asien und vielen weiteren europäischen Ländern ihre Produkte vorstellen. Neu am Start ist die Gastro Ivent, die 98 Aussteller in Halle 6 vereint und Gastronomen und Gemeinschaftsverpfleger fachlich inspirieren will. Eine Gelegenheit zum Kontakten bietet die "Schleppnetzparty" am Sonntagabend ab 18:00 Uhr - bei Dinner, Drinks und angenehmer Musik. Weitere Informationen unter www.fishinternational.de
Vor vier Jahren beschloss die EU, die illegale Fischerei innerhalb Europas, aber auch außerhalb zu bekämpfen. Jetzt zog EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki eine erste positive Bilanz. Einen Überblick liefert die Januar-Ausgabe von "Fischerei und Aquakultur in Europa". Massive Investitionen in moderne Technologien wie Schiffsüberwachungssysteme (VMS) und elektronische Aufzeichnungs- und Meldesysteme, kombiniert mit Datenbanken und IT-Netzwerken, ermöglichen die Anwendung risikobasierter Ansätze. Diese werden mit effizienteren Kontrollen in den Häfen verbunden. So konnten im Zuge von mehr als 230 von der EU durchgeführten Kontrollmissionen über 200 Fälle von mutmaßlicher illegaler Fischerei durch Fischereifahrzeuge aus 27 Ländern untersucht werden. Etwa 50 dieser Schiffe erhielten letztendlich Geldstrafen in Höhe von insgesamt mehr als 7 Mio. Euro. Auf den Kanarischen Inseln wurden durch die enge Kooperation zwischen der EU und lokalen Behörden die Kontrollverfahren bei allen Anlandungen durch Fischereifahrzeuge von Drittstaaten im Hafen von Las Palmas verstärkt. Die Folge: bestimmte asiatische Fischereischiffe, die bereits im Verdacht standen, illegale Aktivitäten durchzuführen, beendeten die Anlandung in Las Palmas oder den Export nach Europa.
Der französische Seafood-Produzent Labeyrie hat im November mit der Produktion von frischen Fertigmahlzeiten für den Lebensmitteleinzelhandel begonnen, meldet das Portal IntraFish. Damit greift Labeyrie Wettbewerber in diesem Segment wie Fleury Michon und Marie an und verspricht sich mittelfristig einen Anteil von 10 bis 15 Prozent an dem Markt mit einem Gesamtvolumen von ungefähr 600 Mio. Euro. Zunächst bietet die Supermarktkette Monoprix acht Gerichte, ab Mitte Juni sollen die hochwertigen Labeyrie-Menüs auch bei weiteren LEH-Ketten gelistet sein. Für das Finanzjahr 2013-2014 erwartet Labeyrie ein Umsatzplus von 6,7 Prozent auf 800 Mio. Euro.
Trotz erheblicher Annäherung wurden die Gespräche um die gemeinsam bewirtschafteten Makrelenbestände im Nordostatlantik nach dreitägigen Verhandlungen am vergangenen Freitag wieder ergebnislos abgebrochen und vertagt, teilt die EU-Kommission mit. Obgleich alle beteiligten Parteien - die Europäische Union, die Färöer Inseln, Island und Norwegen - bei dem Treffen im norwegischen Bergen zugegen war, sei der Versuch, eine faire und ausgewogene Quotenverteilung zu finden, gescheitert. Dabei liege die Differenz bei nur noch 0,8 Prozent der Quotenanteile, teilte EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki mit. "Es ist bedauerlich, dass die Parteien nicht in der Lage waren, in diesem Stadium hinreichende Flexibilität zu beweisen, um die Verhandlungen heute zu einem Abschluss zu bringen", heißt es in einer Erklärung der EU-Kommission. Die EU habe sich bei den Gesprächen als flexibelste Partei gezeigt. Diese Woche werden sich die Staaten erneut zusammensetzen, um über Blauen Wittling und den atlanto-skandischen Hering zu sprechen.
Während insbesondere kleinere Räuchereien in Europa zu kämpfen haben, will der börsennotierte Lachsproduzent Lerøy Seafood seine Räucherei im Südwesten Norwegens erweitern, schreiben die Undercurrent News. Mit 50 bis 60 Mio. NOK - etwa 5,9 bis 7,1 Mio. Euro - soll die Kapazität der Produktion in Valestrandsfossen (Provinz Hordaland) verdoppelt werden. Lerøy-Geschäftsführer Henning Beltestad liefert damit auch ein klares Bekenntnis zum Verarbeitungsstandort Norwegen: "Uns war immer schon klar, dass wir unsere Verarbeitung in Norwegen durchführen sollten." Als Herausforderung sieht er die nicht vorhersehbare Rohwaren-Situation.
Chile darf zwei Drittel der globalen Makrelenfangquote in der Südpazifik-Region ausfischen - das sind 290.000 t von 440.000 t, schreibt IntraFish. Das entschied die für die Meeresregion zuständige Kommission (ORP-Pacifico Sur/South Pacific RFMO) vergangene Woche im lateinamerikanischen Equador. Bei der diesjährigen Verteilung hatte die Kommission bei den Verteilkriterien ein stärkeres Gewicht auf die Fischereigeschichte der beteiligten elf Mitgliedsstaaten gelegt, wobei die Jahre 2007 bis 2011 berücksichtigt wurden.
Auf der Agrarmesse im österreichischen Klagenfurt wurden unter anderem Fischzuchtbetriebe für die Qualität ihrer Produkte ausgezeichnet, meldet die Kleine Zeitung. "Ziel ist es, den hohen Stellenwert von bäuerlich erzeugten Lebensmitteln aufzuzeigen und dem Konsumenten zugänglich zu machen", kommentierte Anton Heritzer, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Kärnten und Landesobmann der Kärntner Direktvermarkter, die Preisvergabe in den Kategorien Fisch, Öl und Honig. Im Segment "Fisch" tat sich die Fischzucht Marzi aus St. Marein im Lavanttal mit 13 Gold- und einer Silbermedaille hervor. Claudia und Doris Rogatschnig aus St. Kanzian, bekannt durch ihren Verkaufsstand auf dem Klagenfurter Benediktinermarkt, nahmen drei goldene und eine silberne Medaille für ihre Fischprodukte nach Hause. Insgesamt waren 61 Proben von 20 Fischbetrieben aus Kärnten, der Steiermark, Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg und Slowenien begutachtet worden. Unter den ausgezeichneten Produkten waren geräucherte und gebeizte Fische sowie verschiedene Fischzubereitungen, darunter Aufstriche von Forelle und Lachsforelle, Räucherforellentatar und Forellennudeln "nach Art des Hauses" - Nudeln gefüllt mit Fisch.
Am 3. Mai 2014 wird er zum 4. Mal begangen, der Weltfischbrötchentag. Um den Gästen in diesem Jahr ganz besondere Fischbrötchen zu präsentieren, hat der Veranstalter Ostsee-Holstein-Tourismus (OHT) einen Kreativwettbewerb unter den Gastronomen der Region ausgerufen. Gesucht wird das kreativste Fischbrötchen, das an seinem Ehrentag fünf Wochen später verkauft werden soll. Ob Sushi-Belag oder Low-Carb, bei der Herstellung der Brötchen sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, sagt Katja Lauritzen, Geschäftsführerin des OHT: "Das Brötchen muss keine bestimmten Vorgaben erfüllen, sondern lediglich verkäuflich sein, damit unsere Gäste es am Weltfischbrötchentag auch probieren können." Die fachkundige fünfköpfige Jury setzt sich zusammen aus Radiomoderator Jan Malte Andresen, Landrätin Stephanie Ladwig (Kreis Plön), Küchenmeister Michael Stöcken vom Restaurant Fischerhaus in Dörphof, Tanja Kanter (Abteilungsleiterin Ernährung und Hauswirtschaft der Beruflichen Schulen des Kreises Ostholstein) und Katja Lauritzen. Dem Gewinner des Wettbewerbs, dessen Jury am 1. April in Neustadt/Holstein tagen wird, winken ein Marketingpaket des OHT im Wert von 2.000 Euro und ein Bericht im Ostsee-Magazin im Wert von 1.000 Euro. Interessierte Gastronomen können sich bis zum 17. Februar 2014 beim OHT bewerben. Bewerbungsbogen unter: www.ostsee-business.de.