Im Jahre 2013 erzeugten die baden-württembergischen Aquakulturbetriebe insgesamt 3.450 t Speisefische, teilt das Statistische Landesamt auf Grundlage der letzten Aquakulturerhebung mit. Gegenüber dem Vorjahr wurde die Produktionsmenge von 3.200 t um gut 8 Prozent oder 250 t gesteigert. Nicht enthalten sind hierin die Fänge aus der Fluss- und Seenfischerei. Der Schwerpunkt der Erzeugung liegt mit 2.700 t auf der Regenbogenforelle. Rechnet man Lachsforelle, Bachforelle, See- und Bachsaibling sowie den Elsässer Saibling (eine Kreuzung aus Bach- und Seesaibling) hinzu, so machen die Forellenartigen mit 3.370 t knapp 98 Prozent der im Südwesten erzeugten Aquakulturfische aus. Karpfen ist in der Region mit einer Jahreserzeugung 2013 von 31 t nur eine Randerscheinung. Die Aquakulturerhebung wurde 2012 erstmals und jetzt zum dritten Mal durchgeführt.
Die Garant Tiernahrung, Österreichs einziger Fischfutterproduzent, hat ihre Fischfutteranlage im oberösterreichischen Aschach an der Donau mit einer Investition von über zwei Millionen Euro rundum erneuert. Die neue Produktionslinie besteht aus Mühle, Mischer, Extruder, Kühler, Trockner und Vakuumcoater. "Wir wurden zu diesem Schritt durch unsere Kunden in Österreich und den Exporterfolg ermutigt", sagt Garant-Geschäftsführer Christoph Henöckl. Der österreichische Markt mit einer heimischen Fischproduktion von 3.100 Tonnen sei zwar wichtig, diese alleine würde die Investition jedoch nicht rechtfertigen. Unter dem Namen Aqua Garant, der Fischfuttermarke der Garant Tiernahrung, werde ein umfangreiches Programm an nachhaltigem Fischfutter für Forellen und Karpfen angeboten. Das Futter zeichne sich durch eine umwelt- und ressourcenschonende Produktion aus, erklärt Henöckl. Um die nachhaltige Produktion von Fischfutter zu optimieren, hat Garant mit dem Wasser-Cluster Lunz ein Forschungsprojekt unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Martin Kainz gestartet. Dabei solle marines Fischöl und Fischmehl teilweise durch regionale Rohstoffe wie etwa Rapsöl ersetzt werden. Fisch-Spezialist bei Garant ist Gerhard Hrastinger.
Lachsläuse gelten als eine der größten, wenn nicht die größte Herausforderung der Lachsfarmindustrie insbesondere in Chile, aber auch in Norwegen. Nun soll in Norwegen eine umweltfreundliche Alternative zur chemischen Bekämpfung der Läuse getestet werden, schreibt das Portal IntraFish. Seit 2007 entwickelt der chilenische Hersteller Ocea Chile seinen 'Thermolicer'. Die in Chile schon kommerziell eingesetzte, patentierte Technik soll ab Herbst testweise auch in Norwegen Verwendung finden. Dabei werden die Lachse für die Dauer von 30 Sekunden in ein Warmwasserbad gepumpt. Die Läuse überleben den abrupten Temperaturwechsel nicht und sterben ab. Während die Fische anschließend wieder als läusefrei ins Meerwasser entlassen werden, werden die 'sea lices' gesammelt und vernichtet. Der norwegische Züchter Bremnes Seashore will den Thermolicer unter Begleitung der heimischen Veterinärbehörden testen. Die Mortalität der Lachse drei Tage bzw. 60 Tage nach der Behandlung sei gering, sagte Karl Petter Myklebust von Ocea. Bremnes arbeite auch mit Cleaner-Fischer, um die Zahl der Läuse so niedrig wie möglich zu halten, erklärt Geir Magne Knutsen, Leiter der Abteilung Farming bei Bremnes. Für die aktive Entlausung setze er jedoch auf den Thermolicer.
Dänemarks größter Heringsverarbeiter Skagerak Pelagic konnte im vergangenen Jahr bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau seinen Gewinn um 1,7 Mio. Euro oder 63 Prozent auf 4,4 Mio. Euro steigern, melden die Undercurrent News. Der Umsatz lag bei 70 Mio. Euro (523 Mio. DKK gegenüber 522,6 Mio. DKK 2012), der Nettogewinn verdoppelte sich von 1,34 Mio. Euro auf 2,77 Mio. Euro. Für 2014 erwarte Skagerak einen geringeren Profit. Eine Ursache könnten die Verluste in Höhe von insgesamt etwa 13 Mio. Euro sein, die Dänemarks Heringsflotte erlitten hatte, weil das bilaterale Fischereiabkommen zwischen Norwegen und der EU mit einer Verzögerung von etwa zwei Monaten zustandegekommen war.
Bei dem thailändischen Seafood-Verarbeiter Lee Heng Seafood in Songkhla haben 142 Arbeiter und Arbeiterinnen aus Burma und ein weiteres Dutzend aus Kambodscha zwei Tage lang gestreikt, um Löhne für bislang unbezahlte Überstunden zu erhalten, schreibt das burmesische Monatsmagazin The Irrawaddy. Sechs Monate lang hatten die vor allem weiblichen Vertragsarbeitskräfte nur ihren Tageslohn von 300 Baht (= 6,70 Euro) erhalten, nicht aber vereinbarte 56 Baht (= 1,25 Euro) für Überstunden, die die tägliche Arbeitszeit von 8:00 bis 17:00 Uhr überschritten, und zwar oft bis 20:00 Uhr. Thailändische Behördenvertreter hatten mit Vertretern von Lee Heng Seafood gesprochen, nicht aber mit den Arbeiterinnen.
Die Fisch-Gastro-Kette Nordsee hat letzte Woche im Lübecker 'Luv Shopping'-Center eine neue Filiale eröffnet. Die Einkaufsmeile ist das erste Ikea-Shoppingcenter in Deutschland. Für Nordsee, die Nummer eins in der Fisch-Systemgastronomie, ist es der zweite Standort in der Hansestadt. „Wir freuen uns, mit der Neueröffnung unseres Restaurants im ersten deutschen Ikea-Shoppingcenter unsere lange Tradition als Fischspezialist vor Ort und als lokaler Arbeitgeber fortsetzen zu können“, betont Hiltrud Seggewiß, Vorsitzende der Nordsee Geschäftsführung. Das neue Restaurant im Food-Court des Shoppingcenters besticht durch seine interessante und besonders großzügige Architektur. So teilt sich der Gastraum in zwei Bereiche auf: Der Innenraum ist 83 Quadratmeter groß und öffnet sich zur Mall hin mit einer Freifläche von weiteren 75 Quadratmetern. Insgesamt kann das Team 96 Gäste bewirten. Der Außenbereich ist modern gestaltet – mit einem Fußboden aus hellem Holz und blau lackierten Stahlstühlen an Bistrotischen. Die Gestaltung des Innenraums mit seinen hohen Decken, abgehängter Beleuchtung, Wänden in Betonoptik und einem dunklen Boden in Natursteinoptik wirkt ebenfalls sehr modern. Als Kontrast dazu setzt Nordsee bei der Inneneinrichtung auf natürliche Materialien wie helles Eichenholz und Leinenstoffe. Historische Schwarz-Weiß-Fotos in Vintage- Rahmen zeigen die traditionsreiche Geschichte von Nordsee. In den Neubau des Restaurants im Ikea-Shoppingcenter investierte das Bremerhavener Traditionsunternehmen circa 542.000 Euro.
Die Bestände des Pazifischen Roten Thunfischs liegen weiterhin bei nur 4 Prozent ihrer historischen Größe, verursacht durch eine "ungezügelte Überfischung". Das sei das Ergebnis einer aktuellen Bewertung durch das Internationale wissenschaftliche Kommittee für Thune und Thunfischartige im nordpazifischen Ozean (ISC), schreibt das Portal IntraFish. Demnach liege der Anteil junger Fische, die noch nicht gelaicht hätten, an der Gesamtfangmenge mit 90 Prozent extrem hoch. Dennoch hätten sich im vergangenen Jahr sowohl die Inter-American Tropical Tuna Commission (IATTC) als auch die Western and Central Pacific Fisheries Commission (WCPFC) für eine Beibehaltung bzw. Erhöhung der Fangmengen ausgesprochen.
Als erste Fischzucht in Australien ist die Macquarie Harbour Farm von Tassal nach dem Lachs-Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) geprüft und erfolgreich zertifiziert worden, meldet der ASC. Damit darf der an der Westküste des Bundesstaates Tasmanien gezüchtete Lachs jetzt unter dem grünweißen Logo des ASC vermarktet werden. Bis Ende September wolle Tassal für seine übrigen Farmen ebenfalls eine ASC-Zertifizierung erhalten, kündigte Tassal-Geschäftsführer Mark Ryan an. Die australische Lachszucht folgt fünf zertifizierten norwegischen Farmen für den Salmo salar. "Nord- und Südamerika sind als nächstes dran. Dort erwarten Produzenten in Kanada und Chile den Ausgang ihrer Bewertungsverfahren", teilte ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes mit. Angesichts neuer Handelspartner wie AEON Japan und Loblaw in Nordamerika, die ein Bekenntnis zum Einkauf von Seafood aus zertifiziert nachhaltiger Zucht abgegeben haben, erwarte er eine schnelle Zunahme bei Lachs, der nach den Kriterien des ASC gefarmt wird. Alleine in den letzten drei Monaten seit Jahresbeginn seien über 150 ASC-zertifizierte Produkte in den Handel gekommen.
Am Mittwoch, Donnerstag und Samstag vor Ostern wurden im saarländischen Völklingen die ersten Doraden und Wolfsbarsche aus der dortigen Meeresfischzucht (MFV) verkauft, schreibt die Saarbrücker Zeitung (SZ). Zu Preisen von 18,50 Euro/kg für die Dorade Royal und 19,50 Euro/kg für den Wolfsbarsch hätten sich in den ersten zwei Stunden nach Eröffnung des Direktverkaufs bereits 30 Kunden für die Fische von jeweils 300 bis 400 Gramm gefunden. Nach Auskunft von MFV-Geschäftsführer Jochen Dahm seien für das Erstgeschäft 500 Kilogramm Doraden und 250 Kilogramm Wolfsbarsche geschlachtet worden. "Neben den Fischliebhabern kamen auch Kunden auf den Hof, die mit ihrem Fischkauf ein Bekenntnis für die Aquakultur und das Völklinger Projekt abgeben wollten", schreibt die SZ. Zum Verkaufsstart zugegen war auch Kritiker Heribert Reinhardt, Geschäftsführer von Agintec (Homburg) und damit Wettbewerber des Anlagenbauers Neomar (Uetze-Eitze). Er warf den Völklingern erneut "Wettbewerbsmissbrauch" vor, weil ein öffentliches Unternehmen "ohne ordnungsgemäße Gewerbegenehmigung" mit nicht marktgerechten Preisen mit Privaten konkurriere.
Spanische Wissenschaftler schätzen die globale Fischbiomasse auf mehr als 10.000 Millionen Tonnen, teilt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) mit. Zu dieser Einschätzung kommen die Experten nach der weltumspannenden "Malaspina-Expedition", bei der sie erstmals mit Echoloten systematisch die mesopelagische Fischfauna in Wassertiefen von 200 bis 1.000 Metern untersucht hatten. Auf ihrer 32.000 Seemeilen langen Fahrt fanden die Forscher deutlich mehr Fisch als erwartet, berichtet die Fachzeitschrift "Science Daily". Diese Vorkommen umfassten 95 Prozent der globalen Fischbiomasse und seien bisher weitgehend unbefischt. Zum Vergleich: während die weltweite Fischerei durchschnittlich 90 Millionen Tonnen pro Jahr fange, würden Robben und Wale nach Schätzungen kanadischer Wissenschaftler jährlich rund 600 bis 800 Millionen Tonnen fressen.