24.09.2014

Norwegen: Mitsubishi überbietet Marine Harvest bei Cermaq-Verkauf

Der japanische Mischkonzern Mitsubishi hat im Bieterwettbewerb um den Lachsproduzenten Cermaq ein Angebot abgegeben, das erheblich über dem von Marine Harvest im vergangenen Jahr vorgeschlagenen Preis liege, schreibt das Portal IntraFish. Im April 2013 hatte Marine Harvest für Cermaq, zu dem damals noch der Futtermittelhersteller Ewos gehörte, 105 NOK (12,87 Euro) je Aktie geboten - das Gesamtgebot für Cermaq und Ewos summierte sich zu jener Zeit auf 9,7 Mrd. NOK (1,2 Mrd. Euro). Dann kauften die Investmentfonds Altor und Bain Capital den Unternehmensteil Ewos für 6,5 Mrd. NOK (796 Mio. Euro). Diesen Montag bot Mitsubishi für das verbleibende Unternehmen Cermaq 96 NOK (11,76 Euro)/Aktie oder summa summarum 8,9 Mrd. NOK (1,1 Mrd. Euro). Einschließlich des Ewos-Verkaufs im vergangenen Jahr läge der Gesamtwert dann bei 15,4 Mrd. NOK (1,9 Mrd. Euro). Kjetil Lye, Analyst bei Handelsbanken Capital Markets, empfiehlt zwar einen Verkaufspreis von 112 NOK (13,72 Euro)/Aktie und sieht den Wert sogar bei 116 NOK (14,21 Euro)/Aktie. Allerdings bezweifele er, dass es irgendein höheres Gebot geben werde. Auch Kolbjorn Giskeodegaard, Analyst bei Nordea Markets, erwarte nicht, dass Marine Harvest jetzt ein neues Angebot abgeben werde.
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24.09.2014

Färöer: Russland prüft Kartellverfahren gegen Lachsproduzenten

Russlands Kartellaufsichtsbehörde FAS äußert sich besorgt über die steigenden Lachspreise auf den Färöer Inseln, schreibt das Portal IntraFish. Wie auch in Chile sind dort die Preise für gefarmten Atlantischen Lachs nach Verhängung des russischen Einfuhrverbotes für Norwegerlachs erheblich gestiegen. "Von einer Woche auf die andere sind die Lachspreise von 6,- USD auf 10,- USD/kg hochgeschnellt. Wo sonst gibt es einen derartigen Preissprung?", fragte Sergey Gudkov, Direktor der Russian Fish Union, auf einer gesamtrussischen Konferenz der Fischproduzenten vergangene Woche in Moskau. Die Antimonopolisten der FAS haben inzwischen reagiert, teilte deren stellvertretender Leiter Alexander Kinev mit: "Wir haben ein Schreiben an den Fischereiminister der Färöer Inseln und an die Kartellbehörden gerichtet, das die alarmierende Situation beschreibt." Die russische Kontrollbehörde habe angeboten, Daten zu den Fischlieferungen von den Färöern auszutauschen, denn: "Wir haben bislang keine starken Beweise, aber wir haben Eindruck, dass es irgendeine Form der Preisabsprache gibt." Die Lachsproduktion auf den Färöer Inseln ist hochkonzentriert: von den 2013 produzierten 65.000 t entfielen 77 Prozent auf Bakkafrost.
24.09.2014

USA: Hyatt Hotels setzen auf ASC- und MSC-Produkte

Hyatt, eine der weltweit größten Hotelketten mit Sitz in den USA, will bis zum Jahre 2018 mehr als 50 Prozent seiner Fisch- und Seafood-Produkte aus nachhaltiger Fischerei und Zucht beziehen, kündigte Hyatt-Präsident und -Geschäftsführer Mark Hoplamazian an: "Die Fischerei ist nicht nur sehr wichtig in vielen Gemeinden, in denen es Hyatt-Hotels gibt, sondern weltweit brauchen viele Menschen Fisch als wichtigste Proteinquelle. Insofern ist es notwendig, zum Schutz der Meere beizutragen." Schwerpunkte beim Hyatt-Einkauf liegen bei Lachs, Garnelen, Zackenbarsch, chilenischem Wolfsbarsch und Thunfisch. Außerdem haben die Hyatt-Hotels Haifischflossen aus ihrem Speisenangebot gestrichen. Hyatt-Hotels gehören zur höchsten Kategorie der Superior-Luxus 5-Sterne-Hotels.
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24.09.2014

Frankreich: Erste Baby-Nahrung weltweit mit MSC-Zertifizierung

Weltweit tragen mehr als 23.000 Seafood-Produkte in über 100 Ländern das blau-weiße Logo des Marine Stewardship Councils (MSC). Jetzt ist erstmals auch Baby-Kost auf dem Markt, die Fisch aus zertifiziert nachhaltiger Fischerei enthält. Das junge französische Unternehmen Yooji produziert gefrorene Kabeljau-Flocken mit Fisch aus MSC-Fischerei. Yooji, gegründet im Jahre 2012, ist ein innovationsfreudiges Start-Up, das auf umweltfreundliche Baby-Nahrung spezialisiert ist. So werde auch ausschließlich Bio-Gemüse verwendet, sagt Yooji-Gründer Frédéric Ventre.
23.09.2014

Hamburg-Altona: "350 Jahre Kampf um den Fisch"

Hamburg-Altona wird in diesem Jahr 350 Jahre alt. Und da Altona seit Jahrhunderten eng mit der Fischwirtschaft verknüpft ist, spiegeln die diesjährigen Feierlichkeiten wiederholt die Branche. Die Parade von Traditionsschiffen Ende August startete vor der Fischauktionshalle, angeführt von dem 125 Jahre alten Fischkutter "Landrath Küster", dem ältesten noch fahrenden Finkenwerder Hochseekutter. Noch bis zum 11. Oktober präsentiert das Altonaer Museum eine Auswahl historischer und zeitgenössischer Fotografien, die die Stadtentwicklung aus verschiedenen Perspektiven zeigen. Im Mittelpunkt der Aufnahmen stehe das Geschehen am Fischmarkt, teilt das Museum mit (siehe Foto). Das Altonaer Stadtarchiv, Mitorganisator des Stadtjubiläums, kündigt ein in Kürze erscheinendes Buch an - Titel: "1664-2014 - Altona. 350 Jahre Kampf um den Fisch".
23.09.2014

Aldi Süd listet MAP-Frischfisch in sämtlichen Filialen

Aldi Süd führt seit dem 1. September Frischfisch unter modifizierter Atmosphäre in sämtlichen Filialen. In der MAP-Verpackung bietet der Discounter Lachsfilet, Kabeljau und aufgetautes Alaska-Seelachsfilet an, außerdem Miesmuscheln und Matjesfilet. Regional teste Aldi darüberhinaus auch Scholle. Lieferant der Produkte ist die niederländische Profish Food. Begonnen hatte Aldi Süd mit Frischfisch im Spätherbst 2013 in zunächst einem Viertel seiner Niederlassungen. Zum Jahresbeginn 2014 hatte auch Aldi Nord in einigen Regionen Frischfisch unter MAP aufgesattelt. Im gesamten Vertriebsgebiet bietet der Discounter gegenwärtig 300g Lachsfilet an, regional auch Seelachs- und Kabeljaufilet und ganze ausgenommene Forellen. Derweil arbeitet auch die Edeka an einem MAP-Frischfisch-Sortiment, schrieb Anfang September die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Doch der Leiter der einschlägigen Einkaufsabteilung, Marco Marsmann, hält sich derzeit noch bedeckt, was die angedachten Arten und Preise anbelangt. Die LZ hingegen zitierte einen Lieferanten, wonach Lachsfilet, Seelachs, Regenbogenforelle und Wolfsbarsch angeboten werden sollen, und zwar sechs Tage die Woche. Ab 2015 wolle die Edeka den Frischfisch bundesweit handeln.
22.09.2014

Russland-Embargo: Lachs wird über Nachbarländer exportiert

Trotz des russischen Importverbots gelangen Lachs und Lachsforelle aus Norwegen offenbar über Russlands Nachbarländer weiterhin in das theoretisch gesperrte Land. Diese Vermutung wird durch gestiegene Exportmengen nach Weißrussland und die baltischen Staaten gestützt, meint die norwegische Tageszeitung Dagens Næringsliv (DN) unter Berufung auf mehrere Lachs- und Forellen-Produzenten. In den Nachbarstaaten wird der Fisch verarbeitet, erhält damit eine andere Zollnummer und darf nach Russland ausgeführt werden, erklärt die norwegische Exporteursvertreterin Ingrid Dahl Skarstein: "Die Russen haben „ja“ gesagt zu verarbeiteten Produkten." Auch Sverre Søraa von Coast Seafood meint: "Geschlossen oder nicht, das Geschäft boomt." Jüngste Zahlen des Norwegischen Seafood-Rates (NSC) nennen für Weißrussland eine Einfuhrmenge von 600 t für die vergangene Woche - 480 t mehr als die 120 t in der Vergleichswoche 2013. Für Estland notiert der NSC gegenüber 2013 die mehr als doppelte Menge: 268 t im Vergleich zu 112 t. Die Ausfuhr nach Litauen stieg von 570 t auf 627 t. Nur Lettland importierte mit 184 t weniger als 2013 - damals waren es 274 t.
19.09.2014

Island: Fjardalax ist neues Mitglied der Global Salmon Initiative (GSI)

Der isländische Lachszüchter und -verarbeiter Fjardalax ist das jüngste Mitglied der Global Salmon Initiative (GS), die damit jetzt 18 angeschlossene Unternehmen zählt, schreibt das Portal IntraFish. Fjardalax verspreche sich hiervon Hilfestellung beim Streben nach einer Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC), erklärt Marketingleiter Omar Gretarsson, "wir besitzen die BAP- und die IMO-Zertifizierung, deshalb brauchen wir jetzt auch ASC." Der seit 2010 im Süden der isländischen Westfjorde ansässige Lachsproduzent hatte im Februar 2014 als erste europäische Lachszucht eine Zertifizierung nach den Best Aquaculture Practices (BAP) erhalten. Fjardalax besitzt zwei Farmen, die auf die drei angrenzenden Fjorde Patreksfjordur, Talknafjordur und Arnarfjordur verteilt sind und zwischen denen der Züchter wechselt, um quasi "Brachezeiten" für die Areale zu haben. Neben dem Hauptsitz in Talknafjordur besitzt das Unternehmen eine Brutanstalt in Thorlakshofn an der isländischen Südküste und eine Verarbeitung in Patreksfjordur. In diesem Jahr produziert Fjardalax etwa 4.000 t Atlantischen Lachs, der unter der Marke 'Arctic Salmon' ausgenommen ohne Kopf (H&G) nach Europa, USA und Japan exportiert wird. Gegenwärtig, sagt Gretarsson, prüfe man, inwieweit Geschäfte mit Russland und China sinnvoll sein könnten.
18.09.2014

Hamburg: „Meeresparadies“ eröffnet in der Rindermarkthalle

In Hamburg wurde heute auf dem Heiliggeistfeld die neue Rindermarkthalle eröffnet, am kommenden Sonnabend, den 20. September, findet eine große Eröffnungsfeier statt, schreibt das Hamburger Abendblatt. Neben einem Edeka-Markt - die Edeka-Nord-Gruppe ist Betreiberin der Halle -, Aldi und dem Drogeriemarkt Budnikowsky sowie weiteren 20 Geschäfts- und Gastroständen wird dort "Jørgensens Meeresparadies" Fischspezialitäten anbieten. Betreiber ist der gebürtige Däne Lars Peter Madvig Jørgensen, der allerdings schon seit drei Jahrzehnten in der Hansestadt lebt und sich "seit Jahren ganz dem Fisch verschrieben" habe, heißt es auf der Internetseite der Rindermarkthalle. Schwerpunkt des "Meeresparadies'" wird ein Gastrokonzept. Jørgensen bewirtschaftet bislang schon im Zentrum der Hansestadt ein gleichnamiges Geschäft, und zwar in der Europa-Passage am Ballindamm. Die Markthalle ist konzeptionell als "neues Herz von St. Pauli" angelegt. Bezirksamtsleiter Andy Grote erklärte: "Die neue Rindermarkthalle ist nicht nur ein Ort zum Einkaufen, sondern auch ein Treffpunkt zur Kommunikation, auch durch die stadtteilbezogene Nutzung." In das derzeit noch nicht fertiggestellte Obergeschoss sollen Stadtteilinitiativen einziehen. Kritische Stimmen monieren, das Gebäude habe "'was von einem Bunker" - das Konzept sei sehr dunkel und erdrückend, "man guckt nur gegen Wände".
18.09.2014

Völklingen: Drei Millionen Euro Verlust allein im laufenden Jahr

Diesen Dienstag hat der Geschäftsführer der Meeresfischzucht Völklingen (MFV), Jochen Dahm, auf Druck des Völklinger Stadtrats und des MFV-Aufsichtsrats den Wirtschaftsplan für das laufende Jahr vorgelegt. Er sieht Verluste von drei Millionen Euro vor, meldete gestern der Saarländische Rundfunk. Seit Ostern, also in den vergangenen fünf Monaten, habe die Fischzucht gut 20 Tonnen Doraden und Wolfsbarsch verkauft - das wären im Schnitt etwa vier Tonnen pro Monat. Bis zum Jahresende sollen es weit über 200 Tonnen werden, heißt es im Wirtschaftsplan. Angesichts verbleibender 180 Tonnen und vier Monate müssten bis Ende Dezember monatlich 45 Tonnen verkauft werden - das entspräche einer Verzehnfachung des Absatzes gegenüber den letzten fünf Monaten. Auch bei verkauften 200 Tonnen per anno errechnet sich ein Verlust von 15,- Euro/kg verkauften Fischs. "Ohne ein Darlehen über 1,5 Millionen Euro der Schweizer Firma Ocean Swiss hätte die Fischzucht wohl schon jetzt massive Probleme", zitiert der SR Vermutungen der Partei 'Die Linke' im Stadtrat von Völklingen. Ocean Swiss soll bis Jahresende 51 Prozent der MFV-Anteile kaufen - ein entsprechender Vertrag existiere jedoch bis heute nicht.
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