Die holländische Kennemervis-Gruppe, bislang Anteilseigner des belgischen Fischproduzenten Levenstond Seafood, hat ihre Anteile von 27% an die Mehrheitseigner verkauft, schreibt das Portal IntraFish. Das sind Geschäftsführer Axel Verberckmoes und dessen Frau sowie CFO Gianne Levenstond, die jetzt 100% des in Riemst ansässigen Unternehmens halten. Levenstond, zu dem seit Juni 2012 auch der Fischproduzent Vandermaesen gehört, expandiert beachtlich: der Umsatz stieg von rund 40 Mio. Euro (2013) auf für 2015 erwartete 46 bis 47 Mio. Euro und soll im kommenden Jahr bei 47 bis 50 Mio. Euro enden. Levenstond betreibt zwei Cash & Carry-Märkte und wolle Mitte 2016 einen weiteren insbesondere für Kunden in der Gemeinschaftsverpflegung eröffnen, kündigt Geschäftsführer Axel Verberckmoes an: "Wir haben ein umfangreiches Sortiment für den LEH, insbesondere marinierte Heringe laufen gut, aber der Foodservice-Bereich scheint zu wachsen." Aktuell produziere Levenstond rund 4.000 t Fertigprodukte, Tendenz steigend: derzeit werde ein neues Kühlhaus gebaut und der Produktionsbetrieb erweitert. Ein Exportgeschäft sei nicht geplant, doch wolle Levenstond sich am nationalen Konsolidierungsprozess in Belgien beteiligen: "Es gibt noch viele kleine Betriebe, insbesondere Großhändler."
Die Fangquoten für Alaska-Seelachs in der östlichen Beringsee sind für das Jahr 2016 um 2,3% auf 1,34 Mio. t angehoben worden, meldet das Portal IntraFish. Schon im vergangenen Jahr hatte das North Pacific Fishery Management Council (NPFMC) die Quote für das östliche Beringmeer auf 1,31 Mio. t angehoben, was zusammen mit einer TAC von 19.000 t für den Alaska Pollack um die Aleuten einem Plus von 3,9% entsprach. Die Entscheidung für das Quotenplus fiel, nachdem die Wissenschaftler des Bering Sea Aleutian Islands Groundfish Plan Teams eine biologisch verantwortbare Fangmenge (Acceptable Biological Catch - ABC) von mehr als 2 Mio. t für den Alaska-Pollack in der Region und weitere 32.277 t für den Fisch im Gebiet um die Aleuten definiert hatten. Das sei ein Anstieg von 27,7% bzw. 8,7% gegenüber dem ABC des Vorjahres. Angesichts einer derart starken Biomasse äußerten einige Teilnehmer des NPFMC-Treffens die Frage, ob nicht die bestehende Fangobergrenze von 2 Mio. t AP für die Beringsee fallen könne. Nahezu stabil geblieben ist die TAC für den Polardorsch von insgesamt 251.176 t, reduziert wurden jedoch die Quoten für mehrere Plattfischarten, darunter Pazifische Kliesche (auf 144.000 t), Alaska-Heilbutt, Heilbuttscholle und Alaska-Scholle.
Schleswig-Holsteins Muschelfischer lassen ihre Fischerei auf Miesmuscheln (Mytilus edulis) seit Anfang Dezember nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) prüfen. Dabei geht es um die Miesmuschelfischerei im Wattenmeer vor der niedersächsischen und der schleswig-holsteinischen Küste sowie in der Flensburger Innenförde (FAO-Gebiet 27). Die Zertifizierung erstreckt sich sowohl auf die klassische Fischerei auf Saatmuscheln, die anschließend auf Kulturbänken im Watt abgelegt und später mit Harken geerntet werden, als auch auf die Saatgewinnung mit Hilfe von Saatmuschelkollektoren. Die Erntemenge der von den Antragstellern betriebenen Fischerei lag in den vergangenen Jahren bei 4.864 t (2012), 3.126 t (2013) bzw. zuletzt bei 3.427 t (2014). Die Miesmuscheln werden überwiegend frisch in Deutschland, Belgien, Frankreich und Holland vermarktet, kleinere Mengen werden insbesondere nach Südeuropa, aber auch nach Asien exportiert. Nach Abschluss der Prüfung durch die ME Certification Ltd. und erfolgreicher Zertifizierung, die für August 2016 angestrebt ist, sollen die Schalentiere in Zukunft mit Verweis auf den Ursprung Schleswig-Holstein vermarktet werden, kündigt Simon Leuschel an, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens und MSC-Kontakt der Erzeugerorganisation Schleswig-Holsteinischer Muschelfischer. Im Oktober 2013 hatten schon die niedersächsischen Muschelfischer für ihre nachhaltige Fischerei das MSC-Siegel erhalten.
Die Fangquoten für zahlreiche Fischarten in der Nordsee können im Jahre 2016 angehoben werden. Das ist die Einschätzung der Delegationen von Norwegen und der EU, die am 4. Dezember im norwegischen Bergen die Weichen für die Nordseefischerei im kommenden Jahr stellten, teilt der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer mit. Der Schollenbestand befinde sich "erneut auf einem historischen Allzeithoch", so dass die EU-Quote um weitere 3% auf dann 122.494 t angehoben werden kann. Beim Kabeljau-Bestand gebe es "deutliche Anzeichen für eine nachhaltige Erholung" mit der Folge eines vorgeschlagenen Quotenanstiegs um 15% auf 27.930 t für die EU-Fischerei. Eine Erhöhung soll es auch bei Schellfisch (+40%) und Hering (+16%) geben. Das einzige Problem aus deutscher Sicht sei die unverändert niedrige Seelachsquote. Die Folge: die Erzeugergemeinschaft erwäge eine befristete Stilllegung einzelner Kutter. Berichte von Kutterkapitänen über gute Seelachsvorkommen ließen jedoch auch bei diesem Fisch für die Zukunft auf wachsende Quoten hoffen. Erstmalig trafen die Delegationen konkrete Regelungen für die Umsetzung des ab 2016 geltenden Rückwurf-Verbotes etwa bei Seelachs, Schellfisch, Scholle und Tiefseegarnele.
Der Wormser Fischhändler Holger Merz verkauft seit diesem Herbst auch auf dem Wochenmarkt im rheinhessischen Gau-Odernheim (Landkreis Alzey-Worms), schreibt die Rhein-Main-Presse. Seine Frau Beate betreibt in Worms in der Alzeyer Straße 227 einen Fischladen mit Bistro, die "Fischecke Merz". Unter demselben Namen bietet ihr Mann auf dem eine halbe Autostunde entfernten Wochenmarkt ein Vollsortiment von Frischfisch (Atlantikware, Exoten), Räucherware und hausgemachten Feinkostsalaten. Auch Schillerlocken sind wieder verfügbar, sagt Holger Merz und betont, dass es sich um MSC-zertifizierte Ware handelt.
Der Aufsichtsrat der Nordsee hat Holger Schmitt (39) mit Wirkung zum 1. Januar 2016 in die Geschäftsführung von Nordsee berufen, teilt das Filialunternehmen mit. Schmitt wird in Bremerhaven in der Geschäftsführung die Verantwortung für Personal, Recht/Versicherungen sowie Immobilienmanagement übernehmen. Er ist bereits seit 2010 mit Nordsee vertraut. Als Jurist mit Studium in Bayreuth und Lausanne wechselte er vor sechs Jahren von der Kanzlei Baker & McKenzie (Frankfurt am Main) als Syndikus zur HK Food, der Muttergesellschaft der Nordsee. Zwei Jahre später wurde er Senior Legal Counsel bei der Unternehmensgruppe Theo Müller. Seit 2015 verantwortet er als Prokurist und Leiter Recht & Versicherungen den entsprechenden Bereich bei der Nordsee Holding.
In Österreich sind inzwischen 1.000 Produkte für den Endverbraucher auf dem Markt, die das Siegel des Marine Stewardship Councils (MSC) tragen. Das 1.000ste Produkt mit dem MSC-Logo ist der SPAR Vital Wildlachs, teilte Ende November Emefa Attigah mit, Commercial Managerin im MSC-Regionalbüro Deutschland, Österreich und Schweiz. Gemeinsam mit der Umweltorganisation WWF, einem Gründungsmitglied des MSC, arbeitet die SPAR seit 2011 an der Umstellung des Fischsortiments auf nachhaltige Produkte. Bis Ende 2014 waren nach eigenen Angaben bereits 400 Fisch-Produkte in Bedienung, Kühlung, Tiefkühlung und Konserve auf verantwortungsvolle Quellen umgestellt worden, heißt es im Jahresbericht 2014 der SPAR Holding AG. Die SPAR ist einer der wichtigsten Lebensmittelhändler Österreichs. Ende 2014 gehörten zu ihr 774 Standorte selbstständiger SPAR-Kaufleute (661 SPAR-Supermärkte, 22 Eurospar-Märkte, 91 SPAR-Express-Tankstellenshops) und 696 Eigenfilialen, davon 489 SPAR-Supermärkte, 50 SPAR-Gourmet-Märkte und 157 Eurospar-Märkte. Der Brutto-Verkaufsumsatz der SPAR Österreich lag 2014 bei 5,91 Mrd. Euro, ein Plus von 1,9% gegenüber dem Vorjahr.
Pickenpack, einer der größten deutschen Hersteller von TK-Fischprodukten, hat Insolvenz angemeldet, schreibt heute die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Auslöser für den Schritt sind offenbar finanzielle Schwierigkeiten des Gesellschafters Pacific Andes, der einen Anteil von 19 Prozent an dem Lüneburger Tiefkühlfisch-Produzenten besitzt. Der chinesische Konzern Pacific Andes wiederum trägt die Folgen einer Zahlungsunfähigkeit der Tochterunternehmen China Fishery Group und China Fisheries International. Nach Angaben des Portals IntraFish konnte China Fishery eine Teilrückzahlung in Höhe von 31 Mio. USD - umgerechnet 29,2 Mio. Euro - auf einen Kredit von 650 Mio. USD - fast 612 Mio. Euro - nicht leisten. Die Jahresproduktion von Pickenpack habe zuletzt bei 85.000 t Fertigprodukten im Wert von 275 Mio. Euro gelegen - das entspräche einem durchschnittlichen Kilopreis von 3,24 Euro über alle Produkte. Pickenpack beschäftigt derzeit noch etwa 400 Mitarbeiter.
Die dänische Lachszucht Langsand Laks will ab Donnerstag kommender Woche erstmals nach mehr als einem Jahr wieder Lachse abfischen, schlachten und ausliefern, kündigt das Portal IntraFish an. Die weltweit erste landgestützte Zucht für Atlantischen Lachs war im Oktober 2014 komplett geleert worden, um die Wasserreinigungstechnik zu optimieren. Seitdem sei in die Anlage im jütländischen Hvide Sande ein mehrlagiges Filtersystem eingebaut worden, das medizinischen Ansprüchen genüge, teilt Johan Andreassen mit, dem 94,5 Prozent der Langsand-Anteile gehören. Außerdem werde das Wasser für die Kreislaufanlage nicht mehr wie ursprünglich dem Ringkøbing Fjord entnommen, sondern kommt über eine zwei Kilometer lange Pipeline direkt aus der Nordsee: "Mit dem neuen System ist es nicht möglich, über das Wasser Bakterien in die Anlage einzutragen", ist sich Andreassen sicher. In der kommenden Woche sollen nun die ersten 7 t Lachse geerntet werden und später 20 t pro Woche. Doch wie groß der Markt für den Fisch sei, wagt Johan Andreassen nicht zu sagen. Ein Teil der Ware werde jedoch in die USA exportiert.
Auf dem alten Kaufhalle-Areal der niedersächsischen Stadt Nordhorn ist am 19. November der Grundstein für ein neues Nahversorgungszentrum gelegt worden, melden die Grafschafter Nachrichten. Das auf einer Grundstücksfläche von mehr als 10.000 Quadratmetern an der Ecke Denekamper Straße/Friedrich-Ebert-Straße zu errichtende "Denekamper Center" wird auf einer Gesamtverkaufsfläche von 3.775 Quadratmetern neben einem Rewe-Markt, einer dm-Drogerie und einem kik-Textilmarkt auch den Fischstand der Familie Koelewijn beherbergen, der seinen Standort auf dem dortigen Parkplatz hatte, kündigt Sebastian Lüder von der Investorengruppe Lüder aus Hildesheim an: "Die Betreiber des Imbisses waren unsere ersten Gesprächspartner vor Ort. Es war klar, dass so ein etablierter Betrieb dabeibleiben muss." Entsprechend war Koelewijn-Mitarbeiterin Martina Stuart auch bei der Grundsteinlegung zugegen. Das neue Fischgeschäft wird eine Netto-Grundfläche von 70 Quadratmetern erhalten. Der Fischhandel Koelewijn ter Beek beschickt in der Region Nordhorn mit drei Fischverkaufswagen zahlreiche Wochenmärkte und Standorte vor Supermärkten. Die Eröffnung des neuen Centers sei für den Herbst 2016 geplant.