In Mecklenburg-Vorpommern wurden im vergangenen Jahr mit mehr als 14.000 Kormoran-Brutpaaren in insgesamt 17 Brutkolonien in etwa so viele Vögel gezählt wie zuletzt im Rekordjahr 2008. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um etwa 15% betraf vor allem die Küstenkolonien, während der Brutbestand im Binnenland seit Mitte der 1990er Jahre nur geringen Schwankungen unterliege, heißt es in dem letzte Woche veröffentlichten 7. Kormoranbericht des Bundeslandes. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus nimmt den Bestandszuwachs mit Sorge zur Kenntnis: "Mir ist bewusst, dass wir mit derzeit über 14.000 Brutpaaren eine fischereiwirtschaftliche Belastungsgrenze erreicht haben - übrigens auch im Ländervergleich. In Schleswig-Holstein wurden 2015 nur 2.500 Tiere gezählt, womit unser Nachbarland schon auf Platz 2 liegt." Für die großen Fischteichanlagen Boeck und Lewitz seien Ausnahmegenehmigungen erteilt worden, den geschützten Vogel zu dezimieren: 2015 wurden rund 950 Tiere erlegt. Für die Kormoranvergrämung seien in der Förderperiode 2009-2015 rund 370.000 Euro investiert worden, außerdem stünden für die Jahre 2016/17 Haushaltsmittel in Höhe von bis zu 100.000 Euro zur Verfügung, um wirtschaftliche Belastungen insbesondere in Teichwirtschaften zu mildern.
Die polnische Lachsräucherei Limito hat einen ihrer größten Kunden verloren, meldet das Portal IntraFish. Der Auftrag habe rund 40 Prozent der Produktion ausgemacht, sagt Geschäftsführer Pawel Nowakowski. Aufgrund des Produktionseinbruchs sei die Arbeit von Drei- auf Zwei-Schicht-Betrieb heruntergefahren worden. Limito sei weiterhin auf dem deutschen Markt präsent und sei jetzt im Gespräch mit anderen Kunden, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Wie viele andere Räuchereien in Europa leidet Limito unter den derzeit hohen Rohwarenpreisen von etwa 8,50 Euro/kg. Da nur 60 bis 70 Prozent der Rohware durch langfristige Kontrakte gesichert sind, musste die Produktion unvermeidlich gedrosselt werden. "Heute wissen wir, dass es wichtig ist, sich die Rohware zu 100 Prozent zu sichern, vorher haben wir das nur für 50 bis 70 Prozent gemacht, aber angesichts derart hoher Preise können sich selbst 30 Prozent, die nicht durch Einkaufskontrakte gesichert sind, als kostspielig erweisen", formuliert Nowakowski eine Erfahrung.
Zwei Fischereien der Färöer Inseln - auf Makrele und auf Blauen Wittling - sind vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Eine weitere Schwarmfischerei, und zwar die schon 2012 vom MSC zertifizierte Heringsfischerei, ist erstmals rezertifiziert worden. Inhaber der Zertifikate sind die Färingische Schwarmfisch-Organisation (FPO) und Felagi∂ Idna∂arskip (FIV), die insgesamt elf Boote repräsentieren und rund 300 Fischer beschäftigen. Die Schiffe fischen in der Regel mit pelagischen Schleppnetzen und lagern die Fänge an Bord in gekühlten Seewassertanks, bevor sie nach Dänemark, Frankreich, Polen, Russland und Rumänien exportiert werden. Zu den Schiffen, deren Fänge jetzt zertifiziert sind, gehören auch die 'Nor∂borg' und die 'Christian í Grótinum', zwei moderne Fangfabrikschiffe des neuen Larsen-Eigners Christian í Grótinum. Jógvan Jespersen, Geschäftsführer der FPO, begrüßte es, dass jetzt "die drei für die FPO-Mitglieder wichtigsten pelagischen Fischereien" zertifiziert seien.
Sieben Kambodschaner, die ehemals in der thailändischen Seafood-Industrie gearbeitet hatten, klagen gegen mehrere führende Shrimp- und Seafood-Importeure, meldet das Portal IntraFish. Die Arbeiter begründen ihre Klage, die sich u.a. gegen den Shrimp-Importeur Rubicon Resources (USA) sowie die thailändischen Unternehmen Wales & Co. Universe, Phatthana Seafood und SS Frozen Food richtet, damit, dass sie Opfer von Zwangsarbeit seien. Nach Angaben der Kläger sind diese in ihren heimischen Dörfer in Kambodscha angeworben worden, um in Thailand Garnelen und Seafood zu verarbeiten, die in die USA exportiert und über führende US-amerikanische Supermarktketten, darunter insbesondere Walmart, verkauft wurden. "Als sie schließlich nach Hause zurückkehrten, hatten diese Männer und Frauen nichts, was sie nach harter Arbeit vorweisen konnten und ihre Familien waren ärmer als zuvor", sagt Agnieszka Fryszman von der Rechtsanwaltskanzlei Cohen Milstein, die die Kläger vertritt.
Die dänische Räucherei Hjerting Laks wird noch in diesem Jahr mit der Lachsräucherei Polar Salmon im nahen Esbjerg fusionieren, meldet die Tageszeitung Jydske Vestkysten. Bei Hjerting Laks habe man schon seit fünf Jahren darüber nachgedacht, entweder in eine neue Produktion zu investieren oder Teil eines größeren Unternehmens zu werden, berichtet Direktor Christoph Kjærgaard, dem die Räucherei gemeinsam mit seinem Bruder Andreas Kjærgaard gehört. Jetzt will MacArtney, ein Zulieferer für die Öl- und Gasindustrie in der Nachbarschaft, das Grundstück von Hjerting Laks übernehmen. Zum Herbst dieses Jahres wird Hjerting seine Produktion aus dem gleichnamigen Ort in die Räume von Polar Seafood verlegen, die etwa zehn Kilometer weiter südlich im Fischereihafen von Esbjerg produzieren. Das Gros der rund 45 Beschäftigten von Hjerting werde dort weiterarbeiten können. "Wir freuen uns, gemeinsam mit einer starken Marke und talentierten Profis mit langjährigen Beziehungen in den Markt zu gehen", kommentierte Henrik Krogh von Polar Seafood das Zusammengehen. Damit entsteht unter dem Dach der in Vodskov beheimateten Polar Seafood Group einer der größten Räucherfisch-Produzenten Dänemarks.
Die norwegische Fischerei auf Kaltwassergarnelen (Pandalus borealis) im Skagerak und in der Nordsee ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Die Shrimp-Fischerei, die im Fanggebiet FAO 27 mit Grundschleppnetzen betrieben wird, sei umfangreichen regulatorischen Veränderungen unterzogen worden, teilt das Norwegian Seafood Council (NSC) mit. Dazu gehöre etwa der obligatorische Einsatz von Trenngittern, eine erhöhte Mindestanlandegröße sowie Echtzeitschließungen der Fanggründe. Die Gesamtfangmenge für die Fischerei betrug im Jahre 2015 insgesamt 10.900 t. Die Bewertung der Fischerei lag in den Händen des unabhängigen Zertifizierers Det Norske Veritas (DNV).
Der isländische Lachszüchter Arnarlax hat im Mai den Lachsproduzenten Fjardalax übernommen, melden die Undercurrent News. Die Fusion kam ein wenig überraschend, da Fjardalax Mitte 2015 noch mit Dyrfiskur (Arctic Fish), einem Unternehmen des Polen Jerzy Malek, über ein Zusammengehen verhandelt und eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet hatte. Arnarlax und Fjardalax produzieren derzeit gemeinsam insgesamt rund 10.000 t Lachs (ausgenommen mit Kopf), halten jedoch Zuchtlizenzen für schätzungsweise 50.000 t. Arnarlax, in das der norwegische Lachszüchter SalMar investiert hat, soll innerhalb der kommenden zwei Jahre an der norwegischen Börse in Oslo gelistet werden.
Als "zufriedenstellend" bezeichnete der Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels rückblickend das Jahr 2015 für die Branche. Erstmalig stieg der Branchenumsatz wieder, und zwar um 5,4% auf 2,2 Mrd. Euro, teilte Dr. Peter Dill, Vorsitzender des Bundesverbands Fisch, anlässlich der Jahresmitgliederversammlung heute in Rostock mit. Die Produktionsmenge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% auf 471.999 t. Die Unternehmen der Fischindustrie und des Fischgroßhandels seien auch für 2016 zuversichtlich, obwohl die Verbraucher aktuell für einzelne Fisch- und Krebstierarten wie Lachs, Hering und Nordseekrabben deutlich höhere Preise als im Vorjahr bezahlen müssten. Einen Erfolg konnte der Bundesverband in einem Rechtsstreit verbuchen. Im Mai bestätigte das Verwaltungsgericht Koblenz die Rechtsauffassung des Verbandes, dass bei glasierten Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen neben dem Nettogewicht auch das Gesamtgewicht mit Glasur angegeben werden darf. "Auch zukünftig", so die Pressemitteilung, werde "der Bundesverband zusammen mit seinen Mitgliedern dafür eintreten, dass unternehmerische Freiräume erhalten bleiben und einseitigen Rechtsauslegungen entschieden entgegengetreten wird."
Ein Starkregen mit anschließenden Überflutungen hat am vergangenen Wochenende Bonn-Bad Godesberg getroffen. Das am Samstagnachmittag aufgetretene Hochwasser überflutete auch zwei Geschäfte des Godesberger Fischhändlers Stefan Stuch, der gerade den Wechsel von seinem derzeitigen Laden am Michaelshof 6 in ein neues Geschäft mit Imbissbereich am Theaterplatz 6 vorbereitet. "Beide Geschäfte sind abgesoffen, das bestehende und leider auch die sehr weit fortgeschrittene Baustelle des neuen Ladenlokals", schreibt Stefan Stuch dem FischMagazin. Die gesamte Godesberger Innenstadt sei betroffen. Allerdings hat der engagierte Jecke und ehemalige Karnevalsprinz "Stefan II." trotz der schwer absehbaren Schäden seinen Humor nicht verloren und kommentiert ein Bild des überschwemmten Geschäfts: "Endlich habe ich auch Fischläden 'direkt am Wasser'."
Die Edeka setzt mit ihrem Projekt „Marktküche“ auf ein neues, individuell anpassbares Gastronomiekonzept in ihren Märkten, schreibt die Edeka Handelsrundschau. Umgesetzt wurde die Idee erstmals im E-Center Kohler in Kehl. "Wir glauben, dass Handelsgastronomie im Vollsortimenter zu Differenzierung, vor allem gegenüber Discountern, beitragen kann. Wir können hier unsere ganze Stärke ausspielen, Frische und Qualität demonstrieren", sagt der Edeka-Kaufmann Uwe Kohler. Das Angebot reicht von Frühstück über Pizza und Pasta bis hin zu Patisserie und Salaten. Zwischen 11:30 und 15:00 Uhr gibt es täglich warme Speisen, zur Wahl stehen zwei Gerichte, die am Kochblock mit Induktionsherd, Grill und Konvektomat zubereitet werden. Die Preise liegen zwischen 6,00 und 12,00 Euro. Ein besonderer Fokus liege auf ausgewogenen und gesunden Speisen. Neben der Metzgerei profitiere vor allem die Fischabteilung, sagt Edeka Frische-Chef Reinhold Steininger: "Der Kunde kann aus der frischen Ware auswählen, was er möchte, und anschließend bereiten wir das Essen vor seinen Augen zu." Die Marktküche Kehl bot beispielsweise in der zweiten Juni-Woche täglich von ihren zwei Gerichten eines mit Seafood an - Garnelen, Lachs gebraten oder geräuchert, Rotbarsch- und Thunfischfilet sowie Tapas mit Fisch und Meeresfrüchten.