Der isländische Lachszüchter Arnarlax hat im Mai den Lachsproduzenten Fjardalax übernommen, melden die Undercurrent News. Die Fusion kam ein wenig überraschend, da Fjardalax Mitte 2015 noch mit Dyrfiskur (Arctic Fish), einem Unternehmen des Polen Jerzy Malek, über ein Zusammengehen verhandelt und eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet hatte. Arnarlax und Fjardalax produzieren derzeit gemeinsam insgesamt rund 10.000 t Lachs (ausgenommen mit Kopf), halten jedoch Zuchtlizenzen für schätzungsweise 50.000 t. Arnarlax, in das der norwegische Lachszüchter SalMar investiert hat, soll innerhalb der kommenden zwei Jahre an der norwegischen Börse in Oslo gelistet werden.
Als "zufriedenstellend" bezeichnete der Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels rückblickend das Jahr 2015 für die Branche. Erstmalig stieg der Branchenumsatz wieder, und zwar um 5,4% auf 2,2 Mrd. Euro, teilte Dr. Peter Dill, Vorsitzender des Bundesverbands Fisch, anlässlich der Jahresmitgliederversammlung heute in Rostock mit. Die Produktionsmenge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% auf 471.999 t. Die Unternehmen der Fischindustrie und des Fischgroßhandels seien auch für 2016 zuversichtlich, obwohl die Verbraucher aktuell für einzelne Fisch- und Krebstierarten wie Lachs, Hering und Nordseekrabben deutlich höhere Preise als im Vorjahr bezahlen müssten. Einen Erfolg konnte der Bundesverband in einem Rechtsstreit verbuchen. Im Mai bestätigte das Verwaltungsgericht Koblenz die Rechtsauffassung des Verbandes, dass bei glasierten Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen neben dem Nettogewicht auch das Gesamtgewicht mit Glasur angegeben werden darf. "Auch zukünftig", so die Pressemitteilung, werde "der Bundesverband zusammen mit seinen Mitgliedern dafür eintreten, dass unternehmerische Freiräume erhalten bleiben und einseitigen Rechtsauslegungen entschieden entgegengetreten wird."
Ein Starkregen mit anschließenden Überflutungen hat am vergangenen Wochenende Bonn-Bad Godesberg getroffen. Das am Samstagnachmittag aufgetretene Hochwasser überflutete auch zwei Geschäfte des Godesberger Fischhändlers Stefan Stuch, der gerade den Wechsel von seinem derzeitigen Laden am Michaelshof 6 in ein neues Geschäft mit Imbissbereich am Theaterplatz 6 vorbereitet. "Beide Geschäfte sind abgesoffen, das bestehende und leider auch die sehr weit fortgeschrittene Baustelle des neuen Ladenlokals", schreibt Stefan Stuch dem FischMagazin. Die gesamte Godesberger Innenstadt sei betroffen. Allerdings hat der engagierte Jecke und ehemalige Karnevalsprinz "Stefan II." trotz der schwer absehbaren Schäden seinen Humor nicht verloren und kommentiert ein Bild des überschwemmten Geschäfts: "Endlich habe ich auch Fischläden 'direkt am Wasser'."
Die Edeka setzt mit ihrem Projekt „Marktküche“ auf ein neues, individuell anpassbares Gastronomiekonzept in ihren Märkten, schreibt die Edeka Handelsrundschau. Umgesetzt wurde die Idee erstmals im E-Center Kohler in Kehl. "Wir glauben, dass Handelsgastronomie im Vollsortimenter zu Differenzierung, vor allem gegenüber Discountern, beitragen kann. Wir können hier unsere ganze Stärke ausspielen, Frische und Qualität demonstrieren", sagt der Edeka-Kaufmann Uwe Kohler. Das Angebot reicht von Frühstück über Pizza und Pasta bis hin zu Patisserie und Salaten. Zwischen 11:30 und 15:00 Uhr gibt es täglich warme Speisen, zur Wahl stehen zwei Gerichte, die am Kochblock mit Induktionsherd, Grill und Konvektomat zubereitet werden. Die Preise liegen zwischen 6,00 und 12,00 Euro. Ein besonderer Fokus liege auf ausgewogenen und gesunden Speisen. Neben der Metzgerei profitiere vor allem die Fischabteilung, sagt Edeka Frische-Chef Reinhold Steininger: "Der Kunde kann aus der frischen Ware auswählen, was er möchte, und anschließend bereiten wir das Essen vor seinen Augen zu." Die Marktküche Kehl bot beispielsweise in der zweiten Juni-Woche täglich von ihren zwei Gerichten eines mit Seafood an - Garnelen, Lachs gebraten oder geräuchert, Rotbarsch- und Thunfischfilet sowie Tapas mit Fisch und Meeresfrüchten.
Die Fischzucht Fresh Völklingen (ehemals: Meeresfischzucht Völklingen) will in Zukunft, anders als ursprünglich geplant, den "Kingfish" (offiziell: Gelbschwanzmakrele - Seriola lalandi) zu ihrem Hauptprodukt machen, schreibt die Saarbrücker Zeitung. So kaufe die Schweizer Gastronomie-Großhandelskette Bianchi ihren Kingfish fast nur noch in Völklingen, sagt der Fischzucht-Manager Peter Zeller. Der Sushi-Fisch werde sonst üblicherweise aus Neuseeland importiert. Zeller: "Schon Ende letzten Jahres haben wir die Fahrten in die Schweiz verdoppelt." Allerdings werden aus der Anlage derzeit nur rund fünf bis sieben Tonnen Fisch pro Monat verkauft. Das liege jedoch nicht an mangelnder Nachfrage, sondern an fehlenden Fischen. "Wir leiden jetzt darunter, dass im vergangenen Jahr keine neuen Fische eingesetzt wurden", begründet Peter Zeller den schwachen Verkauf. Jüngst habe er 40.000 Kingfish-Jungfische eingesetzt, die jedoch frühestens in einem Jahr ihr Verkaufsgewicht erreicht haben. Der Kingfish erzielt am Markt deutlich bessere Preise als die ebenfalls gezüchteten Doraden und Wolfsbarsche. So verkauft die Fischzucht über das Portal "gastro.lovefresh.de" die Dorade aktuell ab 4,95 Euro/kg, den Wolfsbarsch ab 5,25 Euro/kg und den Kingfish frisch für rund 27,- Euro/kg.
Die traditionsreiche Hamburger Fischbratküche von Daniel Wischer in der Spitaler Straße sollte eigentlich am vergangenen Mittwoch endgültig geschlossen werden. Doch ein juristischer Schachzug hält das dort seit 1931 ansässige Restaurant noch offen, dokumentiert das Hamburger Abendblatt. Während in der Gastronomie operativ "business as usual" herrscht, sind sämtliche Logos von Daniel Wischer verschwunden - auf den Speisekarten, auf den Tafeln der Speisenauswahl, auf der Kleidung des Personals. Nur ein Werbeschild an der Hausfassade weist noch auf das Unternehmen hin, das zwei weitere Standorte an der Großen Johannisstraße und Steinstraße besitzt.
In Brasilien hat die Tilapia-Farm Netuno Internacional als erstes Zuchtunternehmen des Landes eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten, teilt der ASC mit. Anlass für Netuno, sich von dem unabhängigen Zertifizierer Control Union Peru nach dem Tilapia-Standard des ASC auf ihre Nachhaltigkeit und die Einhaltung von Sozialstandards prüfen zu lassen, sind die demnächst beginnenden Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Denn das Organisationskomitee für "Rio 2016" hatte angekündigt, den Athleten und Besuchern der Spiele Fisch und Seafood aus ASC- und MSC-zertifizierter Produktion servieren zu wollen. Mit seinem jüngst erhaltenen Zertifikat kann Netuno eine führende Rolle bei der Belieferung mit Tilapia aus nachhaltiger Zucht spielen: immerhin sollen während der Veranstaltung insgesamt geschätzte 14 Millionen Mahlzeiten ausgegeben werden. Netuno (Jahresumsatz 2014: 30 Mio. USD) will an zwei Standorten 2016 insgesamt 7.400 t Tilapia produzieren. Andre M. Brugger, stellvertretender Präsident des Brasilianischen Instituts für nachhaltige Entwicklung (IABS), rechnet darüber hinaus damit, dass die ASC-Zertifizierung dem Exportgeschäft zugute kommen werde.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat 48 exzellente Lebensmittel aus niedersächsischen Regionen als neue „Kulinarische Botschafter Niedersachsen 2016“ ausgezeichnet. Als einziges Fischprodukt gehören auch die Emder Räuchermatjesfilets von Fokken & Müller dazu. Am Mittwoch, 1. Juni, überreichte Weil in Hannover die Ernennungsurkunde stellvertretend für das Unternehmen an Klaas Müller. Geprüft und ausgewählt wurden die jetzt ausgezeichneten Produkte von einer unabhängigen Expertenjury im Auftrag der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. „Wir wollen mit unserem Wettbewerb die hervorragende Qualität und Vielfalt unserer heimischen Lebensmittel wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken“, sagte Dr. Christian Schmidt, Geschäftsführer der niedersächsischen Marketinggesellschaft, anlässlich der Prämierung. 2016 beteiligten sich 97 Unternehmen mit insgesamt 177 verschiedenen Produkten. Die Chance auf eine Auszeichnung haben nur Lebensmittel, die in der jeweiligen Produktkategorie sensorisch makellos, geschmacklich überdurchschnittlich und damit beispielgebend sind. Der Herstellungsprozess muss für die Jury nachvollziehbar ohne verbilligende oder schönende Hilfs- oder Zusatzstoffe erfolgen. Das meisterliche Können, die Kreativität und gegebenenfalls die Innovationskraft des Lebensmittelhandwerkers oder -herstellers müssen im Produkt erkennbar sein. Die Hauptbestandteile der Produkte sollen soweit möglich aus Niedersachsen stammen, die Produktion muss in Niedersachsen erfolgen.
In Deutschland verkaufter Zuchtlachs enthält teils hohe Mengen des Antioxidationsmittels Ethoxyquin. Die Substanz steht im Verdacht, die DNA zu schädigen. Das NDR-Verbrauchermagazin Markt hatte im Lebensmitteleinzelhandel gekauften Lachs - frisch, geräuchert und tiefgefroren - in einem Labor testen lassen. Das Ergebnis: in allen acht untersuchten Produkten wurden Ethoxyquin und das oxidative Abbauprodukt Ethoxyquin-Dimer nachgewiesen, teilt der NDR mit. Das Mittel ist als Pflanzenschutzmittel seit 2011 verboten, für Fleisch gibt es gesetzliche Höchstwerte, doch für Fischprodukte existieren derzeit keine EU-Grenzwerte. Entsprechend hatten sich die Tester an den für Fleisch festgelegten Höchstmengen orientiert. Dieser sei bei allen acht Produkten überschritten worden. Entsprechend fordert Silke Schwartau, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hamburg, einen Höchstwert der Chemikalie auch für Fisch. Die Supermarktkette Real, mit den Ergebnissen konfrontiert, räumte ein, dass bei der letzten eigenen Untersuchung ein vergleichbarer Wert ermittelt worden sei, und kündigte an, die Rückstandsgehalte nach Möglichkeit zu reduzieren. Auch Edeka gelobte Besserung, auch wenn die Belastung rechtlich nicht zu beanstanden sei. Ethoxyquin macht Futtermittel haltbar und ist als derartiger Zusatzstoff in einer gewissen Menge auch erlaubt. Einen ausführlichen Beitrag zu Ethoxyquin lesen Sie in der Juni-Ausgabe von FischMagazin.
Aus einer Lachsfarm des Züchters Lingalaks bei Varaldsøy sind am Dienstag vergangener Woche rund 36.700 Fische entkommen, meldet IntraFish unter Berufung auf das Norwegische Fischerei-Direktorat. Rund 3.250 Lachse - rund 9% der Escapees - konnten wieder eingefangen werden. Das Gewicht der Fische lag im Schnitt zwischen 4 und 4,5 kg, so dass bei dem Vorfall im Hardangerfjord insgesamt etwa 142 t Lachs verlorengegangen sind. Lingalaks produziert nach eigenen Angaben jährlich 11.000 t Lachs, die weltweit exportiert werden.