06.07.2016

Hamburg: Gastwirt muss 1.200 Euro wegen falscher Seezunge zahlen

Das Amtsgericht in Hamburg hat den Strafbefehl gegen einen Gastronom der Hansestadt bestätigt, der trotz Verwarnung durch die Lebensmittelaufsicht seinen Gästen weiterhin Rotzunge als Seezunge servierte, melden Hamburger Tageszeitungen. Zweimal hatten Kontrolleure beanstandet, dass der Betreiber der "Taverna Zorbas" im Stadtteil Lurup unter dem Namen "Seezunge" nicht den hochpreisigen Plattfisch der Spezies Solea solea anbot, sondern eine preiswertere Zungenart. Die Folge: er erhielt einen Strafbefehl über 1.200,- Euro, den er jedoch nicht akzeptieren wollte. Den Prozess fasst die Hamburger Ausgabe der Boulevard-Zeitung 'Bild' zusammen: "112 Minuten Verhandlung, langes Palaver um Seezunge und Rotzunge. Am Ende hatten K. und sein Anwalt endlich kapiert, dass sie diesen Prozess besser lassen sollten - Einspruch zurückgezogen." Die Seezunge kann frisch gut dreimal soviel kosten wie die Rotzunge. Ein Blick auf das Angebot des Cuxhavener Frischfischportals www.1afisch.de: dort kostet die ganze Seezunge mit Kopf (300-500g) am 6. Juli 2016 42,90 Euro/kg, während die Rotzunge mit Kopf (200-350g) für 13,90 Euro verkauft wird.
Länderreport Länderreport
06.07.2016

Bremerhaven: Deutsche See will VW wegen Täuschung verklagen

Die Bremerhavener Fischmanufaktur Deutsche See wirft ihrem langjährigen Partner Volkswagen angesichts des Abgas-Skandals vor, sie arglistig getäuscht zu haben und erwäge eine Klage gegen den Autobauer, meldet das Nachrichtenportal Werben & Verkaufen (W&V). Der Fuhrpark, mit dem Deutsche See seine Produkte zu bundesweit 22 Logistikplattformen und weiter zu ihren Kunden fährt, stamme seit Jahren vollständig vom VW-Konzern, aktuell insgesamt 450 Wagen. Vor sechs Jahren, im August 2010, hatte Deutschlands Marktführer für Fisch und Meeresfrüchte mit VW eine Liefervereinbarung geschlossen. In deren Mittelpunkt stand ein Logistikkonzept, mit denen die Partner ökologisch nachhaltige Mobilität weiterentwickeln wollten. Geplant war, den Fuhrpark ständig mit den neuesten Generationen gewichts- und emissionsoptimierter Nutzfahrzeuge auszustatten und zusätzlich die ökologischen Prozesse und die Wirtschaftlichkeit der Logistik zu verbessern. "Wir sind tief enttäuscht von VW und fühlen uns hingehalten und betrogen, da die gemeinsam angedachte Partnerschaft im Bereich der Nachhaltigkeit nur von unserer Seite eingehalten wurde", erklärt Deutsche See-Geschäftsführer Egbert Miebach. Gespräche, das zu verändern, habe VW abgeblockt.
05.07.2016

Lüneburg: Pickenpack schließt endgültig

Das Pickenpack-Werk in Lüneburg hat am vergangenen Freitag endgültig geschlossen, meldet die Landeszeitung. Einige der zuletzt rund 400 Beschäftigten - ehemals waren es 650 - hatten am Werkszaun Transparente aufgehängt: "Pickenpack - wir trauern um Dich." Immerhin 41 Jahre lang hatte Pickenpack an der Lüner Rennbahn Fischstäbchen und weitere TK-Fischprodukte hergestellt. Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge nannte Ursachen für das Aus: "Maßgeblich zwei Dinge sind am Ende für die wirtschaftlich desolate Lage von Pickenpack verantwortlich: 1. Der Markt an Fischprodukten, wie Pickenpack sie hergestellt hat, ist übersättigt; 2. Der alte chinesische Eigentümer war nicht bereit, mindestens so in das Werk zu investieren, wie dies am Standort Riepe der Fall gewesen ist, wo der Betrieb übrigens mit Leiharbeit aufrechterhalten wird."
TK-Report TK-Report
04.07.2016

PTC Germany: Senkrechtstarter plant 122 Mio. Euro Umsatz für 2016

Der Kempener Fisch- und Meeresfrüchte-Importeur Product Trade Centre Germany - kurz: PTC - hat seinen Jahresumsatz 2015 gegenüber dem Vorjahr um 36,4% auf 88,3 Mio. Euro steigern können (2014: 64,2 Mio. Euro). "Die Lage des Unternehmens kann nach wie vor als sehr gut bezeichnet werden", heißt es im Geschäftsbericht 2015, "die aktuellen Geschäftszahlen für 2016 übersteigen die Planzahlen." PTC, gegründet im Jahre 2009, erwarte für 2016 eine Umsatzsteigerung auf 122 Mio. Euro. Der LEH- und GV-Lieferant betreibt inzwischen fünf Verarbeitungsbetriebe in Bremerhaven, Polen, Kambodscha, der Türkei und seit diesem Jahr auch in Serbien. Im Sortiment sind mengenstarke Weißfischarten (Kabeljau, Schellfisch, Seehecht, Zander, Pollack), Lachs sowie Wolfsbarsch und Dorade, Thunfisch, außerdem Scallops und Shrimps. Anfang 2015 hatte die Gruppe den türkischen Bream-, Bass- und Forellenproduzenten Penta Seafood übernommen, der nach eigenen Angaben jährlich 12.000 t Fisch verarbeitet. Der Umsatz von PTC Germany, die Aktivitäten von PTC Belgien mit Fokus auf die Metro (50 Mio. Euro Umsatz) und Penta (50 Mio. Euro) sollen sich 2016 zu einem Gruppenumsatz von 210 bis 215 Mio. Euro addieren, zitierte IntraFish Anfang des Jahres den Mitgeschäftsführer Heiner Geurden. Wichtigster Markt war 2015 Deutschland (Umsatzanteil: 58%), gefolgt von den EU-Ländern (36%), während 6% auf Drittländer entfielen. Aufgrund der massiven Expansion stieg die Zahl der PTC-Beschäftigten 2015 um 4 auf 26.
01.07.2016

USA hebt Thailands Status in Sachen Menschenhandel und Zwangsarbeit

Das US-Außenministerium hat Thailands Anstrengungen im Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsarbeit anerkannt und das Land auf die so genannte "Tier 2 Watch List" gesetzt und damit dessen Status angehoben, schreibt das Portal IntraFish. Bislang stand Thailand im jährlichen Bericht der US-Regierung zu den Themen Menschenhandel und Ausbeutung, dem TIP-Report, auf der Liste jener Staaten, in denen es in dieser Hinsicht weiterhin massive Probleme gebe, neben Nordkorea und Syrien. "Die Regierung von Thailand erreicht nicht vollständig den Mindeststandard für die Beseitigung von Menschenhandel, macht jedoch beachtliche Fortschritte dabei, das zu tun," heißt es in dem TIP-Report. Seit dem Jahre 2014 rangierte Thailand auf der niedrigsten Stufe der Skala, auf 'Tier 3'. Seitdem hatten Regierung und Privatunternehmen, darunter vor allem die Thai Union, Reformen vorangetrieben. Ermittlungen gegen Schiffseigner, Kapitäne und Agenten hatten zu Schiffsbeschlagnahmungen und Verhaftungen geführt. Dennoch, so der Bericht, berechtige das Thema Menschenhandel in der Fischindustrie weiterhin zu "erheblicher Sorge".
01.07.2016

Färöer Inseln: Bakkafrost übernimmt Lachszüchter Faroe Farming

Der führende Lachszüchter der Färöer Inseln, Bakkafrost, hat von dem isländischen Unternehmen Hjallur 51% der Anteil von Faroe Farming für 10 Mio. Euro übernommen und hält damit jetzt 100% an dem Lachsfarmer, meldet IntraFish. Faroe Farming operiert im Süden der Färöer auf der Inseln Su∂uroy, und erntete 2015 insgesamt 4.681 t. Bakkafrost hat zwei seiner Lachszuchtlizenzen an die Behörden zurückgegeben und besitzt damit jetzt noch 14 Lizenzen auf den Inseln. Das Lachsfarming auf Su∂uroy können noch erheblich optimiert werden, sagte Bakkafrost-Geschäftsführer Regin Jacobsen.
28.06.2016

Jessen: Kaviar- und Störproduktion schreibt noch rote Zahlen

Mit den Worten "Es gibt uns noch!" zitierte im Februar die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) den Betriebsleiter der Störzucht und Kaviar-Produktion in Jessen (Sachsen-Anhalt), Peter Bahrs. Die im Jahre 2006 gegründete Kreislaufanlage firmiert seit 2014 als Attilus GmbH unter dem Dach der in England ansässigen Attilus Ventures Ltd. des Russen Igor Stopnikov. "Noch verdient die Jessener Farm nicht den eigenen Unterhalt", gibt Stopnikov gegenüber der MZ zu. Das liege zum einen an der schlechten Energieeffizienz der Anlage, zum anderen sei "der Markt für Kaviar schwierig". Mittelfristig will er 750.000 Euro investieren. So soll die Abwärme einer benachbarten Biogasanlage genutzt werden, um die Halle zu kühlen. Angeschafft wurde außerdem eine Anlage zum Pasteurisieren von Kaviar. Für den Störkaviar sollen neue Märkte erschlossen werden. "In England sind Pferderennen angesagt, dazu passt Kaviar wunderbar", nennt Igor Stopnikov ein Beispiel, denkt auch an Motorsport-Ereignisse und Events der Lebensmittelbranche. Neben dem Kaviar soll das Störfleisch geräuchert und gefroren vermarktet werden, unter anderem über einen geplanten Hofverkauf und über das Internet. Außerdem soll der Verkauf von Besatzfischen etwa an Teichbesitzer forciert werden, sagt Peter Bahrs.
27.06.2016

Norwegen: Institut empfiehlt Reduzierung der Heringsquote um 18 Prozent

Das norwegische Institut für Meeresforschung (IMR) hat empfohlen, die Fangquote für den Nordseehering im kommenden Jahr um mehr als 90.000 t oder 18% zu senken - von bislang 518.242 t auf 426.259 t im Jahre 2017, schreibt IntraFish. Der Bestand des Nordseeherings befinde sich in gutem Zustand, teilte IMR-Mitarbeiterin Cecilie Kvamme mit. Er sei auch nachhaltig bewirtschaftet, doch die Rekrutierung sei in den letzten Jahren schlecht gewesen, von 2013 abgesehen. Die Quotenreduzierung berücksichtige die natürliche Sterblichkeit der Fische, die um 15% höher angesetzt werden müsse.
24.06.2016

Produktrückruf durch Räucherei Agustson

Die österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) hat über einen Rückruf der dänischen Räucherei Agustson A/S informiert. Der im dänischen Vejle ansässige Hersteller hatte einen Rückruf seines Produktes „Ocean Sea Geräucherte Forellenfilets, 125g, Sorte Schwarzer Pfeffer“ veranlasst. Der Grund: die Filets wurden aufgrund eines Etikettierungsfehlers mit einem zu langen Mindesthaltbarkeitsdatum vorsorglich aus dem Verkauf genommen. Anstelle des korrekten MHD 29.06.2016 war bei dem betroffenen Produkt teilweise das MHD 29.07.2016 aufgedruckt. Verkauft wurden die Forellenfilets bei Lidl Österreich in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich und im westlichen Niederösterreich. "Sämtliche Produkte sind von einwandfreier Qualität, die Haltbarkeit […] ist jedenfalls bis zum 29.06.2016 gewährleistet", schreibt die AGES. Agustson entschuldige sich bei allen Betroffenen für entstandenen Unannehmlichkeiten.
23.06.2016

Norwegen: Geir Molvik neuer CEO von Lachszüchter Cermaq

Der bisherige Geschäftsführer des norwegischen Lachszüchters Cermaq, Jon Hindar, ist aus dem Unternehmen ausgeschieden, meldet IntraFish. Neuer CEO wird der bisherige Betriebsleiter (COO) Geir Molvik, der seit 2005 bei Cermaq ist. Die Aufgabe des COO bei Cermaq Norwegen übernimmt kommissarisch Snorre Jonassen, bisher einer der Regionalleiter. Cermaq gehört seit September 2014 zu 92% dem japanischen Mischkonzern Mitsubishi. Der Konzern mit Standorten in Norwegen, Chile und Kanada verkaufte 2015 rund 163.000 t Lachs und notierte einen Gesamtumsatz von 684,2 Mio. Euro.
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