Iceland Seafood International (ISI) konnte das Jahr 2017 mit einem Gewinnplus von 6,5% und einem Umsatzzuwachs von 1,2% abschließen, obwohl das Jahr in Island mit einem zehnwöchigen Streik in der Fischerei begonnen hatte, meldet IntraFish. Auf Basis eines Umsatzes von 249 Mio. Euro (2016: 246 Mio. Euro) erwirtschaftete ISI einen Gewinn vor Steuern von 3,5 Mio. Euro (2016: 3,2 Mio. Euro). Der Betriebsgewinn lag bei 4,8 Mio. Euro (2016: 4,7 Mio.). "Das sind für Iceland Seafood International exzellente Ergebnisse angesichts der Herausforderungen der ersten Jahreshälfte 2017", sagte Geschäftsführer Helgi Anton Eiriksson mit Bezug auf den Fischerstreik. Die Betriebe für wertgesteigerte Produkte (VAP) - zwei in Großbritannien, einer in Spanien - notierten ein Gewinnplus von 200.000 Euro. Im Rahmen ihrer Strategie eines organischen Wachstums und strategischer Übernahmen erwarb die Iceland Seafood-Gruppe zum 14. März 2017 die irische Oceanpath Ltd., die Premium-Seafood-Produkte herstellt. Unter Einbeziehung der Oceanpath-Zahlen erwartet die ISG für 2018 einen Gewinnzuwachs von 40 bis 60% auf 5 bis 5,7 Mio. Euro.
Die Thai Union Group, eines der drei größten Seafood-Unternehmen der Welt, investiert in seine Konservenfabrik Indian Ocean Tuna (IOT) auf den Seychellen über 37 Mio. USD (= 29,8 Mio. Euro). Präsident und Geschäftsführer Thiraphong Chansiri hat bei einem Besuch des Inselstaates eine neue Abwasserreinigungsanlage eingeweiht, die Thai Union für 8 Mio. Euro installiert hat. 11 Mio. Euro fließen in die Optimierung eines Kühlhauses, mit 4,9 Mio. Euro werde ein Wohnprojekt errichtet und ebenfalls 4,9 Mio. Euro werden in die Verbesserung der eigentlichen Produktion investiert. Dr. Sven Massen, Direktor Strategie bei der Thai Union Europe, betonte die wichtige Rolle, die die IOT-Fabrik für die Gruppe habe.
Pelagia, der wohl größte norwegische Schwarmfischverarbeiter, will im dänischen Fischereihafen Skagen eine große Heringsfabrik bauen, melden die Undercurrent News. Derzeit betreibt Pelagia in Skagen auf vergleichsweise kleiner Fläche zwischen Vestre Strandvej und Nordkajen eine Produktion für marinierten Hering. Jetzt wollen die Norweger direkt gegenüber der Fischmehl- und Fischölfabrik FF Skagen eine Fläche von mehr als 35.000 Quadratmetern pachten, um dort "die nach Möglichkeit modernste Schwarmfischverarbeitung der Welt" zu errichten, kündigt Pelagia-Geschäftsführer Egil Magne Haugstad an. Die Fabrik, bis zu zehnmal so groß wie der bislang in Skagen unterhaltene Betrieb, solle die Kapazität "erheblich erweitern", sagte Haugstad, ohne jedoch Zahlen zu nennen. Allerdings hatte Pelagia 2016 in der frühen Planungsphase davon gesprochen, eine 100.000 t-Fabrik zu bauen. Während am bisherigen Standort "Spezialitäten" produziert werden sollen, sei der Neubau so konzipiert, dass "der ganze Fisch zu hochwertigen Produkten" verarbeitet werde - neben Filets also eventuell auch Mehl und Öl. Verläuft der Bau nach Plan, will Pelagia die Arbeit im neuen Betrieb Ende 2020 aufnehmen.
Argentinien hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres 30.779 t Argentinische Rotgarnelen (Pleoticus muelleri) angelandet und damit 11,5% weniger als im Vorjahreszeitraum, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Umstand, dass diese Menge weiter erheblich höher ist als in den Vergleichsmonaten 2016 mit 24.263 t und 2015 mit 18.820 t, spreche dafür, dass die Bestände noch reichhaltig sind. Nach Angaben der Statistikbehörde INIDEC lag der Preis für die Shrimps im Januar 2018 im Schnitt bei 6.864 USD/t - 10% höher als im Januar 2017. Im Januar wurden insgesamt 13.007 t Garnelen im Wert von 89,3 Mio. USD exportiert - ein Mengenplus von 7,1% und eine Wertsteigerung um 17,9%.
Chiles börsennotierte Lachsproduzenten blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück: die führenden Unternehmen konnten dank niedriger Kosten und guter Marktpreise ihren Betriebsgewinn mehr als verdoppeln, schreibt IntraFish. Die berücksichtigten Akteure - Australis, Multiexport, Camanchaca, Blumar und AquaChile - meldeten ein EBIT von im Schnitt 1,90 Euro je Kilo Atlantischen Lachs. Das sind mehr als dreimal soviel wie 2016, ganz zu schweigen von 2015, als eine Algenblüte den Züchtern Verluste bescherte. Insbesondere hohe Lachspreise in der ersten Jahreshälfte 2017 bedingten die besseren Gewinnmargen, doch trotz sinkender Preise blieben die Produzenten auch im zweiten Halbjahr profitabel.
Brexit-Befürworter und Fischer haben gestern vor dem britischen Parlament kistenweise Fisch in die Themse geworfen, um damit gegen eine Übergangslösung in der Fischerei-Politik zu protestieren, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Am Montag hatte die Regierung Theresa May bekanntgegeben, dass Großbritannien auch nach dem Austritt des Landes aus der EU zum 29. März 2019 noch für weitere gut 20 Monate innerhalb der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU (CFP) bleiben werde. Insbesondere schottische Fischer hatten die CFP für eine Politik verantwortlich gemacht, die "zum Bankrott ihrer Industrie" führe. Jetzt warfen der Brexit-Kampagnenführer Nigel Farage und der Gründer von "Fishing for Leave", Aaron Brown, von einem kleinen Fischerboot, geschmückt mit britischen Flaggen, insbesondere Schellfisch in die Themse. "Neun Prozent der Schellfisch-Quote ist alles, was das UK von der EU bekommt", kritisierten sie. Das Entsorgen der Fische sollte auch auf das Discard-Verbot der EU verweisen. Der konservative Politiker Jacob Rees-Mogg kritisierte das symbolische Über-Bord-Werfen der Fische genauso wie die erwähnte Übergangslösung, meinte allerdings auch: "Wenn es zu einem glücklichen Ende führt, können viele Menschen damit, wenn auch zögerlich, leben."
Der Lebensmittelkonzern Nomad Foods lässt offensichtlich die Marke Iglo auf dem französischen Markt fallen, meldet IntraFish. Nomad, der die Iglo-Gruppe 2015 von Permira übernommen hatte, will seinen Marktanteil im Bereich Tiefkühlkost in Frankreich in den kommenden drei Jahren von derzeit fast 10% auf dann 15% steigern. Doch dabei setzt Nomad auf die Marken Findus und Crustibat, unter der bis 2015 nur Fischstäbchen verkauft wurden. 90% des Umsatzes in Frankreich soll Findus, 10% Crustibat erwirtschaften. Entsprechend wurden 22 der Iglo-Produkte als überflüssig, weil redundant vom Markt genommen. 2017 machte die Nomad-Gruppe im französischen LEH einen Umsatz von 251 Mio. Euro (-2,1%).
Der Importpreis für den Victoriasee-Barsch (Lates niloticus) ist in den letzten zwei Jahren um gut ein Drittel gestiegen. Kostete er im Oktober 2016 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes noch etwa 4,80 Euro/kg, so stieg der Preis auf über 7,- Euro im Januar 2017 und lag im September 2017 bei 6,20 Euro. Ursache ist ein sinkendes Angebot. Im vergangenen Sommer hatten die Undercurrent News gemeldet, dass der Victoriasee-Barsch, der "nile perch", erstmals nicht mehr die dominante Spezies im weltgrößten Süßwassersee sei. Stattdessen sind wieder kleinere Arten vorherrschend: die endemische Victoriasardine (Rastrineobola argentea) und der Tilapia (Oreochromis niloticus), außerdem kleinere "trash fish"-Arten, zu deren Reduzierung der Victoriabarsch vor 60 Jahren in dem See eingeführt worden war. Während eine Studie in den Jahren 1999 bis 2002 noch von einem Barschbestand von 1,6 Mio. t ausging, sollen es 2017 nur noch rund 800.000 t gewesen sein.
Holger Penndorf (53) scheidet nach Mitteilung der Lebensmittel-Zeitung (LZ) aus der Geschäftsführung der Transgourmet Central and Eastern Europe aus. Damit gibt er auch die Verantwortung für den Geschäftsbereich Cash + Carry Deutschland ab. Penndorf wird Vorsitzender der Geschäftsführung bei der von Transgourmet neu gegründeten Food & Beverage-Gesellschaft. Seine bisherigen Aufgaben übernimmt vorläufig John Matthew, der als Vorsitzender der Geschäftsführung gemeinsam mit Frank Seipelt die in Riedstadt sitzende Transgourmet Deutschland führt. Im Sommer wird Alexandru Vlad, der zur Zeit noch als CEO das Rumäniengeschäft mit 22 Selgros-Abholmärkten leitet, die deutsche Selgros übernehmen, zu der 41 Betriebsstätten gehören. Der gebürtige Rumäne, der in Deutschland studiert hat, hat in Rumänien ein Kompaktformat mit rund 3.000 qm Fläche eingeführt, das Selgros auch für weitere Länder ins Auge fasst.
Die norwegische Fischerei auf Kaltwassergarnelen in der Nordost-Arktis ist vom Marine Stewardship Council (MSC) rezertifiziert worden, meldet IntraFish. Nach einer ersten Zertifizierung im Jahre 2012 darf die ganzjährig betriebene Fischerei ihr Zertifikat jetzt bis zum Jahre 2023 tragen. Gefischt wird vor der Küste Norwegens um die Insel Spitzbergen und in der Barentssee, wo kleine Küstenfischer ebenso wie hochseetaugliche Fangschiffe jährlich zusammen rund 20.000 t fangen.