Im Jahre 2017 erzeugten die rund 2.700 Aquakulturbetriebe in Deutschland rund 36.200 t Fische, Muscheln und einige weitere Aquakulturprodukte. Das waren knapp 3.800 t mehr als im Vorjahr (+11,7%). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, basiert der starke Zuwachs hauptsächlich auf hohen Muschelerträgen. Hier wurden mit 16.900 t etwa 3.800 t (+28,9%) mehr erzeugt als 1016. Die Fischerzeugung blieb nahezu unverändert bei gut 19.200 t (+0,1%). Vom Gemeinen Karpfen wurden knapp 5.000 t erzeugt, ein Rückgang um 5,4% im Vorjahresvergleich. Die erzeugte Menge an Regenbogenforellen sank um 3,4% auf etwa 6.800 t. Die Erzeugungsmengen anderer Forellenarten wie der Bach- und der Lachsforelle sind hingegen gestiegen. So wurden von der Bachforelle 4,8% und von der Lachsforellen 6,7% mehr erzeugt. Die Produktion von Rogen und Kaviar sank um 9,5% auf 73 t. Von den rund 2.700 Betrieben bewirtschafteten 2.300 Betriebe Teiche, wobei die durchschnittliche Teichfläche 10 Hektar betrug. In rund 1.300 Betrieben wurden Becken, Fließkanäle oder Forellenteiche zur Fischerzeugung genutzt. Die Kreislaufanlagen oder Netzgehege spielten in Deutschland mit 101 Betrieben eine eher untergeordnete Rolle.
Das ZDF berichtet am morgigen Dienstag, den 29. Mai 2018, um 20:15 Uhr in seiner Sendung "ZDFzeit Nelson Müllers Essens-Check" über norwegischen Lachs aus Aquakultur. Darauf weist Gitte Hannemann Mollan hin, Direktorin des Norwegian Seafood Councils (NSC) für Deutschland und Polen. "Es kann davon ausgegangen werden, dass bis zu 5 Millionen Zuschauer die Sendung verfolgen", schreibt Mollan. Der bekannte Fernsehkoch Nelson Müller hatte im vergangenen Herbst mit einem Kamerateam des ZDF eine moderne Lachszucht auf dem Asta Fjord (Nordnorwegen) besucht und sich über die norwegische Aquakultur informiert. Das NSC begleitete die Dreharbeiten und stimmte sich mit der Redaktion eng ab. "Möglicherweise beinhaltet die Reportage einige kritische Anmerkungen", warnt Gitte Mollan, denn "laut Sendeankündigung wird sie u.a. auf das Thema Ethoxyquin eingehen und Testergebnisse vorstellen, wonach angeblich vier von sechs Stichproben stark belastet seien." Allerdings gehe sie nicht davon aus, "dass der Bericht überwiegend kritisch ausfallen wird." Das NSC werde "alle eventuell notwendigen Schritte einleiten, um möglicher Kritik effektiv entgegenzutreten."
Die Preise für Atlantischen Zuchtlachs aus Norwegen haben aktuell wieder ein Niveau erreicht, bei dem Handel und Produzenten die Ware quasi nur zum Einkaufspreis weiterreichen. Das zumindest erklärte Peter Bamberger, Vorstand der Danish Seafood Association, gegenüber IntraFish: "Alle leiden und keiner kann Gewinn erwirtschaften." Auch Lagerbestände könnten bei dieser Preishöhe nicht aufgebaut werden. Stärker betroffen seien die nicht so großen Räuchereien, die eher am Spotmarkt kauften als über Kontrakte, meint Bamberger. Anders ist dies bei einer Großräucherei wie der deutsch-dänischen Vega Salmon. Seine Räucherei arbeite zu 80 Prozent auf Kontraktbasis, sagt Geschäftsführer Michael Budtz Berthelsen, konstatiert aber auch: "Die Norweger werden ein wenig zu gierig - bei Preisen zwischen 8,- und 9,- Euro glaubt niemand, dass dieses Niveau nachhaltig sei." Bei diesen hohen Preisen sei es schwierig, neue Kunden zu gewinnen. Peter Bamberger befürchtet, dass die Nachfrage sinken werde: Angebote blieben aus, der Verbraucher würde sich Alternativen zuwenden. Stellvertretend für die Industrie fordert der Verbandsfunktionär entsprechend stabile Preise.
In diesem Jahr stehen die Türen der Aquakulturanlagen der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Born auf dem Darß (Mecklenburg-Vorpommern) an drei Tagen offen. Deren Leiter Dr. Ralf Borchert wird über die Forschungsergebnisse zur Zucht von Forellen, Stören und Zandern sowie deren Haltung in Aquakulturanlagen informieren. Die erste Führung findet bereits am morgigen Dienstag, den 29. Mai, statt, zwei weitere Termine sind Dienstag, der 19. Juni, sowie Dienstag, der 11. September 2018 jeweils um 10:00 Uhr und um 13:00 Uhr. Interessenten können sich online unter http://www.aquakultur-mv.de/anmeldung_born/?varnish=nocache anmelden. Die Forschungsarbeit in der Experimentalanlage Born widmete sich in den letzten Jahren vor allem der Verbesserung von Aquakulturkreislaufanlagen zur Produktion von Fischen. Diese Arbeit wurde seit dem Jahr 2000 mit rund 2,9 Mio. Euro Landesmitteln und etwa 8,8 Mio. Euro aus den EU-Fischereifonds unterstützt.
Die Fischerei auf den Nordamerikanischen Kalmar (Doryteuthis Amerigo pealeii) hat als erste Tintenfisch-Fischerei weltweit eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, schreiben die Undercurrent News. Die Fischerei auf den "longfin loligo squid", so sein englischer Name, wird von den US-Unternehmen Lund's Fisheries (Cape May/New Jersey) und The Town Dock (Narragansett/Rhode Island) mit Grundschleppnetzen betrieben. Nach elfmonatiger Prüfung der Fischerei durch den Auditor SCS Global Services wurde das Zertifikat am 22. Mai verliehen. Die Fischerei erstreckt sich vom Golf von Maine bis zum Kap Hatteras in North Carolina. Der Kalmar, der nicht einmal ein Jahr alt wird, lebt im Frühjahr in der Regel küstennah und im Herbst in der offenen See. Aufgrund sich verändernder Wasssertemperaturen ist die Art die Küste hoch Richtung Norden gezogen. Die MSC-Zertifizierung soll demnächst auf den nördlichen Kurzflossenkalmar (Illex illecebrosus), der zwischen der Labradorsee vor Neufundland/Kanada im Norden und der Floridastraße/USA im Süden befischt wird, ausgedehnt werden.
Marine Harvest Consumer Products konnte im 1. Quartal 2018 ein Rekord-EBIT von 20,9 Mio. Euro verbuchen - ein Plus von 62% gegenüber dem 1. Vierteljahr 2017, schreibt das Portal IntraFish. Das Geschäft in Europa steuerte hierzu 15,2 Mio. Euro bei (I/2018: 10,1 Mio. Euro), wobei sich die Märkte Frankreich, Deutschland und Osteuropa besonders positiv entwickelten. Der Umsatz lag mit 498,7 Mio. Euro fast 15% über den 434,1 Mio. Euro des Vorjahresquartals - und das, obgleich der Durchschnittspreis je Einheit aufgrund niedrigerer Lachspreise unter dem Vorjahrespreis lag. Doch die Verkaufsmenge von 39.928 t war 20,5% höher als die 33.148 t in I/2017. Ein Grund für das gute Abschneiden: Ostern fiel in diesem Jahr ins 1. Quartal, während es 2017 im 2. Quartal lag. MH Consumer Products besitzt und betreibt aktuell weltweit 27 Fabriken für wertgesteigerte Produkte (VAP). In diesem Jahr sollen zwei bis drei weitere hinzukommen. Eine neue Fabrik in Shanghai ergänzt sechs in Asien (drei in Japan, jeweils eine in Taiwan, Südkorea und Vietnam). In Glommen/Schweden wird ab dem 3. Quartal 2018 ein neuer Betrieb frische Produkte in Skinverpackung produzieren und in Medley/USA wird eine neue Fabrik mit einer Fläche von 9.800 Quadratmetern die derzeitige Kapazität auf etwa 28.000 t verdoppeln. Betriebsstart: evtl. noch im Jahr 2018.
Der norwegische Lachs- und Weißfisch-Produzent Lerøy Seafood investiert 100 Mio. NOK (rund 10,4 Mio. Euro), um die Produktion wertgesteigerter Produkte (VAP) insbesondere aus Weißfisch in zwei Fabriken auszubauen, meldet IntraFish. In seiner Fabrik in Stamsund auf den Lofoten sollen neben Filets auch Fischfrikadellen, Fisch-Pudding und Fischbällchen hergestellt werden, kündigt Webjørn Barstad an, Vizepräsident Weißfisch in der Lerøy Seafood Group. In der Lerøy-Fabrik in Melbu/Vesterålen soll die Kapazität für Filets erhöht werden, verbunden mit dem Abbau von Beschäftigten. Für Stamsund verspreche sich Lerøy hingegen mehr Vollzeitarbeitsplätze durch eine gleichmäßigere Auslastung der Fabrik.
Die Sterblichkeit in norwegischen Lachszuchten wird zunehmend zu einem Problem, das das Fischereiministerium des Landes daher jetzt in den Fokus seiner Arbeit rückt, schreibt das Portal IntraFish. Nach Angaben des Norwegischen Fischereidirektorats betrugen die Verluste im vergangenen Jahr 53 Mio. Lachse - eine Zahl, die "unakzeptabel" sei, meint Fischereiminister Per Sandberg.
Nippon Suisan Kaisha (Nissui), eines der weltgrößten Seafood-Unternehmen, hat sich in ein landgestütztes Shrimpzucht-Projekt in Australien eingekauft, melden die Undercurrrent News. Unter dem Projektnamen Sea Dragon will die australische Seafarms Group (SFG) langfristig jährlich 100.000 t Black Tiger-Shrimps produzieren. Nissui hat jetzt fast 250 Mio. Aktien im Wert von jeweils 0,10 AUD gekauft - insgesamt für 16,1 Mio. Euro -, hält damit 14,99% von Seafarms und ist in deren Aufsichtsrat vertreten. SFG will von der weltweiten Logistik von Nissui profitieren. Die beiden Unternehmen wollen die Shrimp unter der Marke "Sea Dragon" gemeinsam vermarkten, außerdem wertgesteigerte Produkte entwickeln.
Die Cuxhavener Kutterfisch-Zentrale wird ihr neues Fischrestaurant im friesischen Fedderwardersiel erst zur Saison 2019 eröffnen, meldet das Portal Nord24.de. Ursprünglich hatte Kutterfisch das Restaurant mit Aussichtsterrasse zur Hafeneinfahrt und Platz für 80 bis 90 Gäste schon zur laufenden Saison in Betrieb nehmen wollen. Grund für die Verzögerung sei, dass länger als erwartet auf Genehmigungen verschiedener Behörden gewartet werden musste. Kutterfisch will 700.000 bis 800.000 Euro in den Umbau des ehemaligen Betriebsgebäudes der Butjadinger Fischereigenossenschaft investieren, das die Cuxhavener im November 2017 übernommen hatten. Auch das Fischgeschäft soll renoviert werden. Dort und im Imbiss läuft der Betrieb derzeit wie gewohnt. Es sind nicht nur alle 13 Mitarbeiter übernommen worden. Vielmehr hat die Geschäftsführung angekündigt, für die Eröffnung des Fischrestaurants weitere vier Mitarbeiterinnen einzustellen.