Iglo konnte seinen Umsatz in Deutschland im vergangenen Jahr um 15,3 Prozent auf 466 Mio. Euro steigern. "Wir haben innerhalb eines Jahres aufgeholt, was wir in den vier Jahren zuvor eingebüßt hatten", teilt Geschäftsführerin Antje Schubert (51) dem Hamburger Abendblatt mit. Schubert hatte die Deutschland-Führung im Jahre 2015 übernommen, nachdem die Iglo-Gruppe vom britischen Finanzinvestor Permira im Frühjahr desselben Jahres an Nomad Foods Europe verkauft worden war. Die Lebensmittel-Managerin verordnete Iglo einen radikalen Strategiewechsel. In den Jahren zuvor hatten die Briten eine Internationalisierungsstrategie gefahren. Die in Deutschland wichtige Werbefigur Käpt'n Iglo, die in Frankreich, Spanien und Portugal unbekannt ist, verschwand. Der "Blubb" im Spinat, den es allein hierzulande gibt, wurde nicht mehr beworben. Das ist jetzt wieder anders. "Wir setzen wieder regionale Akzente und konzentrieren uns auf das Kerngeschäft", sagt Schubert. Das sind Tiefkühlfisch und -gemüse. Die Folge: "64 Prozent Marktanteil im vergangenen Jahr ist der höchste Wert, den wir je hatten", meint die Geschäftsführerin. Kamen im ersten Halbjahr 2015 von den 20 absatzstärksten Tiefkühlprodukten drei von Iglo, waren es im ersten Halbjahr 2017 bereits fünf.
Die Nachfrage nach der Argentinischen Rotgarnele (Pleoticus muelleri) steigt weltweit rasant, meldet das Portal IntraFish. Traditionell kauften vor allem Spanien, Italien und Japan, seit neuerem auch China die geschmacksintensive Garnele aus Wildfang, die Argentinien quasi exklusiv handelt. Parallel zur wachsenden Mittelklasse in China steigen auch die Lieferungen dorthin: 2017 importierte China 33.908 t im Wert von 185,5 Mio. USD - ein Plus um 4 bzw. 5 Prozent. Damit ist China zweitgrößter Importeur der Rotgarnele. Auch in Vietnam, der aktuell am schnellsten wachsenden Volkswirtschaft Asiens, geben die Verbraucher mehr für Seafood aus: das Land importierte 11.349 t Rotgarnelen im Wert von 62,7 Mio. USD, ein Anstieg auf Basis Wert um fast 82% und nach Menge um 79% im Vergleich zu 2016. Auf Rang 6 der Importnationen folgen die USA, die 6.267 t für 50,1 Mio. USD kauften und damit 36% mehr als im Vorjahr. Außerdem zahlten die US-Amerikaner 9% mehr. "Wir beobachten einen erheblich Nachfrageschub sowohl bei der Foodservice- als auch bei der LEH-Belieferung in den USA", sagt A.J. Maggio, Verkaufsleiter bei Camanchaca aus Chile, einem Kunden des Rotgarnelen-Händlers Krustanord. Ingesamt fischte Argentinien 2017 gut 220.000 t Rotgarnelen, wovon 184.607 t exportiert wurden.
Mehrere Monate lang waren Nordeuropas Heringsverarbeiter in Unruhe, jetzt können sie vorerst wieder entspannen: der im Nordostatlantik gefangene norwegische Frühjahrslaicher (NSS) darf seine MSC-Zertifizierung bis auf Weiteres behalten, teilte der Marine Stewardship Council mit. Die Unruhe war aufgekommen, nachdem der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) im Oktober 2017 die Bestandsdaten und die Fangquotenempfehlung für die vier Fischereien auf den atlanto-skandischen Frühjahrslaicher korrigiert hatte: die Institution senkte die empfohlene TAC um 32%. Jetzt kamen die Zertifizierer DNV-GL, MEC und Acoura nach Harmonisierung ihrer Auditberichte zu dem Schluss, die MSC-Zertifizierung aufrechtzuerhalten, sofern ein vereinbartes jährliches Überwachungsprogramm umgesetzt werde und es Fortschritte bei einer Anzahl weiterer Bedingungen für die Fischerei gebe. Diese Entscheidung gelte bis zu den nächsten jährlichen Audits, betont MSC-Sprecherin Gerlinde Geltinger, und diese "stehen schon diesen Sommer an".
Der Discounter Lidl hat einen Meeresalgensalat zurückgerufen, weil er möglicherweise mit Hepatitis-E-Viren belastet ist, meldet das Hamburger Abendblatt. Betroffen ist das Produkt "Wakame Salat - Meeresalgen Natur, 100g" des niederländischen Herstellers Heiploeg International B.V. mit einem Verbrauchsdatum bis einschließlich 05.06.2018. Es wurde in mindestens 14 Bundesländern verkauft. Lidl hat das Produkt bereits aus seinem Sortiment genommen. Hepatitis-E-Viren können schwere Leberentzündungen auslösen. Käufer des möglicherweise betroffenen Salats sollten unbedingt vom Verzehr absehen. Sie können den Salat in allen Lidl-Filialen zurückgeben. Der Kaufpreis wird auch ohne Vorlage des Kassenbons erstattet.
Mexiko, nach Ecuador der zweitgrößte Garnelen-Züchter in Lateinamerika, wird in diesem Jahr voraussichtlich nur 110.000 bis 120.000 t Shrimps produzieren, etwa 11 bis 18,5% weniger als die 135.000 t im Jahre 2017, melden die Undercurrent News. Die Ursache: Labore insbesondere aus dem Nordosten Mexikos hätten den Farmen Larven geschickt, die am Early Mortality Syndrom (EMS) oder an der Weißfleckenkrankheit starben. Offenbar haben die Labore verstärkt bakterielle Probleme, verursacht durch eine schlechtere Wasserqualität. Die wiederum resultiere aus einer klimabedingten Erwärmung des Wassers vor der Nordostküste des Landes, wo 95% der Laboreinrichtungen ansässig seien.
Im vergangenen Sommer sorgten Fotos aus dem Berliner Tiergarten bundesweit für Aufsehen: zahlreiche Flusskrebse krabbelten dort über Straßen und Wege. Bei einer Fangaktion gingen fast 4.000 Exemplare des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses (Procambarus clarkii) ins Netz. Damals wurden die Krebse in Biogasanlagen verarbeitet, weil nicht auszuschließen war, dass sie mit Schwermetallen und Schadstoffen belastet sind. Jetzt, so die Süddeutsche Zeitung (SZ), gibt Senatsmitarbeiter Derk Ehlert Entwarnung: "Es wurden keinerlei Grenzwerte überschritten." Ein kleiner Spandauer Fischereibetrieb hat - zunächst bis Ende 2018 - das alleinige Recht, die bis zu 15 cm großen Sumpfkrebse in zwei Seen - dem Neuen See im Tiergarten und dem See im Britzer Garten - zu befischen. Seniorchef Klaus Hidde (63) verkauft sie derzeit an Matthias Engels (54), der einen Fischstand in der Markthalle Neun (Berlin-Kreuzberg) betreibt. Das rötlich-weiße Fleisch der gekocht leuchtend roten Krebse schmeckt angenehm mild. "Wir haben inzwischen mehrere Anfragen von Berliner Köchen", zitiert der Deutschlandfunk den Fischhändler, "wir arbeiten mit dem Philipp Liebisch zusammen, der als Sternekoch in Bautzen arbeitet." Matthias Engels überlegt schon, ob er Konserven produziert - Aufschrift: "Berlin Lobster".
Neuseeland nahm den 20. Geburtstag des Marine Stewardship Councils (MSC) zum Anlass, am 14. Mai 2018 den 'Sustainable Seafood Day' zu feiern. Neuseelands Hoki-Fischerei war im Jahre 2001 die erste Weißfisch-Fischerei weltweit, die vom MSC als nachhaltig zertifiziert worden ist. Inzwischen sind 74 Prozent der Tiefseefischerei des Landes MSC-zertifiziert und mehr als die Hälfte der neuseeländischen Wildfänge insgesamt dürfen das Nachhaltigskeitslabel tragen. Aktuell sind in Neuseeland 18 Fischereien auf acht verschiedene Arten nach dem MSC-Standard zertifiziert, die jährlich rund 230.000 t Fisch anlanden. Das sind im Einzelnen Weißer Thunfisch, Seehecht, Kingklip, der Südliche Blaue Wittling, Neuseeländischer Hoki, Schwarzer Seehecht, Bonito und neuseeländischer Granatbarsch (Orange Roughy). Teilnehmer des Sustainable Seafood Day waren unter anderem Anne Gabriel, Oceania-Programmdirektorin beim MSC, und Volker Kuntzsch, Geschäftsführer des Fischereiunternehmens Sanford und in Deutschland auch bekannt als früherer Prokurist und Geschäftsführer von Frozen Fish International (1998 bis 2005).
Mehr als zwei Drittel der in Großbritannien verkauften Austern tragen den Norovirus in sich, was jährlich zu 11.800 Vergiftungen im Lande führe. Das ist das Ergebnis neuer Studien des walisischen Centre for Environment, Fisheries and Aquaculture Science (CEFAS), meldet das US-Portal Food Safety News. Für die Untersuchung hatten Wissenschaftler über die Dauer von 12 Monaten landesweit über 600 Proben in Supermärkten, Online-Shops und Restaurants gezogen. "Die meisten Austern werden auf E-Coli-Bakterien negativ getestet, aber das viel größere Risiko des Norovirus wird derzeit ignoriert", meint Team-Leiter James Lowther. Allein von Januar bis März 2018 habe es in England 145 Noro-Fälle gegeben.
Der Eintrag von Totholz an den Ufern von Baggerseen könnte den Fischbesatz in den Gewässern positiv beeinflussen. Jetzt wurde am 12. Mai ein entsprechendes "Projekt Baggersee" des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), des Anglerverbandes Niedersachsen (AVN) und der Technischen Universität Berlin als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet, teilt das IGB mit.
Der isländische Salmoniden-Farmer Matorka hat 6,8 Mio. Euro Kapital aquiriert, um die Kapazität seiner landgestützten Zucht auf 3.000 t auszubauen, teilte Geschäftsführer Arni Pall Einarsson dem Portal IntraFish mit. Matorka hatte im August letzten Jahres die ersten Tonnen Seesaibling geerntet. In diesem Jahr soll die Produktion auf 1.000 t steigen, im kommenden Jahr auf 2.000 t, um schließlich im Jahre 2020 die volle Kapazität von 3.000 t zu erreichen. Matorka war 2010 von drei isländischen Branchenveteranen gegründet worden. Im September 2016 startete der Bau der Farm (Kosten: 4,6 Mio. Euro), teilfinanziert durch den Aquakultur-Investmentfonds Aqua Spark. Neben Seesaibling will Matorka auch Atlantischen Lachs in der Kreislaufanlage züchten, die ersten Fingerlinge schwimmen schon in den Becken. Doch zunächst will Pall Einarsson den Fokus auf den Artic char legen, der insbesondere in den USA, aber auch in Europa gefragt sei. Das Nachhaltigkeitsprogramm Monterey Bay Seafood Watch stuft den Seesaibling aus landgestützter Zucht als 'Best Choice', als 'Beste Wahl' ein. Derzeit arbeite Matorka an der Zertifizierung 'Best Aquaculture Practice' (BAP) für die Farm.